Molisch-Probe

Die Molisch-Probe (oder Reaktion nach Molisch) ist ein allgemeiner Kohlenhydratnachweis. Sie geht auf den österreichischen Botaniker Hans Molisch (1856–1937) zurück.[1]

Molisch-Probe am Beispiel von D-Glucose. Das durch Dehydratisierung gebildete 5-Hydroxymethylfurfural reagiert mit zwei Äquivalenten 1-Naphthol im sauren Medium zu einem mesomeriestabilisierten violetten Farbstoff.

Durchführung und Reaktion

Eine verdünnte Lösung von Ribose (oder einem anderen Monosaccharid) wird mit Molisch-Reagenz (Lösung von α-Naphthol in Ethanol) versetzt und das Reaktionsgemisch anschließend mit einer starken Säure, z. B. konzentrierter Schwefelsäure unterschichtet.[2] Unter deren Einwirkung bildet sich aus Pentosen und Hexosen durch intramolekulare Dehydratisierung Furfural bzw. 5-Hydroxymethylfurfural, das mit α-Naphthol zu einem violetten Farbstoff kondensiert. Diesen Farbstoff bilden sämtliche Verbindungen, die Kohlenhydrate enthalten, also beispielsweise auch Nukleinsäuren und Glykoproteine.

Literatur

  • Mutsuko Ohta, Masatake Iwasaki, Keiki Kouno, Y. o. Ueda: Mechanism of the Molisch reaction.. In: Chemical & Pharmaceutical Bulletin 33, 1985, S. 2862, doi:10.1248/cpb.33.2862.

Einzelnachweise

  1. Hans Molisch: Zwei neue Zuckerreactionen. In: Monatshefte für Chemie und verwandte Teile anderer Wissenschaften. Band 7, Dezember 1886, S. 189209, doi:10.1007/BF01516570.
  2. Ulrich Flörke und Robert Wolff: Kursthemen Chemie, Band 2, Organische Chemie und Biochemie, Bonn 1982, ISBN 3-427-43121-5, S. 6/10.

Siehe auch

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