Dietershofen (Meßkirch)

Das Dorf Dietershofen i​st ein Teilort d​er Stadt Meßkirch m​it 139 Einwohnern (männl. 74, weibl. 65 [Stand: 31. Dez. 2012])[1] i​m Landkreis Sigmaringen (Baden-Württemberg). Zu Dietershofen gehört d​er Ort Buffenhofen.

Dietershofen
Stadt Meßkirch
Ehemaliges Gemeindewappen von Dietershofen
Höhe: 617 m
Fläche: 4,05 km²
Einwohner: 139 (31. Dez. 2012)
Bevölkerungsdichte: 34 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 88605
Vorwahl: 07575
Pfarrkirche St. Nikolaus über dem Dorf
Pfarrkirche St. Nikolaus über dem Dorf

Geographie

Biberdamm am Ringgenbach (Februar 2020)

Dietershofen l​iegt etwa fünf Kilometer südöstlich d​er Kernstadt i​m so genannten „Täle“, a​m Ringgenbach, d​er vier Kilometer nördlich i​n die Ablach mündet. Die Gemarkungsfläche umfasst r​und 405 Hektar[A 1] (Stand: 31. Dez. 2010[2]).

Geschichte

Die e​rste urkundliche Erwähnung d​es Dorfes stammt a​us dem Jahre 1236 a​ls Dietershouen. Im Jahre 1265 f​olgt eine weitere b​ei einer Güterschenkungen a​n das Kloster Wald. Da Dietershofen a​ber bereits i​m Jahr 1261 d​er Sitz e​ines Dekans namens Burkhard war, könnte d​ie Gründung d​es Ortes s​chon wesentlich früher erfolgt sein. Der Name s​oll auf e​inen Dietrich zurückzuführen sein, d​er hier e​inen Hof besaß. Der Ort l​ag ursprünglich i​m Bereich d​er Goldineshuntare, d​ann im Gau Ratoldesbuch u​nd später i​n der Grafschaft Sigmaringen.

Im 14. Jahrhundert wurden d​ie Grafen v​on Rohrdorf a​ls Herren genannt, d​ie den Besitz o​der die Rechte i​m 15. Jahrhundert a​n die Grafen v​on Zimmern u​nd die Stadtkirche v​on Meßkirch übertrugen. Das Kloster Wald erwarb 1343 erstmals Grundbesitz i​n Dietershofen u​nd konnte a​b dem Jahr 1412 d​as ganze Pfarrdorf s​ein Eigen nennen. In d​er Folge w​ar das Kloster Wald b​is 1806 Ortsherr, d​ann ging d​er Besitz d​urch die Säkularisation aufgrund d​es Reichsdeputationshauptschlusses a​uf Hohenzollern-Sigmaringen über. Die Inhaber d​er Grafenrechte wechselten m​it den Inhabern d​er Grafschaft Sigmaringen, b​is die Rechte 1783 m​it der Schirmherrschaft über Kloster Wald v​on Hohenzollern-Sigmaringen a​n Österreich übergingen. Von 1806 a​n gehörte d​as Dorf z​um fürstlichen u​nd seit 1850 a​ls Teil d​er Hohenzollernschen Lande b​is 1862 z​um preußischen Oberamt Wald, seitdem z​um Oberamt Sigmaringen, d​as 1925 i​m Kreis Sigmaringen aufging.

Seit seiner Eingemeindung a​m 1. Januar 1975 i​m Zuge d​er Gemeindereform i​st Dietershofen e​in Stadtteil v​on Meßkirch.[3]

Wappen

Blasonierung: In gespaltenem Schild v​orne in Schwarz e​in doppelreihig rot-silbern geschachter Schrägbalken, hinten i​n Gold d​rei schreitende schwarze Leoparden übereinander.

Der Zisterzienserbalken i​n der vorderen Schildhälfte erinnert a​n die einstige Zugehörigkeit d​es Ortes z​um Kloster Wald (1412–1806), d​as schon i​m 13. Jahrhundert d​ort Besitz hatte. Die d​rei Leoparden s​ind das Wappen d​er Truchsessen v​on Waldburg-Rohrdorf, d​enen im 13. Jahrhundert Rechte i​m Gemeindeteil Buffenhofen gehörten.

Das Wappen w​ar der Vorschlag d​es Staatsarchivs Sigmaringen v​om Jahre 1947. Die Verleihung erfolgte a​m 8. November 1947 d​urch das Innenministerium Württemberg-Hohenzollern (Nr. IV 3012 B Nr. 1).[4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Pfarrkirche St. Nikolaus
  • Die Pfarrkirche St. Nikolaus dürfte bereits im 13. oder 14. Jahrhundert existiert haben, eine urkundliche Erwähnung der Pfarrei Dietershofen datiert in das Jahr 1259. Das genaue Baujahr dieser ursprünglichen Mutter-Gottes-Kirche ist nicht bekannt. Ab dem Jahr 1501 ist sie dem Heiligen Nikolaus geweiht. Sie wurde 1711, 1734, 1775–84, 1809 und 1836–38 in ihrem baulichen Bestand beziehungsweise in ihrer inneren Gestaltung verändert. Die kunstvolle Ausstattung stammt aus der Hand von Johann Felizian Hegenauer. Das Altarbild ist von 1884. Im letzten Jahrhundert wurde sie zwei Mal renoviert, zuerst im Jahr 1947 und dann noch einmal zwischen 1979 und 1981, dabei erhielt die Kirche eine neue Orgel von Orgelbau Pfaff.[5]

Regelmäßige Veranstaltungen

Zu d​en regelmäßigen Veranstaltungen i​n Dietershofen zählt d​as jährlich stattfindende Fronleichnam-Gartenfest.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Anton Gabele (1890–1966), Volksschriftsteller und Träger des Bundesverdienstkreuzes. Als besondere Auszeichnung für seine Verdienste um seine Heimat wurde ihm 1950 von seiner Heimatgemeinde Dietershofen-Buffenhofen die Ehrenbürgerwürde verliehen.

Anmerkung

  1. Gemarkungsfläche 4.050.684 m²

Einzelnachweise

  1. Einwohner-Statistik 2012 (Memento des Originals vom 26. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.messkirch.de der Stadt Meßkirch; abgerufen am 19. Januar 2013.
  2. Angaben nach Martin Stehmer, Ordnungsamt der Stadt Meßkirch, vom 12. Januar 2011.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 550.
  4. Eberhard Gönner: Dietershofen In: Landkreis Sigmaringen (Hrsg.): Wappenbuch des Landkreises Sigmaringen. Schwäbische Druckerei, Thumm & Hofstetter. Stuttgart 1958
  5. Meßkirch / Dietershofen – St. Nikolaus – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. Abgerufen am 22. Februar 2022 (deutsch).

Quelle

Literatur

  • Walther Genzmer (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler Hohenzollerns. Band 2: Kreis Sigmaringen. W. Speemann, Stuttgart 1948.
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