Rangunschlinger
Der Rangunschlinger (Combretum indicum, Syn.: Quisqualis indica), in anderen Sprachen englisch Chinese honeysuckle oder Rangoon Creeper, spanisch quiscual, Filipino niyog-niyogan, Hindi Madhu Malti oder Madhumalti genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Langfäden (Combretum) in der Familie der Flügelsamengewächse (Combretaceae).
Rangunschlinger | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Rangunschlinger (Combretum indicum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Combretum indicum | ||||||||||||
(L.) Jongkind |
Beschreibung
Der Rangunschlinger wächst als Liane, also als verholzende Schlingpflanze, die Wuchshöhen von 2,5 bis zu 8 Metern erreichen kann. Die Rinde ist gelb behaart. Die 5 bis 9 Millimeter lang gestielten Laubblätter besitzen eine 5 bis 18 Zentimeter lange und 2,5 bis 7 Zentimeter breite elliptische Blattspreite.
Die zwittrigen, duftenden Blüten sind fünfzählig. Die Kronblätter sind zu einer 5 bis 9 Zentimeter langen Röhre verwachsen, ihre Farbe ändert sich von anfangs Weiß über Gelb bis dann Rosa bis Rot. Es sind zehn Staubblätter vorhanden. Der Fruchtknoten ist unterständig.
Die 30 bis 35 Millimeter lange Frucht ist elliptisch, ist anfangs rot, wird bei der Reife grünlich schwarz oder braun und hat fünf vorstehende Flügel. Die reife Frucht schmeckt nach Mandeln.
Vorkommen
Die Areale des Rangunschlinger liegen auf Höhenlagen unterhalb von 1500 Meter in China, Bangladesch, Kambodscha, Indien (inklusive Andamanen), Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, Nepal, Pakistan, Papua-Neuguinea, Singapur, Sri Lanka, Thailand, Vietnam, an der Küste Ostafrikas, Inseln des Indischen Ozeans, Pazifischen Inseln und den Philippinen. Der Rangunschlinger wird in Dickichten, Sekundärwäldern, primären Regenwäldern oder an Flussläufen gefunden. Diese Art wird nun in allen tropischen Bereichen als Zierpflanze kultiviert.
Systematik
Synonyme für Combretum indicum sind: Quisqualis indica L., Kleinia quadricolor Crantz, Mekistus sinensis Loureiro ex B.A.Gomes, Ourouparia enormis Yamamoto, Quisqualis glabra N.L.Burman, Quisqualis grandiflora Miquel, Quisqualis indica var. oxypetala Kurz, Quisqualis indica var. villosa (Roxburgh) C.B.Clarke, Quisqualis longiflora C.Presl, Quisqualis loureiroi G.Don, Quisqualis obovata Schumacher & Thonning, Quisqualis pubescens N.L.Burman, Quisqualis sinensis Lindl., Quisqualis spinosa Blanco, Quisqualis villosa Roxburgh.
Nutzung
Verschiedene Pflanzenteile werden in der traditionellen Medizin genutzt. Die Früchte werden als Wurmmittel verwendet, Packungen aus den Blättern gelten als Schmerzmittel. Eine Heilwirkung von Inhaltsstoffen dieser Pflanzenart wurde in Untersuchungen am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg an mehreren Tumorzelllinien bestätigt.[1]
Quellen
- Jie Chen & Nicholas J. Turland: Combretaceae in der Flora of China, Volume 13, 2007, S. 315: Quisqualis indica - Online. (Abschnitt Beschreibung)
Einzelnachweise
- Thomas Efferth et al.: Phytochemistry and Pharmacogenomics of Natural product derived from traditional chinese medica with activity against tumor cells., In: Molecular Cancer Therapy, 7 (1), 2008, S. 152.
Weblinks
- QUISQUALIS INDICA Linn. (Memento vom 29. September 2011 im Internet Archive) (PDF-Datei; 80 kB)
- niyog-niyogan.doc (Memento vom 22. Juli 2011 im Internet Archive)
- Quisqualis indica (PIER species info)
- Quisqualis indica. In: U. Brunken, M. Schmidt, S. Dressler, T. Janssen, A. Thiombiano, G. Zizka: West African plants - A Photo Guide. Forschungsinstitut Senckenberg, Frankfurt am Main 2008.