Penflufen

Penflufen ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Pyrazol-4-carbonsäureamide, die als Fungizid zum Beizen von Saatgut verwendet wird.

Strukturformel
Strukturformel ohne Stereochemie
Allgemeines
Name Penflufen
Andere Namen
  • 2′-[(RS)-1,3-Dimethylbutyl]-5-fluor-1,3-dimethylpyrazol-4-carboxanilid
  • N-[2-(1,3-Dimethylbutyl)phenyl]-5-fluor-1,3-dimethyl-1H-pyrazol-4-carboxamid
Summenformel C18H24FN3O
Kurzbeschreibung

schmutzig weißes Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 494793-67-8 (Racemat)
  • 856017-53-3 (S)-Penflufen
  • 2095486-79-4 (R)-Penflufen
EG-Nummer 619-823-7
ECHA-InfoCard 100.113.711
PubChem 11674113
Wikidata Q16736519
Eigenschaften
Molare Masse 317,40 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

111 °C[1]

Siedepunkt

zersetzt sich ab 320 °C[1]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser (10,9 mg·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[2] ggf. erweitert[3]

Achtung

H- und P-Sätze H: 351410
P: ?
Toxikologische Daten

> 2000 mg·kg−1 (LD50, Ratte, oral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Stereochemie

Penflufen weist ein Stereozentrum auf, ist chiral und bildet dementsprechend zwei Enantiomere. Verwendet wird das Racemat, also das 1:1-Gemisch aus dem (S)- und dem (R)-Enantiomer.[4]

Enantiomere von Penflufen

(S)-Penflufen

(R)-Penflufen

Wirkung

Die Verbindung wirkt durch Hemmung der Succinat-Dehydrogenase.

Verwendung

Penflufen wird unter dem Handelsnamen Emesto im Kartoffelanbau gegen Silberschorf (Helminthosporium), Trockenfäule (Fusarium) und bodenbürtigen Krankheiten wie der Wurzeltöterkrankheit (Rhizoctonia solani) sowie als EverGol bei Raps, Sojabohnen, Mais, Getreide, Baumwolle und Reis eingesetzt.

Zulassung

In einigen Staaten der EU, unter anderem in Deutschland und Österreich, sind Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen, nicht jedoch in der Schweiz.[4]

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Penflufen in der Pesticide Properties DataBase (PPDB) der University of Hertfordshire, abgerufen am 13. Oktober 2014.
  2. Eintrag zu 5-fluoro-1,3-dimethyl-N-[2-(4-methylpentan-2-yl)phenyl]-1H-pyrazole-4-carboxamide; 2’-[(RS)-1,3-dimethylbutyl]-5-fluoro-1,3-dimethylpyrazole-4-carboxanilide; penflufen im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. März 2022. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  3. Vorlage:CL Inventory/nicht harmonisiertFür diesen Stoff liegt noch keine harmonisierte Einstufung vor. Wiedergegeben ist eine von einer Selbsteinstufung durch Inverkehrbringer abgeleitete Kennzeichnung von 5-fluoro-1,3-di­methyl-N-[2-(4-methylpentan-2-yl) phenyl]-1H-pyrazole-4-carboxamide; 2’-[(RS)-1,3-dimethylbu­tyl]-5-fluoro-1,3-di­methylpyrazole-4-car­boxanilide; penflufen im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. März 2022.
  4. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Penflufen in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 6. Dezember 2019.
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