Steglitz-Museum
Das Steglitz-Museum, auch Heimatmuseum Steglitz genannt, ist ein Museum in Berlin, das sich exklusiv mit der Geschichte und Gesellschaft der Berliner Ortsteile Steglitz, Lankwitz und Lichterfelde befasst. Es befindet sich in einem 1902–1903 errichteten denkmalgeschützten Gründerzeithaus in der Drakestraße in Lichterfelde-West.[1]
Steglitz-Museum in der Drakestraße | |
Daten | |
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Ort | Berlin-Lichterfelde |
Art | |
Architekt | Friedrich Höhne |
Eröffnung | 1978 |
Betreiber |
Heimatverein Steglitz e. V.
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Leitung |
Gabriele Schuster (Vereinsvorsitzende)
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Website | |
ISIL | DE-MUS-017716 |
Geschichte
Nach der Gründung von Groß-Berlin im Jahr 1920 und mit der Eingemeindung von Steglitz in die neu geschaffene Stadt wuchs die Sorge, dass historische und regionale Eigenheiten des ehemals unabhängigen Ortes verloren gehen könnten. Daher wurde bereits zu Beginn der 20er Jahre ein Archiv angelegt und Realien zusammengetragen, die Vergangenheit und Gegenwart von Steglitz dokumentieren sollten.
Karl Buhrow (1863–1939), der letzte Bürgermeister von Steglitz vor der Eingemeindung in Groß-Berlin, gehörte zu den Gründern des Vereins und leitete ihn ab 1923 als erster Vorsitzender. Conradin Brinkmann übernahm den Vorsitz 1928 und leitete den Verein ihn bis 1953. Er baute die Bibliothek und das Archiv auf. Walter Schneider-Römheld trat 1953 das Amt des Vorsitzenden an und leitete den Verein bis 1987. Er gründete die „Steglitzer Heimat“ als Vereinsheft. In seine Amtszeit fällt das Vermächtnis von Eugen Marschner, der dem Verein ein eigenes Haus mit Ausstellungsflächen, Arbeits- und Magazinräumen und als Einnahmequelle durch Vermietung vermachte.[2][3]
Nach mehreren Standortwechseln wurde der gegenwärtige Museumsstandort bereits 1966 bezogen, die Ausstellung in ihrer heutigen Form wurde 1984 eröffnet. Betreiber ist weiterhin der 1923 gegründete Heimatverein Steglitz e.V., eine Einrichtung des Bezirkes, die aus den Kulturmitteln des Bezirkes gefördert wird.[4]
Sammlung, Ausstellung und Forschung
Besonders Technikgeschichte und die Entwicklung der Wandervogelbewegung sind Ausstellungs- und Forschungsthemen des Hauses. Neben der Dokumentation von Tradition geht es auch darum, den herausragenden Einfluss der Gemeinde Steglitz in globaler Perspektive aufzuzeigen. Heute umfasst die Sammlung neben historischen Exponaten unterschiedlicher Kategorien eine Fachbibliothek, eine umfassende Fotosammlung und ein Archiv. Die Sammlungen wachsen weiterhin durch Ankäufe und insbesondere Schenkungen.
Das Museum nimmt eine komplette Etage im Haus Drakestraße 64a ein. Die Räume sind jeweils unterschiedlichen Themen wie Wohnkultur oder Militärgeschichte gewidmet.
Bemängelt wird vor allem von Seiten der Fachbesucher die Inszenierung der Exponate, die eine Abgrenzung des Museums zu einer Sammlerwohnung kaum erlaube. Von Seiten des Vereins ist daher mittelfristig eine Umgestaltung der Ausstellung im Sinne zeitgemäßer musealer Maßstäbe angedacht.
Neben den Ausstellungen verfügt das Museum über ein Café, einen Museumsshop und Veranstaltungsräume, die auch extern genutzt werden können.[5]
Das Museum leistet insbesondere durch sein in seiner spezifischen Profilierung einzigartiges Archiv Beiträge zu Forschung und Lehre. Abgesehen von Schülern und Studenten, die regelmäßig Praktika im Museum leisten, stellt das Haus auch Arbeitsplätze und Materialien für Forscher unterschiedlicher Fakultäten bereit. Neben eigenen Publikationen wird das Museum so regelmäßig zur Grundlage von Abschlussarbeiten und Dissertationen, besonders in den Fächern Geschichte, Politologie und Kunstgeschichte.
Weblinks
- Museum Steglitz. In: steglitz-museum.de. 1. Mai 2011, abgerufen am 9. August 2020.
- Startseite: Heimatmuseum Steglitz. In: berlin.de. 10. Juni 2020, abgerufen am 9. August 2020.
Einzelnachweise
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
- http://steglitz-museum.de/verein/die-vorsitzenden (abgerufen 31. Oktober 2020)
- http://www.berlin-suedwest.de/jahrbuch/11.htm
- Impressum – Museum Steglitz. In: steglitz-museum.de. 1. Mai 2011, abgerufen am 9. August 2020.
- Museum – Museum Steglitz. Abgerufen am 1. November 2020 (deutsch).