Oxprenolol
Oxprenolol ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Betablocker und wird unter anderem zur Behandlung der arteriellen Hypertonie (Bluthochdruck) eingesetzt. Oxprenolol wurde 1966 von Ciba patentiert.
Strukturformel | ||||||||||||||||||||||
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(R)-Oxprenolol (oben) und (S)-Oxprenolol (unten), 1:1-Stereoisomerengemisch | ||||||||||||||||||||||
Allgemeines | ||||||||||||||||||||||
Freiname | Oxprenolol | |||||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C15H23NO3 | |||||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
weißliches, kristallines Pulver[1] | |||||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||||||||
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Arzneistoffangaben | ||||||||||||||||||||||
ATC-Code |
C07AA02 | |||||||||||||||||||||
Wirkstoffklasse | ||||||||||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||||||||
Molare Masse | 265,35 g·mol−1 | |||||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||||||||
pKS-Wert |
9,6[2] | |||||||||||||||||||||
Löslichkeit |
Wasser: 3180 mg·l−1 (25 °C)[3] | |||||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | ||||||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Klinische Angaben
Oxprenolol gehört zu den nichtselektiven Betablockern, da es nicht spezifisch an den β1-Adrenozeptoren bindet. Es weist eine intrinsische sympatomimetische Aktivität (ISA) auf, ebenso wie die Betablocker Acebutolol und Pindolol. Die Wirkstärke von Oxprenolol ist gleich groß wie die des Propranolols.
Pharmakologische Eigenschaften
Das fettlösliche Oxprenolol unterliegt einem ausgeprägten First-Pass-Effekt, die Bioverfügbarkeit ist sehr variabel und schwankt zwischen 20 % und 70 %. Oxprenolol wird in der Leber abgebaut.
Sonstige Informationen
Besonderheiten
Alle Betablocker mit ISA sollen häufiger zu Schlafstörungen führen als Betablocker ohne ISA.
Stereochemie
Oxprenolol ist chiral, arzneilich verwendet wird das Racemat. Der Bedeutung der Enantiomerenreinheit von synthetisch hergestellten Wirkstoffe wird zunehmend Beachtung eingeräumt, denn die beiden Enantiomeren eines chiralen Arzneistoffes zeigen fast immer eine unterschiedliche Pharmakologie und Pharmakokinetik. Das wurde früher aus Unkenntnis über stereochemische Zusammenhänge oft ignoriert.[5] Analytische Verfahren zur HPLC-Trennung von (R)-(+)-Oxprenolol und (S)-(–)-Oxprenolol in pharmazeutischen Formulierungen und im Urin von Patienten sind in der Literatur beschrieben.[6]
Handelsnamen
Trasicor (D und CH außer Handel)
Slow-Trasitensin (CH)
Literatur
- T. Karow / R. Lang-Roth: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie. 2003, S. 62–66.
- G. Herold: Innere Medizin 2004
Einzelnachweise
- Eintrag zu Oxprenolol. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 29. Dezember 2014.
- V. Martinez, M.I Maguregui, R.M Jimenez, R.M Alonso: Determination of the pKa values of β-blockers by automated potentiometric titrations. In: Journal of Pharmaceutical and Biomedical Analysis. 23, 2000, S. 459–468, doi:10.1016/S0731-7085(00)00324-1.
- Eintrag zu Oxprenolol in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM)
- Oxprenolol Hydrochloride (Memento vom 31. Oktober 2016 im Internet Archive)
- E. J. Ariëns, Stereochemistry, a basis for sophisticated nonsense in pharmacokinetics and clinical pharmacology, European Journal of Clinical Pharmacology 26 (1984) 663–668. doi:10.1007/BF00541922.
- Mohammed A. Abounassif, Mohammed M. Hefnawy, Gamal A. E. Mostafa: Separation and quantitation of oxprenolol in urin ans pharmaceutical formulations by HPLC using a Chiralpak IC and UV detection, Monatsh. Chem. 143 (2012) 365–371, doi:10.1007/s00706-011-0605-4.