Perwomajsk (Mykolajiw)
Perwomajsk (ukrainisch Первомайськ; russisch Первомайск Perwomaisk) ist eine am Südlichen Bug gelegene Stadt in der Oblast Mykolajiw in der Ukraine mit 65.000 Einwohnern (2019)[1].
Perwomajsk | |||
Первомайськ | |||
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Basisdaten | |||
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Oblast: | Oblast Mykolajiw | ||
Rajon: | Kreisfreie Stadt | ||
Höhe: | 75 m | ||
Fläche: | 25,14 km² | ||
Einwohner: | 64.909 (2019[1]) | ||
Bevölkerungsdichte: | 2.582 Einwohner je km² | ||
Postleitzahlen: | 55200–55219 | ||
Vorwahl: | +380 5161 | ||
Geographische Lage: | 48° 3′ N, 30° 51′ O | ||
KOATUU: | 4810400000 | ||
Verwaltungsgliederung: | 1 Stadt | ||
Bürgermeister: | Ljudmyla Dromaschko | ||
Adresse: | вул. Грушевського 3 55213 м. Первомайськ | ||
Website: | http://www.pervomaisk.mk.ua/ | ||
Statistische Informationen | |||
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Sie ist eine kreisfreie Stadt und Verwaltungssitz des Rajon Perwomajsk, jedoch selbst kein Teil von ihm. Im Ort befindet sich ein Bahnhof an der Bahnstrecke Borschtschi–Charkiw, außerdem verläuft die Fernstraße M 24 und die Regionalstraße R-75 durch die Stadt und südlich von ihr die Fernstraße M 13.
Geschichte
Die Stadt wurde am 1. Mai 1919 durch den Zusammenschluss der drei Ortschaften Holta (Голта), Bohopil (Богопіль) und Olwiopol (Ольвіополь), deren Besiedlungsspuren bis ins ausgehende 17. Jahrhundert zurückreichen, gegründet.
Raketensilo
Im Kalten Krieg befand sich in der Nähe der Stadt eine Militärbasis, die in ihrer aktiven Zeit als Wetterstation getarnt war, mit bis zu zehn RT-23-Atomraketen. Die Silos wurden in den 1990er Jahren zwecks Abrüstung stillgelegt und die Basis für Touristen geöffnet.[2] Ausgestellt werden dort, neben zahlreichen Raketen (unter anderem eine RT-23 und eine RS-20), die ehemaligen unterirdischen Abschussrampen und Raketentransportfahrzeuge. Die Kommandozentrale befand sich etwa 30 Meter unter der Erde. Das Zentrum der atomaren 43 Raketenarmee war in Schytomyr, Pervomajsk war eine Außenstelle. Ehemalige Militärs, alle mit fünfjähriger Spezialausbildung, führen durch die Anlage.
Bevölkerung
1897 | 1923 | 1926 | 1939 | 1959 | 1970 | 1979 | 1989 | 2001 | 2005 | 2010 | 2019 |
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6.884 | 24.870 | 31.730 | 32.975 | 44.330 | 59.424 | 72.416 | 81.652 | 70.170 | 68.178 | 67.184 | 64.909 |
Quelle:[1]
Persönlichkeiten
- Edgar von Wahl (1867–1948), schuf die Plansprache Occidental, die heute Interlingue genannt wird
- Jean Peské (1870–1949), französischer Maler und Grafiker polnisch-russischer Herkunft
- Selig Brodetsky (1888–1954), britischer Professor für Mathematik und der zweite Präsident der Hebräischen Universität in Jerusalem
- Mykola Wilinskyj (1888–1956), Komponist und Hochschullehrer
- Mykola Winhranowskyj (1936–2004), Regisseur, Schriftsteller, Schauspieler, Kinderbuchautor und Dichter
- Andrij Antonjuk (1943–2013), Volkskünstler
- Jurij Kriwzow (* 1979), französisch-ukrainischer Radrennfahrer
- Denys Kostjuk (* 1982), Radrennfahrer
Literatur
- Pervomaisk, in: Guy Miron (Hrsg.): The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust. Jerusalem : Yad Vashem, 2009 ISBN 978-965-308-345-5, S. 580f.
Weblinks
Einzelnachweise
- Bevölkerungsentwicklung auf pop-stat.mashke.org
- André Eichhofer: Ganz nah am Drücker bei einestages.spiegel.de. Abgerufen am 7. März 2012