Hermann Isenmann
Hermann Isenmann (* 1908 in Ohlsbach, Baden;[1] † 1991) war ein deutscher Bildhauer, Metallgießer und Restaurator.
Leben
Isenmann studierte 1935/1936 an der Kunstakademie Düsseldorf Bildhauerei unter Alexander Zschokke. Mit seiner Ehefrau Theresia, geborene Happe, zog er 1936 in ein Haus der Siedlung Schaffendes Volk (heute Künstlersiedlung Golzheim, Franz-Jürgens-Straße 11), das er bis 1937 bewohnte.[2] Helga, eine Tochter des Paares, heiratete 1956 den Bildhauer Heinz Gernot.[3]
Von 1949 bis 1975 arbeitete Isenmann als künstlerisch-technischer Leiter der Gipswerkstatt der Kunstakademie Düsseldorf.[4] Dort unterrichtete er angehende Bildhauer, insbesondere in den Techniken des Gipsgusses. Isenmann war als Restaurator und als Fachmann zur Anfertigung von Modellen für den künstlerischen Metallguss besonders anerkannt; um 1970 erhielt er den Auftrag, für den Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen eine vergrößerte Fassung von Max Ernsts Figur Habakuk anzufertigen.[5] Diese Arbeit war Teil einer Edition von zehn geplanten, schließlich aber nur vier realisierten Fassungen,[6] die Ernst 1970 autorisiert hatte.[7] Die Kosten für die Herstellung teilten sich der Kunstverein, Max Ernst und der Kunstsammler Wilhelm Hack.[8]
Schüler von Isenmann waren Bernd Lohaus und Peter Hohberger.
Werk (Auswahl)
- 1950: Gröne Jong, Restaurierung der 1900 von Joseph Hammerschmidt geschaffenen Figur aus Französischem Kalkstein, Runder Weiher, Hofgarten, Düsseldorf[9]
- 1954: Adam und Eva, zusammen mit Rudolf Christian Baisch, Restaurierung der 1894 entstandenen Figurengruppe von Peter Breuer, Florapark, Düsseldorf
- 1954: Adolph Kolping, Apostel der Familie, Figurengruppe aus Römischem Travertin, Kolpingplatz, Düsseldorf
- 1961: Die Knöchelspielerin, Figur aus Obernkirchener Sandstein als Replikat der 1926 entstandenen Erstanfertigung in Bronze von Bernhard Sopher, Rheingärtchen, Düsseldorf[10]
- 1970: Bärengruppe, Fertigstellung einer Betonplastik von Curt Beckmann, Rastplatz Sternenberg, Bundesautobahn 46, Wuppertal[11]
- 1970/1971: Habakuk, Vergrößerung einer 1934 geschaffenen Statuette von Max Ernst, die 1971 in der Kunstgießerei Herbert Schmäke gegossen und am Eingang der Kunsthalle Düsseldorf errichtet wurde[12]
- 1985: Sankt Peter, lebensgroße Sitzfigur in Bronze, katholische Pfarrkirche St. Peter, Bitburg[13]
Weblinks
- Hermann Isenmann, Webseite im Portal emuseum.duesseldorf.de
Einzelnachweise
- Geschichte, Webseite im Portal tv-ohlsbach.de, abgerufen am 29. Dezember 2019
- Corina Gertz (Hrsg.): 80 Jahre Künstlersiedlung Golzheim. Landeshauptstadt Düsseldorf, 2017, S. 94 (Digitalisat)
- Heinz Gernot, Webseite im Portal heinz-gernot.de, abgerufen am 29. Dezember 2019
- Adolf Kolping (Figurengruppe), Datenblatt von Johannes auf der Lake im Portal deutsche-digitale-bibliothek.de (Deutsche Digitale Bibliothek)
- Habakuk, Webseite im Portal emuseum.duesseldorf.de, abgerufen am 29. Dezember 2019
- Christine Dixon, Bronwyn Campbell: Max Ernst: Habakuk. In: Artonview, Ausgabe 51, Frühjahr 2007, S. 54 (Digitalisat)
- Werner Spies: Max Ernst: Sculptures, Maisons, Paysages. Centre Georges Pompidou Service Commercial, Paris 1998, ISBN 978-2-8585-0982-9, S. 118
- Friedrich W. Heckmanns: Der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen 1955–1979. In: Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen (Hrsg.): 5 × 30. Düsseldorfer Kunstszene aus fünf Generationen. 150 Jahre Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen 1829–1979. Katalog, Düsseldorf 1979, o. S.
- Gröne Jong, Datenblatt im Portal deutsche-digitale-bibliothek.de (Deutsche Digitale Bibliothek)
- Knöchelspielerin, Webseite im Portal emuseum.duesseldorf.de, abgerufen am 29. Dezember 2019
- Schlagwort: 1970, Webseite im Portal denkmal-wuppertal.de, abgerufen am 29. Dezember 2019
- Rudolf Purpar: Kunststadt Düsseldorf. Objekte und Denkmäler im Stadtbild. Grupello Verlag, Düsseldorf 1996, ISBN 3-89978-044-2, S. 43 (PDF)
- Michael Berens, Bernd Altmann (Mitarbeit): Die Kirchen und Kapellen des Bitburger Landes. Ein Führer zu den Sakralbauten von Bitburg Stadt und Land. In: Beiträge zur Geschichte des Bitburger Landes. Sondernummer 8/9, 1992, S. 22 (PDF)