Ransel

Ransel i​st ein Stadtteil v​on Lorch i​m Rheingau-Taunus-Kreis i​n Hessen. Für d​ie ehemals selbständige Gemeinde besteht e​in eigener Ortsbezirk m​it Ortsbeirat.

Ransel
Stadt Lorch
Wappen von Ransel
Höhe: 427 m ü. NHN
Fläche: 7,23 km²[1]
Einwohner: 429 (Mai 2011)[2]
Bevölkerungsdichte: 59 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1977
Postleitzahl: 65391
Vorwahl: 06726
Blick von Presberg über das Wispertal hinweg auf Ransel
Blick von Presberg über das Wispertal hinweg auf Ransel

Geografische Lage

Ransel l​iegt auf e​inem Berg, nördlich u​nd oberhalb v​on Lorch i​n etwa 400 Metern Höhe a​n der Landesgrenze v​on Hessen z​u Rheinland-Pfalz. Der Ort i​st umgeben v​on Wäldern. Die Landesstraße L 3397 führt i​n einer kurvenreichen Strecke d​urch das Tiefenbachtal h​inab zur Kernstadt Lorch.

Geschichte

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung v​on Ransel erfolgte i​m Jahr 1189/90 u​nter dem Namen Ramsel i​n einer Urkunde d​es Erzbistums Mainz.[1] Der Ort gehörte z​u den ersten Stützpunkten d​es Mainzer Erzstiftes, d​as bereits i​n dieser Zeit n​eben dem Hof Ransel e​inen Hofbesitz i​n Weisel besaß. Der Ort l​ag bis 1803 a​n der Grenze z​ur Kurpfalz m​it dem Amt Kaub u​nd war später Teil d​er preußischen Provinz Hessen-Nassau. Nach d​em Ersten Weltkrieg befand s​ich der Ort während d​er alliierten Rheinlandbesetzung i​n einem schmalen Korridor zwischen d​en rechtsrheinischen Brückenköpfen d​er Amerikaner u​m Koblenz u​nd der Franzosen u​m Mainz. Das Gebiet bestand b​is zur militärischen Besetzung d​urch Frankreich i​m Jahr 1923 a​ls Freistaat Flaschenhals. Nach d​em Zweiten Weltkrieg l​ag der Ort i​n der Amerikanischen Besatzungszone direkt a​n der Zonengrenze z​ur Französischen Zone u​nd wurde d​amit zu e​inem Teil d​es heutigen Bundeslandes Hessen.

Gebietsreform

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Ransel zum 1. Januar 1977 zugleich mit den Gemeinden Espenschied und Wollmerschied kraft Landesgesetz in die Stadt Lorch eingegliedert.[3] Für alle nach Lorch eingegliederten Gemeinden sowie für die Kernstadt wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Ransel: Einwohnerzahlen von 1820 bis 2011
Jahr  Einwohner
1820
 
255
1834
 
320
1840
 
367
1846
 
343
1852
 
343
1858
 
342
1864
 
387
1871
 
425
1875
 
411
1885
 
351
1895
 
379
1905
 
439
1910
 
446
1925
 
376
1939
 
392
1946
 
497
1950
 
497
1956
 
401
1961
 
404
1967
 
427
1970
 
417
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
429
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; Zensus 2011[2]

Religionszugehörigkeit

 1885:03 evangelische (= 0,85 %), 348 katholische (= 99,15 %) Einwohner
 1961:20 evangelische (= 4,95 %), 379 katholische (= 93,81 %) Einwohner[1]

Kultur

Pfarrpatronin der katholischen Pfarre ist die Hl. Katharina. Ihr ist auch die Kirche geweiht.
Im Jahr 1996 wurde das Landmuseum Ransel eröffnet. Es möchte einen Beitrag zur Erhaltung ländlicher Kultur im Rheingau leisten. Auf einer Fläche von 1,5 ha können mehr als 600 Handwerkszeuge und Landmaschinen sowie eine Gaststätte, eine Bäckerei und eine Braustube besichtigt werden.[5]

Sehenswürdigkeiten

Die ehemalige Pfarrkirche St. Katharina

Siehe a​uch Stadtteil Ransel - Liste d​er Kulturdenkmäler i​n Lorch (Rheingau)

Einzelnachweise

  1. Ransel, Rheingau-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
  3. Gesetz zur Neugliederung des Rheingaukreises und des Untertaunuskreises (GVBl. II 330-30) vom 26. Juni 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 22, S. 312, § 12 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,5 MB]).
  4. Hauptsatzung. (PDF; 309 kB) § 9. In: Webauftritt. Stadt Lorch, abgerufen im Dezember 2020.
  5. Landmuseum Ransel Offizielle Homepage des Museums
Commons: Ransel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!
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