Gütting

Gütting i​st ein Ortsteil d​er Stadt Oberviechtach i​m Oberpfälzer Landkreis Schwandorf i​n Bayern.

Gütting
Höhe: 575 m
Einwohner: 0 (16. Jan. 2013)[1]
Postleitzahl: 92526
Vorwahl: 09671
Gütting
Gütting

Geographische Lage

Die Einöde Gütting l​iegt innerhalb d​es sanften n​ach Osten gewölbten Bogens, d​en die Murach h​ier macht, nachdem s​ie Oberlangau u​nd Mitterlangau i​n Nord-Süd-Richtung durchflossen hat. Östlich v​on Gütting erhebt s​ich ein ausgedehntes Waldgebiet – d​er Schwander Berg u​nd der Tannenwald – b​is auf 728 m Höhe. An diesen d​icht bewaldeten, teilweise sumpfigen Hängen entspringen zahlreiche Quellen, d​ie als kleine Bäche d​er Murach zufließen. Westlich v​on Gütting öffnet s​ich die Landschaft e​twas in d​as Gebiet v​on Unterlangau, Pullenried u​nd Wildeppenried.[2]

Geschichte

Zum Stichtag 23. März 1913 (Osterfest) wurde Gütting als Teil der Pfarrei Pullenried mit einem Haus und 5 Einwohnern aufgeführt.[3] Am 31. Dezember 1969 hatte die Gemeinde Langau 397 Einwohner. Zu ihr gehörten neben Ober-, Mitter- und Unterlangau noch Pirk, Gütting, Brandhäuser, Tannermühle, Waldhäusl und Bockhaus.[4]

Heute (2013) w​ird Gütting a​ls Ferienhaus vermietet.

Tourismus

Im 16. Jahrhundert wurde sowohl am Stangenberg westlich von Oberlangau als auch in dem Sumpfgebiet in der Gegend von Gütting und Neumühle nach Gold gegraben. Es wird aber nirgends berichtet, dass dort auch Gold gefunden wurde. Die Berichte erzählen vielmehr von verschiedenen Männern, die mit der Behauptung in der Gegend "zentnerweise" Gold gewinnen zu können, eine Menge Schulden machten, und dann spurlos verschwanden, ohne ihre Schulden bezahlt zu haben.[5] 2008 gab es nochmal eine Neuauflage des Goldrausches, wieder ohne Erfolg.[6] Heute (2013) versucht man die "Goldfunde" touristisch zu vermarkten.[7] Tatsächlich findet man in dem Gebiet um Gütting und Neumühle zahlreiche, teilweise mit Wasser gefüllte, Gruben.

Das Gebiet ist sehr sumpfig, was zu einer weiteren lokalen, heute noch auch von jüngeren Einheimischen mit Überzeugung vorgetragenen Legende führt: "Das Güttinger Loch". Es handelt sich um ein spezielles Sumpfloch in diesem Gebiet voller Sumpflöcher, in dem man angeblich auch bei "wissenschaftlichen Untersuchungen" keinen Grund fand, das also "unendlich tief" ist. Natürlich vermuten einige ältere Einwohner hier einen Eingang zur Hölle.

Die Landschaft östlich von Gütting und Neumühle ist sehr wild, dunkel und sehr nass. Vorsicht beim Wandern ist geboten. Wenn auch kein Gold, so kann man dort, wenigstens in den meisten Jahren, viele Pilze finden.

Literatur

  • Heribert Batzl (Hrsg.): Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft R. Alfred Hoeppner, Aßling/Obb. und München 1970.
Commons: Gütting – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Einwohnermeldeamt Oberviechtach, Stichtag: 16. Januar 2013
  2. Fritsch Wanderkarte Schönseer Land, Maßstab 1 : 35000
  3. Antonius von Henle (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. Verlag der Kanzlei des Bischöflichen Ordinariates Regensburg, 1916, S. 382
  4. Bruno Bauer: Zur Geschichte der Gemeinden Langau, Pullenried, Wildeppenried. In: Heribert Batzl (Hrsg.): Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft R. Alfred Hoeppner, Aßling/Obb. und München 1970, S. 133.
  5. Bruno Bauer: Zur Geschichte der Gemeinden Langau, Pullenried, Wildeppenried. In: Heribert Batzl (Hrsg.): Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft R. Alfred Hoeppner, Aßling/Obb. und München 1970, S. 133–135.
  6. Hermann Weiß: Katzenjammer statt Goldrausch in der Oberpfalz. In: welt.de. 15. Februar 2009, abgerufen am 7. Oktober 2018.
  7. http://www.lfu.bayern.de/doc/lehrpfade_boden_geologie/108.pdf
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