Pangamsäure
Pangamsäure ist ein Ester der Gluconsäure und Dimethylglycin. Sie ist ein Zwischenprodukt im Cholinstoffwechsel (Cholin → Betain → Pangamsäure → Sarkosin → Glycin).[3]
Strukturformel | |||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||
Name | Pangamsäure | ||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C10H19NO8 | ||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||
Molare Masse | 281,26 g·mol−1 | ||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Sie wurde zeitweise in die Gruppe der B-Vitamine (Vitamin B15) eingeordnet, was allerdings nicht haltbar gewesen ist, da der menschliche Körper im Normalfall Pangamsäure in ausreichender Menge selbst produzieren kann.[4] Daher sind Mangelerscheinungen nicht bekannt.[5] Zudem ist noch nicht vollständig geklärt, wie sie in den Stoffwechsel eingreift. Nach ersten Untersuchungen Anfang der 1950er Jahre soll Pangamsäure an die Cytochrom-c-Oxidase wie ein Cofaktor gebunden werden und so den letzten Schritt der Atmungskette aktivieren.[5] Weitere experimentelle Untersuchungen zeigen, dass Pangamsäure neuromuskuläre Synapsen und α-Adrenozeptoren blockieren sowie zu einer Blutdrucksenkung führen kann.
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Pangamsäure bzw. Natriumpangamat (das Natriumsalz der Pangamsäure) kommt in Aprikosenkernen, Bierhefe, unpoliertem Reis – speziell in dessen Kleie –, in Kürbiskernen, Sesamsamen, Hülsenfrüchten – hier insbesondere in den Kichererbsen – und in Vollkorn vor; außerdem wird Natriumpangamat unter dem Handelsnamen OYO als Nahrungsergänzungsmittel zur angeblichen Verbesserung der Zell-Sauerstoffversorgung und deren Mangelbehebung vermarktet.[6]
In den USA werden unter dem Namen Pangamsäure vielfältige Kombinationen von organischen und anorganischen Verbindungen (wie z. B. Dimethylglycin, Glycin, Calciumchlorid, ...; auch fälschlich als Dimethylglycerin bezeichnet) ohne definierte Zusammensetzung und therapeutischem Nutzen als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben.[7] Die FDA bewertet diese Präparate als weder therapeutisch wirksam, noch ausreichend sicher.[5]
Einzelnachweise
- Der Stoffwechsel. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-30610-9, S. 1108 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- Laszlo Telegdy Kovats, Eva Berndorfer-Kraszner; Agnes Juhasz, Tamas Gabor: Recent data on the structure of pangamic acid (vitamin B15). Acta Alimentaria Academiae Scientiarum Hungaricae, 1976, 5(3), 281–288.
- Elson M. Haas: Vitamin B15 – Pangamic Acid.
- Klaus Pietrzik, Ines Golly, Dieter Loew: Handbuch Vitamine: für Prophylaxe, Beratung und Therapie. 1. Auflage. Elsevier, Urban&FischerVerlag, München 2008, ISBN 978-3-437-55361-5, S. 459–460.
- Natriumpangamat.
- Ernst Steinegger, Rudolf Hänsel: Pharmakognosie. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-09267-5, S. 626 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).