Räuberinnen
Räuberinnen ist eine filmische Schwarze Komödie von Carla Lia Monti aus dem Jahr 2009. Auf bewusst geschmacklose Weise wird die patriarchalische Gesellschaft aufs Korn genommen. Die Erstaufführung fand am 21. Januar 2009 an den Solothurner Filmtagen statt.
Film | |
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Originaltitel | Räuberinnen |
Produktionsland | Schweiz Luxemburg |
Originalsprache | Schweizerdeutsch Deutsch Luxemburgisch |
Erscheinungsjahr | 2009 |
Länge | 84 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 16+ |
Stab | |
Regie | Carla Lia Monti |
Drehbuch | Martin Muser Carla Lia Monti Thomas Hess |
Produktion | Tunje Berns Samir |
Musik | Anselme Pau |
Kamera | Enzo Brandner |
Schnitt | Michael Hertig |
Besetzung | |
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Handlung
Um sich der arrangierten Hochzeit und den Fängen der bösen Mutter zu entziehen, flieht eine junge Adelige mit ihrer Zofe in den Wald und bildet mit den Huren eines Wald-Bordells eine Räuberinnen-Bande, die entrechtete Frauen aus ganz Europa anzieht. Zwar können die Schergen des degenerierten Bräutigams die Braut aufgreifen, doch ein Massaker an der Hochzeitsgesellschaft verhindert die Ehe.
Kritiken
Carla Lia Montis Trash-Komödie mit ihren überhöhten Gewaltdarstellungen und derben Sexszenen polarisierte an den Solothurner Filmtagen. Der Film erfuhr ein grosses mediales Echo und löste unterschiedliche Reaktionen aus.
- „Dass der Film um eine aus Frauen bestehende Räuberbande so viel Lärm auslöst, damit hatte Monti selbst nicht gerechnet. Und es sagt mehr über die Kritiker aus, die sich lauthals über das Gefluche und die Gewalt aufregen, die in ständiger Übertreibung neben Liebe, Lust und reichlich Humor im Film ihren Platz finden, als über das Machwerk selbst. Es stellt sich nämlich die Frage, ob nicht doch vor allem eines stört: Hier schmücken sich Frauen ungestraft mit Attributen, die (nicht nur) in der Filmwelt meist Männern vorbehalten werden: Sie sind laut, lustvoll, unkorrekt, ketzerisch, edel, manchmal klug, sehr oft gemein, und sie stehen stehts im Mittelpunkt.“[1]
- „Schon seit Tagen wird der Film zum Skandal hochgeschrieben, vom «Sonntag» und vom «Blick», und dabei ist er ganz einfach eine sehr blutrünstige, schwarzhumorige, barock ausgestattete Komödie, in der ein paar furchtbar mies behandelte, schöne Frauen mit einer äusserst befriedigenden Lust an der Gewalt zurückschlagen.“[2]
- „Es käme einer Beleidigung der Meister der sakralen Provokation und des profanen Sakrilegs gleich, Buñuels, Topors oder Jodorowskys etwa, sie in diesem Zusammenhang zu nennen, ist Montis Machwerk doch Lichtjahre vom künstlerischen Furor der surrealistischen Bilderfinder und Bilderstürmer scheinheiliger Moral in religiöser Draperie entfernt.“[3]
- „Wenn es etwas zu loben gibt, dann die aufwendige und liebevolle Ausstattung und die Musik. Diese spielt eine wichtige Rolle, auch dank Nils Althaus, der als unsterblich verliebter Barde durch den Film wandelt.“[4]
Nominierungen
- Schweizer Filmpreis: Alexandra Prusa als Schweizer Filmpreis Beste Darstellerin nominiert.
Weblinks
- Räuberinnen in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Annette Scharnberg: «Kluge, gemeine Frauen». Basler Zeitung, b7.kino. 4. Juni 2009.
- Simone Meier: Die neue, skandalumwitterte Diva des Schweizer Films. In: Tages-Anzeiger. 21. Januar 2009, S. 9.
- Christoph Egger: Deftig, plump und sterbenslangweilig. Neue Zürcher Zeitung, 22. Januar 2009, S. 41.
- Thomas Allenbach: Angriff der Sex-Rebellinnen. In: Der Bund. 4. Juni 2009, S. 27.