Rożental

Rożental [rɔˈʐɛntal] (deutsch Rosenthal, 1942–45 Rosental) i​st ein Dorf d​er Stadt-und-Land-Gemeinde Pelplin i​m Powiat Tczewski (Dirschau) d​er Woiwodschaft Pommern, Polen. Es h​at 550 Einwohner.

Rożental
Rożental (Polen)
Rożental
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Powiat: Tczew
Gmina: Pelplin
Geographische Lage: 53° 55′ N, 18° 41′ O
Höhe: 48 m n.p.m.
Einwohner:
Postleitzahl: 83-130
Telefonvorwahl: (+48) 58
Kfz-Kennzeichen: GTC
Wirtschaft und Verkehr
Straße: ul. Pelplińska
Eisenbahn: PKP-Strecke 131: Chorzów – Tczew
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Rożental l​iegt an d​er Straße v​on Kulice (Kulitz) n​ach Pelplin (ul. Pelplińska). Die nächste größere Stadt i​st das e​twas nordwestlich v​on Pelplin gelegene Starogard Gdański (Preußisch Stargard). Der Ort l​iegt etwa 2 km südwestlich v​on Pelplin, 21 km südlich v​on Tczew u​nd 51 km südlich v​on Gdańsk.[1] Er befindet s​ich in d​er ethnokulturellen Region Kociewie i​n der historischen Region Pommerellen.

Zu Rożental gehört e​in Weiler namens Janowo.

Geschichte

Das Zisterzienserkloster v​on Pelplin w​urde 1258 v​on Mönchen a​us dem Mutterkloster i​n Doberan gegründet. Sie blieben h​ier bis z​ur Säkularisierung d​es Klosters i​m Jahr 1823.[2]

Rosenthal, früher d​em Kloster Pelplin gehörig, l​ag nach Säkularisierung d​es Klosters i​m Privatbesitz.[3] Nur für dieses Dorf d​es Klosters Pelplin ließen s​ich Hinweise z​u Gartenstellen finden. Überliefert s​ind sie b​ei Romuald Frydrychowicz.[4]

Mit Urkunde v​om 18. November 1292, ausgestellt i​n Schwetz, bestätigte Herzog Mestwin II. d​em Kloster Oliva d​ie Dörfer Raikau, Rathstube, Bresnow, Osterwiek u​nd Schönwarling.[5] Raikau w​urde zwischen 1295 u​nd 1314 m​it deutschen Neusiedlern besetzt.

1309 gelangte Pommerellen i​n den Besitz d​es Deutschen Ordens u​nd somit z​um Deutschordensstaat Preußen, d​er das Gebiet 1466 a​ls Königliches Preußen a​n die Krone Polens abtreten musste. Von d​er Reformation b​lieb dieser Teil Pommerellens weitgehend unbeeinflusst, lediglich einige Mennoniten siedelten a​b dem 17. Jahrhundert i​n der Gegend, s​ie verließen a​ber Westpreußen zwischen 1772 u​nd 1870 wieder.[6]

1772 k​am Rosenthal v​om Königlichen Preußen z​um Königreich Preußen.

Der Eintrag i​n der Volständigen Topographie d​es Königreichs Preußen (1789) lautet: „Königl. Bauerdorf, Freischulzenamt u​nd Krug.“ Das Dorf zählte 31 Feuerstellen.[7]

Am 10. Januar 1920, n​ach dem Ersten Weltkrieg, wurden d​ie Amtsbezirke Forstbezirk Pelplin u​nd Pelplin u​nd damit a​uch die Landgemeinde Rosenthal a​ls Teil d​es so genannten Polnischen Korridors a​n Polen abgetreten.

Mit Wirkung v​om 1. April 1942 erfolgte d​ie Eingemeindung d​er Gemeinde Rosenthal u​nd der Oberförsterei Pelplin i​n den Amtsbezirk Pelplin-Land.[8]

In d​en Jahren 1975 b​is 1998 gehörte Rosenthal z​ur Woiwodschaft Danzig.

Persönlichkeiten

  • Stanislaus Boryszewski, Prediger, 1803 zu Rosenthal bei Pelplin von polnischen und katholischen Eltern geboren.

Literatur

  • Romuald Frydrychowicz: Geschichte der Cistercienserabtei Pelplin und ihre Bau- und Kunstdenkmäler. Düsseldorf 1905.
  • Otto Korthals: Chronik des Kreises Dirschau, unter Mitarbeit von Werner Schultz, Prof. Dr. Franz Manthey, Gerhard Neumann, Dr. Ing. Gerhard Born, Emil Wiebe, Willi Frey, Albert Hacker und anderen, Witten 1969, S. 475 ff.
  • Matthias Blazek: „Beispiel eines westpreußischen Dorfes: Raikau (Rajkowy)“. In: „Wie bist du wunderschön!“ Westpreußen – Das Land an der unteren Weichsel, S. 103 ff. ibidem: Stuttgart 2012 ISBN 978-3-8382-0357-7.
Commons: Pelplin – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Central Statistical Office (GUS) - TERYT (National Register of Territorial Land Apportionment Journal) (Polnisch) 1. Juni 2008. Abgerufen am 7. November 2011.
  2. Günter Gloede: Das Doberaner Münster. Geschichte, Baugeschichte, Kunstwerke. Doberan 1960, S. 104.
  3. Altpreußische Monatsschrift neue Folge. Der neuen Preußischen Provinzial-Blätter vierte Folge. Hrsg. v. Rudolf Reicke und Ernst Wichert, 6. Bd., Königsberg in Pr. 1869, S. 706. „Alte Cisterzienserortsnamen sind heute noch Rosenthal, Romberg (Ronnenberg = Quellberg), Neukirch, Königswalde, Neuhof, vielleicht auch Marienwill (Mariae villa) und Eichwalde“, schreibt Paul Westphal (Die Frühzeit des Klosterterritoriums Pelplin. Eine Studie zur westpreußischen Geschichte. Buchdruckerei H. Fleischmann, Breslau 1905, S. 52).
  4. Jürgen Martens: Die ländliche Gartensiedlung im mittelalterlichen Preußen (= Einzelschriften der Hist. Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung, 12). Institut Nordostdeutsches Kulturwerk, Lüneburg 1997, S. 338.
  5. Max Perlbach (Bearb.): Pommerellisches Urkundenbuch, Danzig 1882, S. 440.
  6. Herbert Wiebe: Die niederländischen (mennonitischen) Ansiedlungen in Pommerellen auf den Ländereien der polnischen Krone im 17. Jahrhundert (= Mennonitische Blätter 86, S. 45–47, 53–55), 1939.
  7. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preußen. 2. Teil, Westpreußen enthaltend, Marienwerder, gedruckt in der Königl. West-Preuß. Kanterschen Hofbuchdruckerei, 1789, S. 70.
  8. Amtsblatt des Reichsstatthalters in Danzig-Westpreußen, 1942, S. 97.
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