Plechhammer
Plechhammer ist ein Ortsteil der Stadt Oberviechtach im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf in Bayern.
Plechhammer Stadt Oberviechtach | |
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Höhe: | 550 m |
Einwohner: | 33 (16. Jan. 2013)[1] |
Postleitzahl: | 92526 |
Vorwahl: | 09671 |
Plechhammer |
Geographische Lage
Plechhammer liegt an der Staatsstraße 2160 am südlichen Ende eines sanften nach Osten gewölbten Bogens der Murach. Der ungefähr 1,5 km nordwestlich von Plechhammer entspringende Weißbach mündet hier in die Murach. Das Flüsschen schwenkt nun nach Südwesten, um sich im 1,5 km entfernten Pirkhof nach Westen Richtung Teunz zu wenden. Südöstlich von Plechhammer erhebt sich der 627 m hohe Schieberberg.[2]
Geschichte
Der heute mit Plechhammer bezeichnete Ort hieß im 14. Jahrhundert „Vorderlangau“ und in den Dokumenten der Hammereinigung aus dem Jahr 1387 erscheint er als „Hammer in der Langau“. Der Ort Plechhammer wurde auch mit „Hammergut Vorderlangau“ und mit „Hammer Vorderlangau“ bezeichnet. Dieser schon im 14. Jahrhundert betriebene Hammer ging 1500 ein. 1549 versuchte Peter Zollatsch aus Waltenried den Hammer Vorderlangau wieder in Betrieb zu nehmen, hatte dabei aber schwierige Kämpfe mit Oberviechtach auszufechten, das eine Konkurrenz für den 1,5 km weiter südlich gelegenen Lukahammer verhindern wollte. Die obrigkeitliche Bewilligung für den Hammer erreichte Zollitsch endlich im Jahr 1555 und sein Schwiegersohn Erhard Strobel bekam am 22. März 1563 den kurfürstlichen Erbrechtsbrief dafür. 1652 erwarb der Hammermeister Stephan Voith der Jüngere aus Pleystein den Hammer, er aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges verödet und baufällig war. Das Hammerhaus war abgebrannt. Er baute den Hammer wieder auf und nahm ihn mit Gewinn in Betrieb. Es entstanden in Vorderlangau neben dem Hammer eine Schneidsäge, eine Mahlmühle, eine Feuerstätte und eine Tabakanlage.
Im Verlauf des Spanischen Erbfolgekrieges wurde Anfang des 18. Jahrhunderts der Hammer niedergebrannt und sächsische Hilfstruppen der Österreicher raubten vom Hammergut 8000 Gulden. 1706 starb Stephan Voith und sein Sohn Johann Zacharias Voith wurde neuer Hammermeister. 1752 wurde der Hammer Vorderlangau an den Hofmarksherrn Georg Wolfgang Schmauß zu Pullenried – ehemaliger Glasmeister von Plöß – verkauft, dessen Sohn Georg Michael von Schmauß den Hammer stilllegte und an seiner Stelle 1785 eine Spiegelschleiffabrik errichtete.[3]
Zum Stichtag 23. März 1913 (Osterfest) wurde Plechhammer als Teil der Pfarrei Pullenried mit fünf Häusern und 29 Einwohnern aufgeführt.[4]
Am 31. Dezember 1969 hatte die Gemeinde Pullenried 76 Häuser, 336 Einwohner und eine Fläche von 537 ha, davon 145 ha Wald. Zu ihr gehörten:
Plechhammer mit Sägewerk (7 Häuser), Neumühle mit Sägewerk (1 Haus), Weißbach (2 Häuser), Hannamühle (1 Haus).[5] Am 31. Dezember 1990 hatte Plechhammer 23 Einwohner und gehörte zur Pfarrei Pullenried und zur Gemeinde Oberviechtach.[6]
Wirtschaft
Heute (2013) wird in Plechhammer in zahlreichen, treppenartig angeordneten, von der Murach gespeisten Weihern Fischzucht betrieben.
Tourismus
Durch Plechhammer führt ein mit „2“ bezeichneter Denkmal-Radwanderweg.[7]
Literatur
- Heribert Batzl (Hrsg.): Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft R. Alfred Hoeppner, Aßling/Obb. und München 1970.
Einzelnachweise
- Einwohnermeldeamt Oberviechtach, Stichtag: 16. Januar 2013
- Fritsch Wanderkarte Schönseer Land, Maßstab 1 : 35000
- Bruno Bauer: Zur Geschichte der Gemeinden Langau, Pullenried, Wildeppenried. In: Heribert Batzl (Hrsg.): Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft R. Alfred Hoeppner, Aßling/Obb. und München 1970, S. 127–130.
- Antonius von Henle (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. Verlag der Kanzlei des Bischöflichen Ordinariates Regensburg, 1916, S. 382
- Bruno Bauer: Zur Geschichte der Gemeinden Langau, Pullenried, Wildeppenried. In: Heribert Batzl (Hrsg.): Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft R. Alfred Hoeppner, Aßling/Obb. und München 1970, S. 125.
- Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 550
- Fritsch Wanderkarte Schönseer Land, Maßstab 1 : 35000