Paktia

Paktia (Dari und paschtunisch پکتیا) ist eine Provinz (velayat) im Südosten Afghanistans an der Grenze zu Pakistan. Sie hat eine Fläche von 5.583 Quadratkilometern und 611.952 Einwohner (Stand: 2020).[1] und wird überwiegend von Paschtunen bewohnt.

Paktia
Lage
Basisdaten
Staat Afghanistan
Hauptstadt Gardez
Fläche 5583 km²
Einwohner 611.952 (2020)
Dichte 110 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 AF-PIA
Politik
Gouverneur Nasratullah Arsala
Distrikte in der Provinz Paktia (Stand 2005)
Distrikte in der Provinz Paktia (Stand 2005)
Festung von Gardez

Zur Provinz Paktia zählte ursprünglich auch das Gebiet um Chost. Daraus entstand eine eigene Provinz Chost.

Geschichte

Paktia spielte in der Geschichte Afghanistans des Öfteren eine sehr wichtige bzw. ausschlaggebende Rolle. Aufgrund außerordentlicher Leistungen im Kampf gegen die Briten (Anglo-Afghanische Kriege) und nach der Machtergreifung von Habibullah Kalakâni erhielt Paktia einen Privilegiertenstatus und wurde mit militärischen Ehrentiteln, Grundbesitz, Beraterrollen, Geldgeschenken und andere Vergünstigungen wie Steuerfreiheit und Freistellung vom Wehrdienst, die teils bis heute noch Gültigkeit besitzen, belohnt.

In den 1960er Jahren war Paktia Ort des "Paktia-Projektes", in welchem verschiedene Akteure der westdeutschen Entwicklungshilfe die gesamte Provinz modernisierten. In Gesamtafghanistan hielten sich damals circa 800 westdeutsche Experten auf.[2]

Verwaltungsgliederung

Die Provinz Paktia besteht aus zwölf Distrikten (in Klammern die Hauptorte):

  • Ahmadzai (Ahmadaba)
  • Dand Wa Patan (Ghondai)
  • Gardez (Gardez)
  • Jani Khel (Jani Khel)
  • Lazha Mangal (Lazha)
  • Sayed Karam (Seyyed Karam)
  • Shwak (Shwak)
  • Tsamkani (Chamkani)
  • Zadran (Waza)
  • Mamuzai (Zurmat)
  • Zazi (Ali Khel)
  • Zurmat (Zarmal)
Commons: Provinz Paktia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. citypopulation.de: PAKTIYĀ, Provinz in Afghanistan, abgerufen am 24. Februar 2022
  2. Conrad Schetter: Kleine Geschichte Afghanistans, München 2017 (4. aktualisierte und erweiterte Auflage), S. 14.
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