Solothurner Filmtage

Die Solothurner Filmtage sind das bedeutendste Filmfestival für den Schweizer Film. Sie präsentieren seit 1966 jährlich in der letzten Januarwoche in Solothurn im Programm «Panorama Schweiz» eine repräsentative Auswahl von Schweizer Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen. In Gesprächsrunden und Podiumsveranstaltungen diskutieren das Publikum und die Filmbranche über die gezeigten Filme und die Schweizer Filmkultur. Mit jährlich über 65'000 Zuschauern (2020: 66'300 Eintritte) zählen die Solothurner Filmtage zu den renommiertesten Kulturveranstaltungen der Schweiz. Der "Prix de Soleure" der Solothurner Filmtage gilt als einer der bedeutendsten Schweizer Kulturpreise. Neben den beiden Hauptsponsorinnen Swisscom und Swiss Life wird die Werkschau des Schweizer Films von der Hauptmedienpartnerin SRG SSR, der öffentlichen Hand und zahlreichen weiteren Partnern unterstützt.

Solothurner Filmtage, Publikum in der Reithalle (2013)
Solothurner Filmtage, roter Teppich vor der Reithalle (2013)

Geschichte

Erstes Plakat der Filmtage (1966)

Die Solothurner Filmtage gehören zu den ältesten Filmfestivals der Schweiz und sind das wichtigste Festival für den Schweizer Film. 1966 organisierte die Filmgilde Solothurn eine Tagung mit dem Titel «Schweizer Film heute». Ziel dieses Anlasses war die Kreation neuer Ideen und Inspirationen für die jungen, unabhängigen Schweizer Filmschaffenden. Daraus bildete sich die Schweizerische Gesellschaft Solothurner Filmtage (SGSF), welche als Verein die Filmtage organisiert.

Auch wenn die Filmtage schon über ein halbes Jahrhundert existieren, gab es in ihrer Geschichte erst drei Direktionswechsel: Stephan Portmann leitete das Festival ab 1967, 1987 wurde er durch Ivo Kummer abgelöst. Nach der Berufung von Kummer zum Leiter der Sektion Film[1] des Bundesamts für Kultur (BAK) wurde Seraina Rohrer zu seiner Nachfolgerin gewählt.[2] Im April 2019 wurde bekannt, dass Seraina Rohrer als Mitglied der Geschäftsleitung und Leiterin des neuen Bereichs Innovation und Gesellschaft zur Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia wechselt.[3]

Am 1. August 2019 übernahm die Schweizer Filmautorin und davor in der Schweiz und international tätige Produzentin und Filmkuratorin[4][5][6] Anita Hugi die Direktion der Solothurner Filmtage[7][8][9][10][11][12].[13]

Zwischen 1998 und 2008 war Solothurn zudem Gründungs- und Austragungsort für die Preisverleihung des Schweizer Filmpreises. Seither werden in Solothurn anlässlich der Filmtage die Nominierten für den Schweizer Filmpreis erkürt und präsentiert.

Seit 2017 werden die Papier- und Fotobestände der Solothurner Filmtage in der Cinémathèque suisse archivisch erschlossen.[14]

2019 lancierten die Solothurner Filmtage mit «filmo» die erste Online-Edition des Schweizer Films. «filmo» bringt anerkannte Schlüsselwerke auf bestehende Video-on-Demand-Plattformen. Die Edition wird laufend ausgebaut, bietet Bonusmaterial und ist in drei Landessprachen verfügbar. Ermöglicht wird das von den Solothurner Filmtagen initiierte Pionierprojekt durch Engagement Migros, den Förderfonds der Migros-Gruppe.

Programm

Panorama Schweiz

Das Programm «Panorama Schweiz» ist das Herzstück der Solothurner Filmtage und präsentiert eine Auswahl aktueller Schweizer Produktionen aus allen Sprachregionen, aller Genres und Längen. Das Programm zeigt das vielfältige Filmschaffen in der Schweiz und umfasst Dokumentar-, Spiel-, Experimental-, Kurz- und Animationsfilme sowie Musikclips.

Rencontre

Das Spezialprogramm «Rencontre» würdigt jedes Jahr eine Persönlichkeit des Schweizer Films, die auf ein bedeutendes und umfangreiches Werk zurückblicken kann. Das Programm zeigt ausgewählte Werke ihres Schaffens und ermöglicht eine persönliche Begegnung. Damit bieten die Solothurner Filmtage die Gelegenheit, einen vertiefenden Einblick in die Arbeit bekannter Schweizer Cineasten zu erhalten und diesen zu begegnen.

Bisher geehrte Persönlichkeiten

Jahrgeehrte Persönlichkeit
1996Alain Tanner
1997Reni Mertens und Walter Marti
1998Claude Goretta
1999Alexander J. Seiler
2000Jacqueline Veuve
2001T&C Film AG, Marcel Hoehn
2002Paul Riniker
2003Pio Corradi
2004Jean-Luc Bideau
2005Bruno Ganz
2006Maximilian Schell
2007Renato Berta
2008Walo Lüönd
2009Léa Pool
2010Niki Reiser
2011Ruth Waldburger
2012Marthe Keller
2013Silvio Soldini
2014Peter Liechti
201550 Jahre Solothurner Filmtage (Jubiläum)
2016Ursina Lardi
2017François Musy
2018Christoph Schaub
2019Bruno Todeschini[15]
2020Heidi Specogna

Fokus

Seit 2012 präsentieren die Solothurner Filmtage das Spezialprogramm «Fokus» zu einem Themenschwerpunkt mit Schweizer und internationalen Filmen und Bezug zu aktuellen Entwicklungen. Im Fokus wird der Blick auf die aktuelle audiovisuelle Landschaft im In- und Ausland gerichtet, um neue Erzählweisen, Rahmenbedingungen, Produktions- und Vertriebsformen zu entdecken. Im Rahmen des «Fokus» finden zudem Podien und Workshops statt, die einen Austausch zwischen Experten und Publikum anregen sollen.

JahrFokus
2012Jenseits des Kinos
2013Radikales Kino heute
2014Haltung
2015Frische Zellen – Kollektive und Netzwerke
2016Gut besetzt – Casting fürs Kino
2017Art mon amour – Kunst im Film
2018Hauptsache Drehbuch
2019Mexiko im Zeichen des Films
2020Im Bann der Serien

Der «Fokus» ist eine Weiterentwicklung des früheren Programms «Invitation», welches im Kontext des kulturellen Austausches und der Zusammenarbeit mit den europäischen Nachbarregionen stand. Wurden in den 1960er Jahren zunächst einzelne Regisseure aus dem Ausland eingeladen, so waren es in den 1990er Jahren ganze Gastländer, die in Solothurn vorgestellt wurden.

Histoires du cinéma suisse

Das Programm «Histoires du cinéma suisse» präsentiert ausgewählte Werke aus der Schweizer Filmgeschichte und widmete sich in der Vergangenheit etwa dem Welterfolg der Bolex-Kamera, frühen Reisefilmen oder den Schweizer Bergen als Filmkulisse. 2020 wurde mit dem Programm "Cinéma Copines" das Werk der drei Westschweizer Filmpionierinnen Patricia Moraz, Christine Pascal und Paule Muret gewürdigt.

Future Lab

Die technologische Entwicklung fördert filmische Formen und Formate, die zunehmend den Rahmen des konventionellen Kinos sprengen. Das «Future Lab» bietet ausgewählten Schweizer Projekten, beispielsweise interaktivem Film oder der Virtual Reality eine Plattform.

Rahmenprogramm

Mit eigenen Veranstaltungen und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Schweizer Filminstitutionen und Filmverbänden findet während der Filmtage ein vielfältiges Rahmenprogramm wie Informationsveranstaltungen, Spezialvorführungen für Kinder sowie themenspezifische Podiumsgespräche und Workshops zu Fragen der Schweizer Filmkultur bzw. Filmwirtschaft statt. Diese Veranstaltungen greifen gezielt aktuelle Themen der Schweizer Filmkultur auf und richten sich an die Filmschaffenden und das filminteressierte Publikum.

Zum festen Bestandteil gehört unter anderem das Podium «Film Club», welches internationale Filmkritikerinnen dazu einlädt, über aktuelle Schweizer Filme zu diskutieren.

Preise und Ehrungen

Anlässlich der Solothurner Filmtage werden zahlreiche Filmpreise verliehen. Die Auszeichnungen richten sich zum einen direkt an die Filmschaffenden und ihre Werke, ehren aber auch Persönlichkeiten im erweiterten Umfeld des Schweizer Films, die mit ihrem Engagement aktiv zum Erfolg des nationalen Filmschaffens beitragen. Alle Preisträger sind auf der offiziellen Homepage der Filmtage aufgeführt.

Prix de Soleure – Jurypreis

Der mit CHF 60'000 dotierte Prix de Soleure wurde erstmals 2009 verliehen. Er ehrt einen herausragenden Schweizer Kinofilm, der durch einen ausgeprägten Humanismus überzeugt und diesen in eindrucksvoller Weise filmisch darstellt. Die Auswahlkommission der Solothurner Filmtage nominiert jedes Jahr fünf bis zehn Filme. Eine jährlich neu zusammengesetzte Jury bestimmt den Gewinnerfilm.

Bisherige Preisträger

JahrPreisträger
2009No More Smoke SignalsFanny Bräuning
2010Im Garten der Klänge (Nel giardino dei suoni)Nicola Bellucci
2011Cleveland contre WallstreetJean-Stéphane Bron
2012Vol spécialFernand Melgar
2013Der ImkerMano Khalil
2014L’escaleKaveh Bakthiari
2015SpartiatesNicolas Wadimoff
2016Das Leben drehen – Wie mein Vater versuchte, das Glück festzuhaltenEva Vitija
2017Die göttliche OrdnungPetra Volpe
2018Des moutons et des hommesKarim Sayad
2019Immer und ewigFanny Bräuning[16]
2020A la recherche de l’homme à la caméraBoutheyna Bouslama
2021MareAndrea Štaka

Prix du Public – Publikumspreis

Der Publikumspreis ist seit 2007 fester Bestandteil im Programm der SFT. Nominiert sind jeweils ca. zehn Filme des Abendprogramms, aus denen das Publikum seinen Favoriten kürt. Der mit CHF 20'000 dotierte «Prix du Public» wird von der Festival-Hauptsponsorin Swiss Life in Zusammenarbeit mit den Solothurner Filmtagen verliehen.

Bisherige Preisträger

JahrPreisträger
2007VitusFredi M. Murer
2008Das Geheimnis von MurkSabine Boss
2009Mama ist beim Friseur (Maman est chez le coiffeur)Léa Pool
2010Bödälä – Dance The RhythmGitta Gsell
2011SommervögelPaul Riniker
2012Die Wiesenberger – No Business like Show BusinessBernard Weber und Martin Schilt
2013More than HoneyMarkus Imhoof
2014NeulandAnna Thommen
2015Usfahrt OerlikePaul Riniker
2016LinaMichael Schaerer
2017Docteur JackBenoît Lange und Pierre-Antoine Hiroz
2018Der Klang der StimmeBernard Weber
2019Gateways to New YorkMartin Witz
2020Baghdad in my ShadowSamir (Regisseur)
2021 Beyto Gitta Gsell

Förderpreise

Im Rahmen des seit 2012 existierenden Gefässes «Upcoming», das dem jungen Filmschaffen einen eigenen Platz gibt, neue Talente ins Rampenlicht stellt und aktuelle Tendenzen untersucht, gibt es drei Wettbewerbe.

Upcoming Talents

Die SUISSIMAGE/SSA (Schweizerische Genossenschaft für Urheberrechte an audiovisuellen Werken/Schweizerische Urheberrechtsgesellschaft für dramatische und audiovisuelle Werke) stiften den durch eine dreiköpfige Jury ausgerichteten Nachwuchspreis für den besten Kurzfilm im Wert von CHF 15'000 sowie Publikumspreise für die besten Trickfilme in einem Gesamtwert von CHF 10'000.

Liste der Gewinner des Nachwuchspreis für den besten Kurzfilm
Jahr Film Regie
2001 «Supernova» Bettina Oberli
2002 «Swapped» Pierre Monnard
2003 «Exit» Benjamin Kempf
2004 «One Magic Evening» François Yang
2005 «Fledermäuse im Bauch» Thomas Gerber
2006 «Nach dem Fall» Marcel Wyss
2007 «Nachtflattern» Carmen Stadler
2008 «Icebergs» Germinal Roaux
2009 «Niemand nicht weiss» Severin Kuhn
2010 «Le deuil de la cigogne joyeuse» Eileen Hofer
2011 «Ronaldo» Jan Mettler
2012 «La Noyée» Vincent Weber
2013 «Un mundo para Raúl» Mauro Mueller
2014 «Wenn der Vorhang fällt» Maurizius Staerkle-Drux
2015 «Abseits der Autobahn» Rhona Mühlebach
2016 «Nelson» Juliette Klinke und Thomas Xhignesse
2017 «Martien» Maxime Pillonel
2018 «Valet Noir» Lora Mure-Ravaud
2019 «Bonobo» Zoel Aeschbacher
2020 «Mama Rosa» Dejan Barac
2021 «Europa» Lucas del Fresno

Liste der Gewinner der Publikumspreise für die besten Trickfilme

Jahr Film Regie
2001 «Ely & Nepomuk» Rafael Sommerhalder
2002 «Geranienfriede» Marcel Hobi
2003 «Gefangen» Michael Bolliger
2004 «Poldek» Claudius Gentinetta
2005 «Herr Würfel» Rafael Sommerhalder
2006 «Une nuit blanche» Maja Gehrig
2007 «Mahlzeit» Lynn Gerlach und Irmgard Walthert
2008 «The Bellringer» Dustin Rees
2009 «Signalis» Adrian Flückiger und Claudia Röthlin
2010 «Frère Benoît» Michel Dufourd
2011 «Gipfel-Gig» Bernhard Bamert und Lukas Egger
2012 «Borderline» Dustin Rees
«Bon Voyage» Fabio Friedli
«Gypeatus Helveticus» Marcel Barelli
2013 «La nuit de l'ours» Frédéric Guillaume und Samuel Guillaume
«Im Unzusammenhang» Nils Hedinger
«Der kleine Vogel und das Blatt» Lena von Döhren
2014 «Vigia» Marcel Barelli
«The Kiosk» Anete Melece
«Patch» Gerd Gockell
2015 «Königin Po» Maja Gehrig
«Message dans l'air» Isabelle Favez
«Aubade» Mauro Carraro
2016 «One, Two, Tree» Yulia Aronova
«Das Leben ist hart» Simon Schnellmann
«Ivan's Need» Veronica L. Montaño, Manuela Leuenberger und Lukas Suter
2017 «Analysis Paralysis» Anete Melece
«Au revoir Balthazar» Rafael Sommerhalder
«Novembre» Marjolaine Perreten
2018[17] «In a nutshell» Fabio Friedli
«Airport» Michaela Müller
«Der kleine Vogel und die Raupe» Lena von Döhren
2019 «Kuap» Nils Hedinger
«Dort änen am Berglein» Ines de Pellegrini
«Selfies» Claudius Gentinetta
2020 «Le dernier jour d’automne» Marjolaine Perreten
«Newspaper News» Sophie Laskar-Haller
«Warum Schnecken keine Beine haben» Aline Höchli
2021 «Signs» Dustin Rees
«Only a child» Simone Giampaolo
«Ecorce» Samuel Patthey und Silvain Monney

Best Swiss Video Clip

An den Solothurner Filmtagen werden die Nominationen für den «Best Swiss Video Clip» bekannt gegeben. Am m4music-Festival kürt eine Jury jeweils im April den «Best Swiss Music Clip» und ein Publikumspreis wird vergeben. Das Programm ist eine Zusammenarbeit mit dem m4music, dem Popmusikfestival des Migros-Kulturprozent, und der FONDATION SUISA.

Jahr Nominationen für den «Best Swiss Video Clips» Band/Künstler Regie Preis
2006 «Lulu» Tomazobi David Fonjallaz Publikumspreis
2007 «I Ride My Horse to Death» Tom Huber Tobias Nölle Publikumspreis
2008 «Ah ah ah ah» Urban Junior Marco Lutz Publikumspreis
2009 «Nacht» Breitbild Simon Jaquemet Jurypreis
«The Beat-Man Way» Reverend Beat-Man Nella Lombardi, Adrian Winkler und Mario Winkler Publikumspreis
2010 «One Up Down Left Right» Rusconi Jonas Meier und Mike Raths Jurypreis und Publikumspreis
2011 «The Destroyed Room» Rusconi Jonas Meier und Mike Raths Jurypreis
«Bequem» HTC & Süde Raphael Fischler
2012 «Hailey Fought the Law» Blanket Piet Baumgartner Jurypreis
2013 «Berlin» Modeselektor François Chalet
«Alice in the Sky» Rusconi Jonas Meier und Mike Raths
«Radioactivity» Kyasma Jean-Paul Frenay
«Mojo» Big Zis August Blum
«Walking with a Ghost» Kadebostany David Houncheringer Jurypreis
2014 «Airplane Friendship» Buvette Simon Wannaz Jurypreis
«Geld pflücka» Milchmaa Simon Küffer
«Flowing» Evelinn Trouble Linnéa Racine
«Würsch sie?» Uslender Production Haris Dubica Publikumspreis
«You Are Awesome» Camilla Sparksss Barbara Lehnhoff
2015 «Into the Wild» Bonaparte Jonathon Lim
«Osama Obama» Larytta Julien Mercier Jurypreis
«Countless Roads» James Gruntz Gregor Brändli
«Solar Soliloquy» Audio Dope Garrick J. Lauterbach
«Du bisch willkomme» Effe Haris Dubica Publikumspreis
2016 «Décor» Stéphanie Blanchoud feat. Daan Ursula Meier
«Funeral March» The Wedding Party Massacre Fabian Chiquet
«Hashtag» Baschi Haris Dubica Publikumspreis
«Jung verdammt» Lo & Leduc Joder von Rotz
«Through my Street» Rio Wolta Piet Baumgartner Jurypreis
2017 «Landscape Escape» Odd Beholder Andrea Grambow und Joscha Kirchknopf Jurypreis
«Gymnastique» Hecht Stefan Buck und Philipp Morsche Publikumspreis
«Space Diaspora» Oy Moritz Reichartz
«Madzdâ» Aïsha Devi Tianzhuo Chen
«MeTube 2: August Sings Carmina Burana» August Schram Daniel Moshel
2018 «Hyenas on the Beach» None of Them Tobias Nölle Jurypreis
«Brotherlove» Crimer Nico Schmied Publikumspreis
«Little Pig» Scarlett’s Fall Bastien Genoux
«Mir händ ein Verein» Min King Sarah Hugentobler
«Opus Brain» Igorrr Garrick J Lauterbach
2019 «Catalan Heat» Puts Marie Simon Krebs Jurypreis
«Mind Invaders» Too Mad Frederic Siegel, Kilian Vilim, Etienne Mory Publikumspreis
«Joggeli» Trampeltier of Love Manuel Schüpfer
«PTTFLR» Fabe Gryphin Mei Fa Tan
«Soft as Ice» All XS Sebastian Vargas
2020 «Au79» Big Zis Franziska Schläpfer Jurypreis
«17 Days» Annie Taylor Bastien Bron, Laetitia Gauchat
«Beuteltier» Panda Lux Gregor Brändli
«Diamonds» Yao Bobby & Simon Grab Tillo Spreng, Tobias Kubli
«New Age» Moes Anthill Sarah Hugentobler

Upcoming Lab

Das «Upcoming Lab» richtet sich an Absolventinnen und Absolventen von Filmhochschulen. Das Angebot bietet den Nachwuchsfilmschaffenden die Möglichkeit, mit Branchenvertretern ihre Projektidee zu besprechen. Zwei der Projektideen erhalten Entwicklungsbeiträge im Wert von je 5'000 Franken. 

Nacht der Nominationen

An der «Nacht der Nominationen» gibt das Bundesamt für Kultur die Nominationen für den Schweizer Filmpreis bekannt. Die 2008 von den Branchenverbänden gegründete Schweizer Filmakademie, präsidiert von Filmregisseur Christian Frei, kann während der SFT die eingereichten Filme in der Academy Lounge oder in den Kinos visionieren und bestimmt in einer geheimen Wahl ihre Nominierten. An der Nacht der Nominationen werden diese (in zwölf Kategorien) feierlich verkündet.

Seit 2009 findet die Preisverleihung nicht mehr in Solothurn statt, sondern etwa zwei Monate später in Zürich oder Genf.

Prix d’honneur

Mit dem seit 2002 verliehenen «Prix d’honneur» (gestiftet von den Gemeinden im Wasseramt) wird eine Schweizer Persönlichkeit geehrt, die sich in besonderer Weise um die Schweizer Filmkultur verdient gemacht hat. Der Preis ist mit CHF 10'000 dotiert. Die Wahl erfolgt auf Vorschlag der Auswahlkommission der Solothurner Filmtage.

Bisherige Preisträger

JahrPreisträger
2003Erich Langjahr, Drehbuchautor, Regisseur, Kameramann, Produzent und Verleiher
2004Hugues Ryffel, Kameramann
2005Freddy Buache, Vermittlerfunktion des Schweizer Films als Filmschaffender und Kritiker
2006Renato Berta, Kameramann
2007David Streiff, Kulturverwaltung
2008Matthias Kälin, Kameramann
2009Ilona Stamm, Verleih Stamm Film
2010Carlo Varini, Kameramann
2011Françoise Deriaz, Chefredakteurin Ciné-Bulletin
2012Christian Schocher, Regisseur und Kinobetreiber
2013Beki Probst, Kinobetreiberin
2014Martine Felber, Chef-Maskenbildnerin
2015Francine Pickel und Vincent Adatte, Zauberlaterne
2016Antoine Jaccoud, Drehbuchautor
2017Tiziana Soudani, Produzentin
2018Susanne Jauch, Szenenbildnerin
2019Giorgia De Coppi, Regieassistentin
2020Bea Cuttat, Filmverleiherin
2021Frank Braun

PRIX SWISSPERFORM – Schauspielpreis

Der Schweizer Fernsehfilmpreis ehrt Schweizer Schauspieler für die beste Hauptrolle und die beste Nebenrolle in einer Schweizer Fernsehproduktion. Jede der vier Kategorien ist mit je CHF 10'000 dotiert. Der Preis wird von einer Jury aus Vertretern der SWISSPERFORM und der Solothurner Filmtage vergeben und von der SWISSPERFORM gestiftet.

Der Schweizer Fernsehfilmpreis besteht seit 2001 und wurde 2019 zum neunten Mal im Rahmen der Solothurner Filmtage verliehen.   

Bisherige Preisträger

JahrPreisträger
2011Markus Fischer (Snakefilm GmbH) und Stefan Jägerfür den Film Hunkeler und der Fall Livius
2012Lea HadornWeibliche Hauptrolle in Liebe und andere Unfälle
Roland VouillozMännliche Hauptrolle in der Serie CROM
Marina GolovineWeibliche Nebenrolle in der Serie CROM
Peter WyssbrodMännliche Nebenrolle in Mord hinterm Vorhang
2013Marie LeuenbergerWeibliche Hauptrolle in Hunkeler und die Augen des Ödipus
Peter FreiburghausMännliche Hauptrolle in Nebelgrind
Virginie MeisterhansWeibliche Nebenrolle in L’heure du secret
Herbert LeiserMännliche Nebenrolle in Der Teufel von Mailand
2014Barbara Terpoorten-MaurerWeibliche Hauptrolle in Der Bestatter
Jonathan LoosliMännliche Hauptrolle in Dinu
Florence QuartenoudWeibliche Nebenrolle in Port d’attache
Leonardo NigroMännliche Nebenrolle in Oro verde
2015Véronique ReymondWeibliche Hauptrolle in A livre ouvert
Joel BasmanMännliche Hauptrolle in Ziellos
Wanda WylowaWeibliche Nebenrolle in Der Hamster
Nicola PerotMännliche Nebenrolle in Der Hamster
2016Rabea EggWeibliche Hauptrolle in Lina
Imanuel HummMännliche Hauptrolle in Verdacht
Claude-Inga BarbeyWeibliche Nebenrolle in Anomalia
Antoine Monot Jr.Männliche Nebenrolle in Tatort: Ihr werdet gerichtet
2017Noémie SchmidtWeibliche Hauptrolle in La lumière de l’espoir
Pasquale AleardiMännliche Hauptrolle in Gotthard
Liliane AmuatWeibliche Nebenrolle in Lotto
Mike MüllerSpezialpreis für die Hauptrolle in Der Bestatter
2018Stephanie JappWeibliche Hauptrolle in Private Banking
Marcus SignerMännliche Hauptrolle in Wilder
Anna SchinzWeibliche Nebenrolle in Private Banking
Karim BarrasMännliche Nebenrolle in Banking District
2019Anna PieriWeibliche Hauptrolle in Double vie
Thiebaud EvrardMännliche Hauptrolle in Double vie
Beat MartiMännliche Nebenrolle in Amur senza fin
Annina EulingSpezialpreis für die Hauptrolle in Weglaufen geht nicht
2020Lorena HandschinWeibliche Hauptrolle in Nr. 47
Roland VouillozMännliche Hauptrolle in Helvetica
Manuela BiedermannWeibliche Nebenrolle in Wilder
Stefan KurtSpezialpreis für die Rolle in Aus dem Schatten – eine Zeit der Hoffnung
2021Sarah SpaleSpezialpreis der Jury für ihre Arbeit in Wilder
Annina WaltBeste Darstellerin in Frieden
Dimitri StapferBester Darsteller in Frieden
Rachel BraunschweigBeste Nebendarstellerin in Tatort: Züri Brännt

Prix Pathé – Preis der Filmpublizistik

Seit 2006 zeichnet der «Prix Pathé – Preis der Filmpublizistik» Filmkritiker und -kritikerinnen für herausragende Beiträge zum aktuellen Schweizer Filmschaffen aus. Stifterinnen des Preises sind die Pathé Schweiz und die Pathé Films AG. Von 2006 bis 2018 waren die Solothurner Filmtage Austragungsort der Preisverleihung.

Bisherige Preisträger «Grand Prix» (früher «Printmedien»)

JahrPreisträger
2006Antoine DuplanArtikel Regarder la mort en face über den Film Exit von Fernand Melgar (L’Hebdo, 1. Sept. 2005)
2007Alexandra StäheliFilmbesprechung Edelmiezen erstarren im Design über den Film Nachbeben von Stina Werenfels (NZZ, 3. März 2006)
2008Matthias LerfFilmkritik Jenseits und todlustig über den Film Sieben Mulden und eine Leiche von Thomas Hämmerli (Sonntags Zeitung, 25. März 2007)
2009Martin WalderFilmkritik Szenen einer Ehe über den Film Giorni e nuvole von Silvio Soldini (NZZ am Sonntag, 30. März 2008)
2010Christoph EggerFilmkritik Ein kurzer Sommer der Anarchie über den Film Home von Ursula Meier (NZZ, 19. Febr. 2009)
2011Christian JungenKritik Bitte mehr Mut und Haltung (NZZ am Sonntag, 17. Jan. 2010)
2012Flurin FischerFilmkritik Godards göttliche Komödie über den Film Film Socialisme von Jean-Luc Godard (Bündner Tagblatt, 3. Dez. 2010)
2013Florian KellerThesenbeitrag Ein Land von Schissfilmern (Das Magazin, 14. Jan. 2012)
2014Mathieu LoewerDossier zum Film L’expérience Blocher (Le Courrier, 14. Aug. 2013)
2015Christoph SchneiderIns Gebirge und anderswohin, ein Nachruf auf den Filmemacher Peter Liechti (Tages-Anzeiger, 8. Apr. 2014)
2016Pascal Blum«Einer, der bleibt», Porträt des Filmemachers Christian Schocher, (Tages-Anzeiger, 21. August 2015)
2017Simon Spiegel«Die Dramaturgie des Realen», Essay zum Film «Electroboy», (Filmbulletin, No. 4/2016)
2018Antoine Duplan, Stéphane Gobbo und Sylvie BonierDossier zum Film «L’Opéra de Paris» (Regie: Jean-Stéphane Bron), (Le Temps, 8 avril 2017)

Bisherige Preisträger «Tout court» (früher«elektronische Medien»)

JahrPreisträger
2010Michael SennhauserFilmkritik Maman est chez le coiffeur von Léa Pool (DRS2aktuell, 8. Apr. 2009)
2011Daniel Hürlimann (1968–2011)Radio-Beitrag über die Dreharbeiten des Films Lionel von Mohammed Soudani (Sendung Geronimo, Radio Svizzera Rete Due, 11. Dez. 2009)
2012Brigitte HäringRadio-Beitrag Filmischer Einblick ins Teenie-Dasein über die Filme Romans d’ados von Béatrice Bakhti und Mit dem Bauch durch die Wand von Anka Schmid (Sendung Reflexe, DRS2, 1. Febr. 2011)
2013Lisa RöösliTV-Beitrag Thorberg über den Film Thorberg von Dieter Fahrer (Sendung Kulturplatz, SRF1, 29. Aug. 2012)
2014Vincent Kucholl & Vincent VeillonSatirischer Beitrag zum Schweizer Film (Sendung 120 secondes, Couleur 3, 25. Jan. 2013 und 24. Mai 2013)
2015Simone MeierDer Goalie bin ig hat mehr Zuschauer als Brad Pitt und Tom Cruise (watson.ch[18], 12. März 2014)
2016Raphaële BouchetFilmkritik «La vanité» (Regie: Lionel Baier), (Espace 2, 1. Oktober 2015)
2017Rafael WolfKritik des Film «Un juif pour l'exemple», (Twitter, 15. September 2016)

Organisation

Schweizerische Gesellschaft Solothurner Filmtage SGSF

Der 1967 gegründete Verein Schweizerische Gesellschaft Solothurner Filmtage (SGSF) ist die Trägerorganisation der Solothurner Filmtage. Ziel des politisch und konfessionell ungebundenen, nicht gewinnorientierten Vereins mit Sitz in Solothurn ist die Organisation der Solothurner Filmtage sowie die Steigerung der öffentlichen Wahrnehmung des Schweizer Films. Die Schweizerische Gesellschaft Solothurner Filmtage zählt heute rund 520 Mitglieder.

Auswahlkommission

Die Auswahlkommission setzt sich zusammen aus Mitgliedern der Geschäftsleitung der Solothurner Filmtage sowie externen Fachleuten aus der Filmbranche. Letztere werden alle zwei Jahre neu berufen und stammen nach Möglichkeit aus den vier Sprachregionen der Schweiz. Die Auswahlkommission wird von der Direktorin der Solothurner Filmtage geleitet und ist verantwortlich für die Selektion des Programms «Panorama Schweiz».

Commons: Solothurner Filmtage – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ivo Kummer wird neuer Chef der Sektion Film des Bundesamtes für Kultur (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive), Mitteilung des BAK, 7. Februar 2011.
  2. nzz.ch vom 26. Mai 2011, abgerufen am 12. Juli 2012.
  3. Solothurner Filmtage: Seraina Rohrer wechselt zu Pro Helvetia. Artikel vom 10. April 2019, abgerufen am 10. April 2019.
  4. Kathrin Halter: «Die Unkompliziertheit, die Lust an der Arbeit erinnern mich an Montréal». In: CinéBulletin. CinéBulletin, 6. Januar 2020, abgerufen am 12. April 2020 (deutsch, französisch).
  5. Solothurner Filmtage: Anita Hugi wird Direktorin der Solothurner Filmtage. In: Website Solothurner Filmtage. Schweizerische Gesellschaft Solothurner Filmtage, 27. Juni 2019, abgerufen am 10. April 2020 (deutsch, französisch).
  6. Pressemitteilung Solothurner Filmtage: Anita Hugi wird Direktorin der Solothurner Filmtage. In: Narrative Boutique GmbH. 30. Juni 2020, abgerufen am 12. April 2020 (deutsch, französisch).
  7. Antoine Duplan: Anita Hugi fait la lumière sur Soleure. In: Le Temps. 21. Januar 2020, abgerufen am 10. April 2020 (französisch).
  8. mt: Bielerin Anita Hugi wird Direktorin der Solothurner Filmtage. In: Bieler Tagblatt. Gassmann AG, 27. Juni 2019, abgerufen am 10. April 2020 (deutsch).
  9. Mathieu Loewer: Anita Hugi, Madame Soleure. In: Le Courrier. Le Courrier, 16. Januar 2020, abgerufen am 12. April 2020 (französisch).
  10. Lory Roebuck: Hollywood ist hier sehr weit weg. Die Welt aber kommt an den Solothurner Filmtagen ganz nahe heran. NZZ, 30. Januar 2020, abgerufen am 12. April 2020 (deutsch).
  11. Muriel del Don: Anita Hugi • Directrice, Journées de Soleure. Cineuropa, 13. Januar 2020, abgerufen am 12. April 2020 (französisch, englisch).
  12. Muriel del Don: Anita Hugi est nommé nouvelle directrice des Journées de Soleure. Cineuropa, 28. Juni 2019, abgerufen am 12. April 2020 (französisch, englisch).
  13. Anita Hugi wird neue Direktorin der Solothurner Filmtage. Artikel vom 27. Juni 2019, abgerufen am 28. Juni 2019.
  14. Solothurner Filmtage: Zugang zum Archiv. Abgerufen am 8. April 2019.
  15. „Rencontre“-Ehrengast ist Bruno Todeschini. Artikel vom 25. Oktober 2018, abgerufen am 26. Oktober 2018.
  16. Solothurner Filmtage: Das sind die Gewinner. Artikel vom 31. Januar 2019, abgerufen am 1. Februar 2019.
  17. Webseite des GSFA (Groupement Suisse du Film d’Animation)
  18. Der Goalie bin ig hat mehr Zuschauer als Brad Pitt und Tom Cruise auf watson.ch, abgerufen am 13. Oktober 2015.
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