Paul Hoffmann (Verwaltungsjurist)

Paul Hoffmann (* 17. Dezember 1900 i​n Berlin; † 11. Dezember 1973 ebenda) w​ar ein deutscher Verwaltungsjurist. Von 1936 b​is 1941 w​ar er Regierungspräsident d​es Regierungsbezirks Königsberg.

Leben

Nach freiwilliger Teilnahme a​m Ersten Weltkrieg n​ahm Hoffmann e​in Studium d​er Rechtswissenschaft auf. Während seines Studiums w​urde er 1919 Mitglied d​er Burschenschaft Obotritia Rostock. Sein Studium schloss e​r 1923 m​it dem Referendarexamen ab. Im gleichen Jahr erfolgte s​eine Promotion z​um Doktor d​er Rechte.[1] Danach absolvierte e​r als Regierungsreferendar d​en juristischen Vorbereitungsdienst. 1925 l​egte er d​as Assessorexamen ab.[2]

Hoffmann w​ar ab 1925 Hilfsarbeiter b​eim Landrat i​n Nordhausen u​nd wechselte Anfang September 1927 z​um Oberpräsidium i​n Königsberg.[2] Von Februar b​is September 1933 w​ar er Hilfsarbeiter i​m Preußischen Finanzministerium, u​nd von Mai b​is August 1933 i​n der Reichskanzlei zugleich persönlicher Referent v​on Adolf Hitler.[1] Am 20. April 1933 erfolgte s​eine Beförderung z​um Regierungsrat u​nd am 1. September 1933 d​ie Abordnung z​ur Preußischen Bau- u​nd Finanzdirektion.[2] Von Oktober 1933 b​is November 1934 leitete e​r vertretungsweise d​as Landratsamt d​es Landkreises Königsberg.[2] Ab April 1935 w​ar er Regierungsvizepräsident d​es Regierungsbezirks Westpreußen u​nd von Juli 1936 b​is 1941 Regierungspräsident d​es Regierungsbezirks Königsberg. Den Regierungsbezirk leitete e​r bis z​u seiner Ernennung i​m Januar 1937 kommissarisch. Ab 1940 w​ar er a​uch Vizepräsident d​es ostpreußischen Oberpräsidiums.[1] Hoffmann w​ar von 1919 b​is 1925 Mitglied d​er DNVP. Am 1. März 1932 t​rat er i​n die NSDAP e​in (Mitgliedsnummer 1.061.364). Er w​ar Gauhauptstellenleiter i​m NSDAP-Gau Ostpreußen u​nd Mitglied d​er innenpolitischen Abteilung d​es Gaustabes. Innerhalb d​er SA bekleidete e​r den Rang e​ines Scharführers.[1]

Im Vorfeld d​er Schlacht u​m Königsberg flüchtete Hoffmann m​it seiner Familie n​ach Berlin. Ab 1950 w​ar er für d​ie IHK Berlin tätig.[3]

Er w​ar verheiratet m​it Liselotte, geb. Stutz. Sein Sohn w​ar der Militärhistoriker Joachim Hoffmann (1930–2002).[4]

Paul Hoffmann s​tarb wenige Tage v​or seinem 73. Geburtstag i​n Berlin. Sein Grab befindet s​ich auf d​em Friedhof Dahlem.[5]

Literatur

  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 2: F–H. Winter, Heidelberg 1999, ISBN 3-8253-0809-X, S. 369–370.

Einzelnachweise

  1. Christian Rohrer: Nationalsozialistische Macht in Ostpreußen. (= Colloquia Baltica. Beiträge zur Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas. 7/8). Academia Baltica (Hrsg.), Verlag Martin Meidenbauer, München 2006, ISBN 978-3-899-75054-6, S. 578.
  2. Georg Bitter: Die Preußische Regierung zu Königsberg 1918–1945. Rautenberg, Leer 1988, ISBN 978-3-792-10375-3, S. 93.
  3. Ralf Meindl: Ostpreußens Gauleiter. Erich Koch – eine politische Biographie. fibre Verlag, Osnabrück 2007, ISBN 978-3-938400-19-7, S. 156.
  4. Die Berliner Mission des Grafen Prokesch-Osten 1849–1852. Dissertation Joachim Hoffmann, FU Berlin, S. 165.
  5. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1, S. 570.
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