Peter Breuer (Bildhauer)

Peter Christian Breuer (* 19. Mai 1856 i​n Köln; † 1. Mai 1930 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Bildhauer u​nd Medailleur.[1][2]

Peter Breuer

Leben

Peter Breuer absolvierte i​n Köln e​ine Lehre z​um Steinmetz. 1874 g​ing er a​n die Münchener Kunstakademie. Nach seinem Studium wechselte e​r zu Heinrich Hoffmeister n​ach Berlin u​nd studierte a​b 1878 i​n Berlin b​ei Fritz Schaper. Breuer unterrichtete s​eit 1896 a​ls Professor für Bildhauerei a​n der Kunstakademie Berlin-Charlottenburg, d​er heutigen Akademie d​er Künste. Im Jahr 1898 w​urde er a​ls Mitglied d​er Königlichen Akademie d​er Künste berufen.[3] Zu seinen Schülern gehörten u​nter anderem Hans Dammann, Fritz Röll, Leopold Fleischhacker, Felix Pfeifer, Johann Robert Korn, Eugen Senge-Platten u​nd Rudolf Belling. 1894 erhielt e​r auf d​er Großen Berliner Kunstausstellung e​ine kleine Goldmedaille u​nd 1897 e​ine große. Breuer zählte z​u den Wegbereitern d​er Moderne i​n der Berliner Bildhauerschule. Er s​tarb kurz v​or seinem 74. Geburtstag u​nd wurde a​uf dem Sebastian-Kirchhof Berlin-Reinickendorf beigesetzt (Grabstätte eingeebnet).

Öffentlich aufgestellte Denkmäler

  • 1889: Berlin-Moabit, im Landesausstellungspark beim Lehrter Bahnhof: Kolossalbüste Kaiser Wilhelm II., nicht erhalten
  • 1894: Düsseldorf: Marmorgruppe Adam und Eva auf der Großen Kunstausstellung, 1941 versetzt in den Florapark an der Palmenstraße; 1942 erheblich beschädigt, 1954 restauriert von den Bildhauern Rudolf Christian Baisch und Hermann Isenmann (fehlende Teile ergänzt)
  • 1900, 16. Oktober: Breslau, Königsplatz: Bismarck-Denkmal (Standbild), nicht erhalten
  • 1901: Berlin-Tiergarten, in der Siegesallee im Tiergarten: Denkmalgruppe 23, Standbild des Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg, mit Assistenzbüsten Graf Fabian von Dohna und Thomas von dem Knesebeck; Standbild erhalten und für das Lapidarium in der Zitadelle Spandau vorgesehen
  • 1901: Halle (Saale), Promenadenring (Hansering), in Höhe der Einmündung A.-Dehne-Straße (G.-Anlauf-Straße): Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. mit Assistenz-Standbildern Bismarcks und Moltkes, Architektur von Bruno Schmitz, Bauplastiken von Bildhauer Christian Behrens, nach dem Zweiten Weltkrieg beseitigt
  • 1902: Bunzlau (Schlesien): Religiöse Genregruppe Lasset die Kindlein zu mir kommen; 1898 als Auftrag Kaiser Wilhelms II. für den Platz vor dem Waisenhaus gefertigt; erhalten, heute auf dem Schlossplatz
  • 1903: Köln, Kaiser-Friedrich-Ufer: Kaiser-Friedrich-III.-Denkmal (Reiterstandbild), um 1942 eingeschmolzen
  • 1907, 23. September: Memel, auf dem Rathausvorplatz: Borussia-Denkmal, errichtet zum 100. Jahrestag des Oktoberedikts von 1807,[4] am Sockel Doppelrelief-Medaillon König Friedrich Wilhelm III. und Königin Luise; feierliche Enthüllung in Gegenwart des Kaiserpaares; Figur 1923 entfernt, Sockel erhalten und nach 1945 mit einer sowjetischen Figur ausgestattet
Zu beiden Seiten des Denkmals standen acht Assistenzbüsten auf hohen Stelen (ebenfalls von Breuer), die wichtige Generäle und Staatsmänner des Vierten Koalitionskriegs darstellten: Theodor von Schön, Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein, August Neidhardt von Gneisenau, Gerhard von Scharnhorst, Karl August von Hardenberg, Friedrich Ferdinand Alexander zu Dohna-Schlobitten, Ludwig Yorck von Wartenburg, Friedrich Leopold von Schrötter
  • 1909, 9. August: Kleve, am Marstall bei der Schwanenburg: Hohenzollernbrunnen (nicht erhalten) mit Reiterstandbild des Großen Kurfürsten (erhalten)
  • 1912–1914: Berlin-Steglitz, im Bäkepark am Teltowkanal, Eduard-Spranger-Anlage, Bäkestraße 14a: Otto-Lilienthal-Denkmal (Ikarus-Figur)
    Veränderungen mit neuem Bronzerelief 1956 von Magdalene Müller-Martin, Nachschöpfung der vor 1956 zerstörten Muschelkalksteinbüste 2012 durch den Berliner Bildhauer Jörn Neumann im Auftrag des Landesdenkmalamtes Berlin (Bronzerelief von 1956 seitdem im Heimatmuseum Steglitz)[5]
  • 1925: Berlin-Oberschöneweide, im Griechischen Park: Venus und Amor[5]
  • 1926–1938: Bonn, in der Rheinaue: Beethoven-Denkmal

Literatur

Commons: Peter Breuer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Künstler. Peter Breuer. Deutsche Gesellschaft für Medaillenkunst e.V., abgerufen am 29. Oktober 2015.
  2. Leonard Forrer: Breuer, Peter (Germ.). In: Biographical Dictionary of Medallists. Coin, gem, and seal-engravers, mint-masters, &c., ancient and modern, with references to their works B.C. 500 – A.D. 1900. Band 7: Supplement A–L. Spink & Son Ltd, London 1923, S. 123 (Textarchiv – Internet Archive).
  3. Iris Brenner: Kölner Denkmäler 1871–1918. Aspekte bürgerlicher Kultur zwischen Kunst und Politik. In: Werner Schäfke (Hrsg.): Publikationen des Kölnischen Stadtmuseums. Band 5. Köln 2003, ISBN 3-927396-92-3, S. 317.
  4. Sibylle Einholz: Peter Breuer (1856–1930). Ein Plastiker zwischen Tradition und Moderne. Dissertation, Freie Universität Berlin, Berlin 1984, S. 168.
  5. Breuer auf bildhauerei-in-berlin.de (Memento des Originals vom 25. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bildhauerei-in-berlin.de
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.