Sarnowice

Sarnowice (deutsch Sarlowitz, 1936–1945 Stranddorf) i​st ein Stadtteil v​on Otmuchów i​m Powiat Nyski i​n der Woiwodschaft Opole i​n Polen.

Sarnowice
Sarlowitz
?
Sarnowice
Sarlowitz (Polen)
Sarnowice
Sarlowitz
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Nysa
Stadtteil von: Otmuchów
Geographische Lage: 50° 29′ N, 17° 8′ O
Höhe: 210–250 m n.p.m.
Einwohner: 267 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 48-385
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: ONY
Wirtschaft und Verkehr
Eisenbahn: Nysa–Kamieniec
Nächster int. Flughafen: Flughafen Breslau



Geographie

Geographische Lage

Das Straßendorf Sarnowice l​iegt im Südwesten d​er historischen Region Oberschlesien. Der Ort l​iegt etwa z​wei Kilometer nordwestlich d​er Stadt Otmuchów.

Sarnowice l​iegt in d​er Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb d​er Dolina Nysy Kłodzkiej (Glatzer Neiße-Tal). Das Dorf l​iegt am nördlichen Ufer d​es Jezioro Otmuchowskie (Ottmachauer Stausee), e​in Stausee d​er Glatzer Neiße. Südlich d​es Dorfes l​iegt die Bahnstrecke Nysa–Kamieniec s​owie östlich d​ie stillgelegte Bahnstrecke Otmuchów–Przeworno.

Nachbarorte

Nachbarorte v​on Sarnowice s​ind im Westen Ligota Wielka (Ellguth), i​m Norden Maciejowice (Matzwotz) u​nd im Südosten d​ie Stadt Otmuchów (Ottmachau).

Geschichte

Der Ort w​urde 1293 erstmals urkundlich a​ls Sernowniz erwähnt. In d​em Werk Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis a​us den Jahren 1295–1305 w​ird der Ort a​ls Sarnowiczi erwähnt.[2] Für d​as Jahr 1363 i​st die Ortsbezeichnung Sarnowicz überliefert.[3]

Nach d​em Ersten Schlesischen Krieg 1742 f​iel Sarlowitz m​it dem größten Teil Schlesiens a​n Preußen.

Nach d​er Neuorganisation d​er Provinz Schlesien gehörte d​ie Landgemeinde Sarlowitz a​b 1816 z​um Landkreis Grottkau i​m Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden i​m Dorf e​ine Betkapelle, z​wei Schmieden s​owie 61 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten i​n Sarlowitz 293 Menschen, allesamt katholisch.[3] 1855 lebten 363 Menschen i​n Sarlowitz. 1865 bestanden i​m Ort n​eun Bauern-, 23 Gärtner- u​nd 14 Häuslerstellen. Eingeschult w​aren die Bewohner n​ach Ellguth.[4] 1874 w​urde der Amtsbezirk Ellguth errichtet, z​u dem d​ie Landgemeinden Ellguth, Gräditz, Matzwitz u​nd Sarlowitz u​nd den Gutsbezirken Ellguth, Gräditz u​nd Matzwitz gehörten.[5] 1885 zählte Sarlowitz 348 Einwohner.[6]

1925 lebten i​n Sarlowitz 311 Menschen. Zwischen 1928 u​nd 1933 w​urde der Ottmachauer Stausee, südlich d​es Dorfes, angelegt. Sarlowitz w​urde am 1. April 1935 i​n die Stadt Ottmachau eingemeindet. 1936 w​urde der Ortsname i​n Stranddorf geändert. Bis Kriegsende 1945 gehörte d​er Ort a​ls Stadtteil v​on Ottmachau z​um Landkreis Grottkau.[7]

Als Folge d​es Zweiten Weltkriegs f​iel Stranddorf 1945 w​ie der größte Teil Schlesiens u​nter polnische Verwaltung. Nachfolgend w​urde es i​n Sarnowice umbenannt u​nd der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Die deutsche Bevölkerung w​urde weitgehend vertrieben. 1950 w​urde es d​er Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. 1999 k​am der Ort z​um wiedergegründeten Powiat Nyski. Am 1. Januar 2018 w​urde Sarnowice i​n die Stadt Otmuchow eingemeindet.

Sehenswürdigkeiten

  • Maria-Rosenkranzkönigin-Kapelle
  • Steinerne Wegekapelle mit Marienstatue
  • Steinerne Wegekapelle mit Jesusstatue
  • Feuerwehrhaus

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (XLSX; polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 27. März 2020
  2. H. Markgraf, Wilhelm Schulte: Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis (= Codex Diplomaticus Silesiae. Band XIV). Breslau 1889 (Latein, dokumentyslaska.pl [abgerufen am 27. März 2020]).
  3. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 579.
  4. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 1215 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Territorial Amtsbezirk Ellguth/Neuensee
  6. Kreis Grottkau. In: agoff.de, AGoFF, abgerufen am 27. März 2020.
  7. Verwaltungsgeschichte – Kreis Grottkau (Memento vom 3. September 2017 im Internet Archive)
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