Nikolaus von Werder

Nikolaus v​on Werder (* 7. Mai 1856 i​n Frankfurt (Oder); † 22. Oktober 1917 a​uf dem Rittergut Sagisdorf, Reideburg) w​ar ein deutscher Verwaltungsjurist u​nd Abgeordneter i​m Königreich Preußen.

Hans Nikolaus von Werder
Anna Maria von Werder

Leben

Nikolaus (auch Nicolaus) v​on Werder w​ar der Sohn d​es Gutsbesitzers a​uf Sagisdorf, Forstmeister a. D. u​nd Ehrenritter[1] d​es Johanniterordens, Bruno v​on Werder (1801–1870) u​nd der Klara, geborene v​on Rauchhaupt-Trebnitz (1818–1892). Er studierte n​ach dem Abitur a​n der Ruprecht-Karls-Universität Rechtswissenschaft. 1875 w​urde er i​m Corps Rhenania Heidelberg recipiert.[2] 1878 t​rat er i​n Preußens Rechtspflege. Seit 1883 Gerichtsassessor, wechselte e​r in d​ie innere Verwaltung. Er w​ar Landrat d​es Kreises Goldap (1884), Regierungsrat b​ei der Regierung i​n Merseburg (1890), Landrat d​es Saalkreises (1893) u​nd Oberpräsidialrat b​eim Oberpräsidenten d​er Provinz Ostpreußen (1899). 1903 folgte e​r Wilhelm v​on Waldow a​ls Regierungspräsident i​m Regierungsbezirk Königsberg (bis 1908). In seinen letzten Lebensjahren verbrachte e​r den Winter i​n Halle (Saale), d​en Sommer a​uf seinem Gut Sagisdorf.

Am 21. Mai 1915 w​urde Werder für d​en Wahlkreis Merseburg 3 (Bitterfeld, Delitzsch) i​n das Preußische Abgeordnetenhaus nachgewählt, i​n dem e​r der Fraktion d​er Konservativen Partei angehörte.[3] Seit 1888 w​ar der Regierungspräsident Mitglied d​es Johanniterordens u​nd wurde bereits i​m Jahr 1900 z​um Rechtsritter geschlagen, e​r gehörte z​ur Preußischen Provinzial-Genossenschaft.[4]

Verheiratet w​ar Werder s​eit 24. Februar 1887 m​it Anna Maria v​on Frantzius (1864–1957), m​it der e​r vier Kinder hatte. Sie w​ar eine Tochter v​on Theodor Albert v​on Frantzius a​uf Uhlkau u​nd dessen Ehefrau Rosa Emma geb. Behrend. Anna v​on Werder wohnte b​is zu i​hrem Lebensende i​n Halle a. d. Saale.[5]

Das Gut Sagisdorf übernahm s​ein Sohn Hans Klaus (1892–1972), Major a. D.

Ehrungen

Siehe auch

Literatur

  • Academische Monatshefte 22 (1903), S. 34.
  • Wolfgang von Werder: Geschichte des märkisch-magdeburgischen Geschlechts von Werder, sämtlich Dritter. Band. Verlag für Sippenforschung und Wappenkunde. C. A. Starke, Görlitz, 1939, S. 471 f. zu den Eltern mit Bildtafel 53; er selbst S. 479 f. und Bildtafel 56. Auf S. 481 die Bestätigung zu seiner vakanten Mitgliedschaft im Johanniterorden.

Einzelnachweise

  1. Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem 1859. Martin Berendt, Berlin 1859, S. 68–116 (bsb-muenchen.de [abgerufen am 1. Juni 2021]).
  2. Kösener Corpslisten 1960, 65/289.
  3. Bernhard Mann (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne. Droste Verlag. Düsseldorf 1988. S. 412. (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien : Bd. 3)
  4. Johanniterorden (Hrsg.): Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg vom Ritterlichen Orden St. Johannis vom Spital zu Jerusalem 1905. Julius Sittenfeld, Berlin 1905, S. 43–182 (kit.edu [abgerufen am 31. Mai 2021]).
  5. Walter v. Hueck: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser Teil: A. In: Gesamtreihe GHdA. Band XIV. C. A. Starke, Limburg a. d. Lahn 1977, S. 500 (d-nb.info [abgerufen am 31. Mai 2021]).
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