NATO-Battlegroup Estonia
Die NATO-Battlegroup Estonia ist der Kampfverband der Nordatlantikpakt-Organisation (NATO) in Estland. Sie befindet sich im Aufbau und soll mit Truppenteilen rotierend aus verschiedenen NATO-Mitgliedsländern eine Stärke um 1.000 Mann erreichen. Der Kampfverband steht unter der Führung Großbritanniens.[1]
Hintergrund
Der Aufbau der Battlegroup geschieht im Rahmen der von der Allianz beschlossenen NATO Enhanced Forward Presence (eFP). Damit soll den baltischen Ländern und Polen die Unterstützung des Bündnisses versichert werden und eine Abschreckung gegenüber Russland deutlich werden. In allen vier Ländern wird im Laufe des Jahres jeweils eine NATO-Battlegroup aufgebaut.
Die eFP wurde beim Bündnisgipfel im Juli 2016 beschlossen. Die „Führungsnationen“ sind Deutschland in Litauen, Großbritannien in Estland, die USA in Polen und Kanada in Lettland. Russland sieht die Truppenstationierung der eFP als Provokation.[2]
Stationierung
Nachdem Großbritannien zunächst rund 500 Soldaten entsenden wollte, stockte das Verteidigungsministerium im Oktober 2016 die Zahl auf 800 auf. Damit wurde die Mission für das Vereinigte Königreich die größte Militäroperation an der russischen Grenze seit dem Ende des Kalten Krieges.[3]
Frankreich beteiligt sich seit April 2017 mit 300 Soldaten, darunter auch Fremdenlegionäre.[4]
Das Bataillon ist im Stützpunkt Tapa, rund 120 km von der Grenze zu Russland entfernt, stationiert.
Einzelnachweise
- UK troops to take on Nato duties in Poland and Estonia. In: BBC News. 8. Juli 2016 (bbc.com [abgerufen am 24. Januar 2017]).
- Hunderte deutsche Soldaten ab 2017 in Litauen, Rheinische Post, 26. Oktober 2016.
- Ben Farmer, Roland Oliphant, James Badcock: Britain to send hundreds more troops to Russia border as Cold War tension escalates across Europe, The Telegraph, 27. Oktober 2016.
- Estonia - French deployment in the context of the enhanced forward presence (eFP). (Nicht mehr online verfügbar.) The French Delegation to NATO, 28. Juli 2017, archiviert vom Original am 5. August 2017; abgerufen am 9. September 2017 (englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.