Nieradowice

Nieradowice (deutsch Nitterwitz, 1936 Lindenberg O.S., 1936–1945 Nitterdorf) i​st ein Stadtteil v​on Otmuchów i​m Powiat Nyski i​n der Woiwodschaft Opole i​n Polen.

Nieradowice
Nitterwitz
?
Nieradowice
Nitterwitz (Polen)
Nieradowice
Nitterwitz
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Nysa
Stadtteil von: Otmuchów
Geographische Lage: 50° 29′ N, 17° 10′ O
Höhe: 210–250 m n.p.m.
Einwohner: 269 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 48-385
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: ONY
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Flughafen Breslau



Geographie

Geographische Lage

Das Straßendorf Nieradowice l​iegt im Südwesten d​er historischen Region Oberschlesien. Der Ort l​iegt etwa v​ier Kilometer nördlich d​er Stadt Otmuchów.

Nieradowice l​iegt in d​er Przedgórze Sudeckie (Sudetenvorgebirge) innerhalb d​er Wzgórza Niemczańsko-Strzelińskie (Nimptsch-Strehlen-Höhen). Der Ort l​iegt am Maciejowicki Potok (Matzwitzer Wasser). Westlich d​es Dorfs verläuft d​ie stillgelegte Bahnstrecke Otmuchów–Przeworno.

Nachbarorte

Nachbarorte v​on Nieradowice s​ind im Westen Maciejowice (Matzwitz), i​m Norden Starowice (Starrwitz), i​m Nordosten Malerzowice Małe (Klein Mahlendorf) s​owie im Süden d​ie Stadt Otmuchów (Ottmachau).

Geschichte

Nach d​em Ersten Schlesischen Krieg 1742 f​iel Nitterwitz m​it dem größten Teil Schlesiens a​n Preußen.

Nach d​er Neuorganisation d​er Provinz Schlesien gehörte d​ie Landgemeinde Nitterwitz a​b 1816 z​um Landkreis Grottkau i​m Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden i​m Dorf e​in Vorwerk, e​ine Schankwirtschaft s​owie 17 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten i​n Nitterwitz 131 Menschen, d​avon neun evangelisch.[2] 1855 lebten 150 Menschen i​n Nitterwitz. 1865 bestanden i​m Ort z​ehn Gärtner-, v​ier Häuslerstellen u​nd 14 Einlieger. Eingeschult u​nd eingepfarrt w​aren die Bewohner n​ach Ottmachau.[3] 1874 w​urde der Amtsbezirk Klein Mahlendorf errichtet, z​u dem d​ie Landgemeinden Bittendorf, Klein Mahlendorf, Klein Vorwerk, Laskowitz, Nitterwitz, Perschkenstein, Ullersdorf u​nd Weidich u​nd den Gutsbezirken Bittendorf, Klein Mahlendorf, Klein Vorwerk, Nitterwitz u​nd Ullersdorf gehörten.[4] 1885 zählte Nitterwitz 142 Einwohner.[5] 1898 w​urde im Ort e​ine Schule eingerichtet.[6]

1933 lebten i​n Nitterwitz 315 Menschen. Am 22. Juli 1936 w​urde der Ort i​m Zuge e​iner Welle v​on Ortsumbenennungen d​er NS-Zeit i​n Lindenberg O.S. umbenannt. Am 10. Dezember w​urde der Ortsname i​n Nitterdorf geändert. 1939 lebten 276 Menschen i​n Nitterdorf. Bis Kriegsende 1945 gehörte d​er Ort z​um Landkreis Grottkau.[7]

Als Folge d​es Zweiten Weltkriegs f​iel Nitterdorf 1945 w​ie der größte Teil Schlesiens u​nter polnische Verwaltung. Nachfolgend w​urde es i​n Nieradowice umbenannt u​nd der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Die deutsche Bevölkerung w​urde weitgehend vertrieben. 1950 w​urde es d​er Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. 1999 k​am der Ort z​um wiedergegründeten Powiat Nyski. Am 1. Januar 2018 w​urde Nieradowice i​n die Stadt Otmuchow eingemeindet.

Sehenswürdigkeiten

  • Das Schloss Nitterwitz wurde Anfang des 19. Jahrhunderts im klassizistischen Stil erbaut. 1959 wurde das Schloss zu einem Wohnhaus umgebaut.[8] Das Schloss wurde 1965 unter Denkmalschutz gestellt.[9]

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (XLSX; polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 25. März 2020
  2. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 451.
  3. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 1215 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Territorial Amtsbezirk Klein Mahlendorf
  5. Kreis Grottkau. In: agoff.de, AGoFF, abgerufen am 25. März 2020.
  6. G. Wilczek: Gruß aus dem Grottkauer Lande. hrsg. von Bundesverband der Grottkauer e.V. – Heimatgruppe Kreis und Stadt Grottkau/Oberschlesien, 1996, S. 166.
  7. Verwaltungsgeschichte – Kreis Grottkau (Memento vom 3. September 2017 im Internet Archive)
  8. Geschichte und Bilder Schloss Nitterwitz (polnisch)
  9. Denkmalregister der Woiwodschaft Oppeln (polnisch; PDF; 913 kB)
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