NGT DXDD

Die Gelenktriebwagen NGT DXDD (Niederflurgelenktriebwagen Drehgestell 10 Achsen, Typ Dresden) bilden die dritte Generation von Triebwagen mit Niederflurtechnik der Straßenbahn Dresden. Bis Ende 2023 beschaffen die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) 30 dieser Triebwagen; der Vertrag beinhaltet eine Option für weitere 10 Einheiten.

Gelenktriebwagen NGT DXDD
Anzahl: 30 Triebwagen (+10 optional)
Hersteller: Alstom
Baujahr(e): 2021–2023
Spurweite: 1450 mm
Länge über Kupplung: 43 300 mm
Höhe: 3500 mm
Breite: 2650 mm
Drehzapfenabstand: 6500 mm (im Endwagen)
Kleinster bef. Halbmesser: 17 m
Leermasse: ER ca. 54 000 kg
ZR ca. 55 000 kg
Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h
Stundenleistung: 8×95 kW = 760 kW
Treibraddurchmesser: 600 mm
Betriebsart: Ein- und Zweirichtungstriebwagen
Sitzplätze: 96
Stehplätze: 194

Die Wagen werden bei Alstom (vormals Bombardier Transportation) in den Werken Bautzen und Görlitz hergestellt und werden wie die Wagen der zweiten Generation (NGT D12DD und NGT D8DD) der Produktserie Flexity Classic zugeordnet. Sie sollen die Nummern 2901 bis 2921 (21 Einrichtungsfahrzeuge, ER) und 2981 bis 2989 (9 Zweirichtungsfahrzeuge, ZR) tragen.[1]

Geschichte

Bei Straßen- und Gleisbauarbeiten im Bereich der Dresdner Straßenbahn haben die Dresdner Verkehrsbetriebe im Rahmen ihres Stadtbahnkonzepts die Gleisabstände erhöht, damit langfristig breitere Fahrzeuge beschafft werden können. Mit ihren 2,65 Metern Breite sind die NGT DXDD 35 cm breiter als die Bestandsfahrzeuge, wodurch beidseits des Mittelgangs generell zwei Sitze nebeneinander angeordnet werden können. Die Neufahrzeuge sollen zuerst auf der Linie 2 verkehren, wo der Gleisabstand schon durchgehend 3 Meter beträgt. Später sollen sie auch auf den stark frequentierten Linien 3 (nach Ausbau der Großenhainer Straße) und 7 eingesetzt werden, bei letzterer steht der seit Mitte der 1990er Jahre geplante Ausbau der Königsbrücker Straße noch bevor. Im Querschnitt sind die Wagen erst oberhalb der Bahnsteigkante breiter, sodass bestehende Haltestellen nicht umgerüstet werden müssen.[1]

Modell eines NGT DXDD

Am 8. Januar 2020 wurde im Verkehrsmuseum Dresden zum ersten Mal ein 1:1-Modell des vorderen ersten Wagenteils der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Fertigung der Fahrzeuge erfolgt dann in den Bombardier Standorten Görlitz, Bautzen, Wien und Siegen. Die Endmontage ist in Bautzen vorgesehen. Die Produktion der Fahrmotoren ist bei VEM Sachsenwerk geplant. Am 17. September 2021 wurde der erste Triebwagen an die DVB ausgeliefert.[2]

Der erste Triebwagen 2901 wurde vom 1. bis zum 3. Oktober im Betriebshof Gorbitz in einem Rollout der Presse und den Bürgern mit einer Lasershow öffentlich vorgestellt.[3]

Konstruktion

Ein Triebwagen läuft auf vier Triebdrehgestellen in den Endwagen und einem antriebslosen Laufgestell unter dem kurzen Mittelwagen. Dazwischen befinden sich freischwebende Verbindungsteile mit Niederflurbereich. Als Anfahrbeschleunigung wird ein Wert von 1,14 m/s², als Bremsverzögerung ein Wert von 1,2 m/s² angegeben. Die maximal zu befahrende Steigung beträgt 80 ‰.

Gegenüber den von 1995 bis 1998 gelieferten, 30 Meter langen Gelenktriebwagen NGT6DD der ersten Generation können die etwa 43 Meter langen NGT DXDD rund 100 Fahrgäste mehr und somit maximal 290 Personen aufnehmen.[1] Die neuen Fahrzeuge haben 65 % Niederfluranteil. Die Fußbodenhöhe beträgt im Einstiegsbereich 280 mm, im sonstigen Niederflurbereich 325 mm und über den Drehgestellen 530 mm. Die Fahrgasträume sind erstmals mit einer Klimaanlage ausgerüstet.

Literatur

  • Dresdner Verkehrsbetriebe: Dresdens neuer Stadtbahnwagen zum Anfassen. Dresden 2019.
Commons: NGT DXDD (Dresden) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Sebastian Kositz: W-LAN, Klimaanlage und viel mehr Platz: Das sind Dresdens neue Straßenbahnen. In: Dresdner Neueste Nachrichten. 22. August 2019, abgerufen am 21. Oktober 2019.
  2. mdr.de: Nächtliche Lieferung: Dresdens neue Straßenbahn ist angekommen | MDR.DE. Abgerufen am 17. September 2021.
  3. Unsere Neue für Dresden - DVB | Dresdner Verkehrsbetriebe AG. Abgerufen am 4. Oktober 2021.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.