Mohammed – Der Gesandte Gottes
Mohammed – Der Gesandte Gottes ist ein Film von 1976 über das Leben des im 7. Jahrhundert wirkenden arabischen Feldherrn, Religionsstifters und islamischen Propheten Mohammed.
Film | |
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Titel | Mohammed – Der Gesandte Gottes |
Originaltitel | Mohammad, Messenger of God The Message |
Produktionsland | Großbritannien |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1976 |
Länge | ca. 177 Minuten |
Altersfreigabe | FSK ab 12 |
Stab | |
Regie | Moustapha Akkad |
Drehbuch | H.A.L. Craig |
Produktion | Filmco International Productions Inc. |
Musik | Maurice Jarre |
Kamera | Jack Hildyard, Sid Baker, Ibrahim Salem |
Schnitt | John Bloom |
Besetzung | |
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Der Film wurde von Moustapha Akkad in englischer und arabischer Sprache produziert. Der Originaltitel ist Mohammad – The Messenger of God, in den USA wurde er unter dem Titel The Message gezeigt, der arabische Titel ist الرسالة / ar-Risāla /‚die Botschaft‘. Er wurde in Marokko und Libyen gedreht.
Der Film handelt von der Entstehung und Frühzeit des Islam, von seinen ersten Anhängern und deren Verfolgung durch die Quraisch, von der ersten Auswanderung nach Abessinien, der Hidschra 622, der Schlachten von Badr und Uhud, der Einnahme von Mekka 630.
Aus Respekt vor der muslimischen Tradition ist der Darsteller des Propheten im Film nicht zu sehen und auch nicht zu hören, ebenso seine Frauen und die ersten Kalifen. Szenen, bei denen Mohammed in der Nähe ist, werden durch leise Orgelmusik untermalt. Seine Worte werden von Hamza, Zaid, Bilal oder anderen zitiert. In der Schlacht von Badr ist ʿAlī ibn Abī Tālib nicht zu sehen, aber die Spitze seines Schwerts Zulfiqar. Bei Mohammeds Ankunft in Medina sieht man seine Kamelstute Qaswa.
Handlung
Mekka im siebten Jahrhundert, etwa im Jahre 610: Das Leben in der Stadt ist hauptsächlich auf Handel ausgerichtet und unter der Kontrolle einer religiösen Führerschaft, die den Glauben an viele Götter propagiert. Der 40-jährige Analphabet Mohammed verkündet nach einem mehrtägigen Höhlenaufenthalt, nachdem er dort Eingebungen von Gott durch den Erzengel Gabriel erhalten hat, dass es nur einen echten Gott (Allah) gibt und nur eine richtige Religion; den Islam, d. h. die Unterwerfung vor (dem einzigen) Gott bzw. die völlige Hingabe zu Gott. Mohammed gibt diese Worte Gottes erst an seine Freunde (Sahāba) weiter, woraufhin man allmählich beginnt, diesen neuen Glauben auszuüben, welcher ziemlich schnell Anklang unter der Bevölkerung Mekkas findet.
Mohammed untergräbt so den uralten Götzenglauben und damit die bisher unumschränkte Gewalt der Herrschenden. Der Prophet verurteilt unter anderem Unrecht, Trunksucht und Sklaverei und fordert die Gleichheit der Rassen, Aufhebung der sozialen Unterschiede, Gleichstellung der Frau und legt hohen Wert auf die Bildung. Diese Ansichten führen jedoch zu Konflikten mit den bisherigen religiösen Führern, die deswegen ihre Machtbasis bedroht sehen.
Den Herrschern missfällt daher Mohammeds Botschaft von Toleranz und Gleichheit, sie beschließen deshalb, ihn und seine wachsende Gefolgschaft zu schikanieren und aus der Stadt zu vertreiben. Sie bekämpfen Mohammed und seine Anhänger mit allen Mitteln, unter anderem mit Folter, doch diese sind entschlossen an ihrer neuen Religion festzuhalten und ihre Botschaft, die reine Lehre vom einen Gott, zu verkünden und weiter zu verbreiten. Mohammed und seine Anhänger werden beschützt durch seinen Onkel Hamza, dem „Löwen der Wüste“, da auch er sich zum Glauben seines Neffen bekennt, hat Mohammed in ihm einen furchtlosen und tatkräftigen Verbündeten. Als ein schwarzer Sklave namens Bilal sich weigert, einen der Gläubigen zur Strafe auszupeitschen, wird er von seinem Herrn fast zu Tode gefoltert, aber noch rechtzeitig durch eine Zahlung durch Mohammed freigekauft und ist nun fortan ebenfalls einer seiner Gefolgsleute.
Als der Druck auf die neue Gemeinschaft der Gläubigen in Mekka doch zu groß wird, schickt Mohammed zum Schutz die meisten seiner Anhänger nach Abessinien zu einem dort herrschenden christlichen König, der sehr barmherzig sein soll. Die gegnerischen Truppen aus Mekka folgen ihnen, um sie zurückzuholen und zu bestrafen. Der König will die Flüchtlinge aber nicht verurteilen und ausliefern, ohne vorher ihre strittige Botschaft gehört zu haben. Als er von den Gefolgsleuten Mohammeds die übermittelten Worte Gottes über die Jungfrau Maria und Jesus aus dem Koran vernimmt, erkennen der König und seine Priester, dass dies tatsächlich Gottes Worte sein müssen. Er beschließt darum die Flüchtlinge unter seinen Schutz zu stellen, in seinem Land aufzunehmen und gewährt ihnen, dass sie so lange bleiben können wie sie wollen.
In Mekka planen die Gegner der neuen Religion einen Mordanschlag auf Mohammed, um dieser Bewegung endgültig ein Ende zu setzen. Bei der Ausführung des Plans in der Nacht finden, sie jedoch im Bett des Propheten nur dessen Vetter ʿAlī ibn Abī Tālib vor; Mohammed und einer seiner besten Freunde Abū Bakr sind bereits auf der Flucht nach Medina, um dort Zuflucht zu suchen und den Glauben zu verbreiten. Die Gegner verfolgen sie zwar durch die Wüste aber ohne Erfolg, so wird Mohammed bei seiner Ankunft in Medina freudig begrüßt. Dem bisherigen zwiespältigen Herrscher der Stadt bleibt nichts anderes übrig, sich der Mehrheit zu beugen und so zu tun, als würde er ebenfalls an den Islam glauben.
Als jeder Mohammed bei sich zu Gast haben will, entscheidet sich der Prophet um niemanden zu beleidigen, sein Kamel mit dem Namen Qaswa freien Lauf zu lassen und sich dort niederzulassen, wohin das Kamel hingeht und rastet. Nachdem Mohammed aus Mekka vertrieben wurde, gelingt es dem Propheten, immer mehr Menschen in der Umgebung zu überzeugen. Die Kunde von seiner Offenbarung verbreitet sich rasch in Medina, sodass er und seine Anhänger immer mehr Einfluss und Gefolgsleute gewinnen. Die Gläubigen bauen ihre erste Moschee in Medina und Bilal, der ehemalige Sklave, ist der erste der darauf zum Gebet ruft. Doch auch außerhalb Medinas erhält Mohammed regen Zulauf, obwohl er und seine Anhänger unter ständiger Bedrohung durch die Truppen Mekkas leben. Die gegnerischen Mekkaner plündern die ehemaligen Häuser der Geflüchteten und verkaufen ihr Hab und Gut. Mohammeds Onkel Hamza möchte sich dafür rächen und fordert Krieg, doch der Prophet zögert und predigt vorerst Geduld.
Erst als Gott ihm offenbart und erlaubt sich zu verteidigen, greifen die Gläubigen zur Waffe. Es ist aber nicht vom heiligen Krieg zur Ausbreitung des Glaubens die Rede, sondern die Waffe darf nur ergriffen werden, um sich zu verteidigen. So kommt es zu schließlich zu mehreren kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Gläubigen, die sich fast alle in Medina befinden und den Ungläubigen aus Mekka; unter anderem zur Schlacht von Badr im Jahre 624 und ein Jahr später zur Schlacht von Uhud. Nach einem geschlossenen Waffenstillstand und einer Art Friedensvertrag zwischen beiden Parteien herrscht eine Weile Ruhe, wird jedoch von Seiten der Gegner des Islams durch einen nächtlichen Angriff gebrochen.
Die Muslime formieren sich nun im Gegenzug, als Rache dafür Mekka zu erobern und ihre erste Wallfahrt (Haddsch) dorthin zu machen. Bei der Nacht vor der Eroberung Mekkas kommt als deren Vertreter zur Verhandlung der Anführer Abū Sufyān ibn Harb zu Mohammed und bittet ihn davon abzulassen, da nicht er oder seine Truppen den Überfall begangen hätten. Abu Sufyan war bis dahin ein entschiedener Gegner Mohammeds und Verfolger seiner Anhänger. Mohammed lehnt daher weitere Verhandlungen mit ihm ab, versichert aber, dass bei der freiwilligen Übergabe der Stadt keine Gefangenen gemacht werden und niemand getötet wird. Abu Sufyan erkennt noch in derselben Nacht, das Mohammed der Prophet Gottes ist und konvertiert in seiner Anwesenheit ebenfalls zum Islam mit dem Glaubensbekenntnis (Schahāda).
Mekka wird schließlich ohne Blut zu vergießen von den Gläubigen erobert. Mohammed begibt sich daraufhin in die Kaaba und stürzt alle dort befindlichen Götzen der Götter um, während Bilal auf die Kaaba steigt, um von dort demonstrativ den Gebetsruf herab zu singen.
Aus dem Off erzählt eine Stimme unter anderem, dass Mohammed keine Rache an seinen früheren Verfolgern nahm und auch keine erlaubte. Der Prophet erklärte Mekka zur heiligen Stadt, in der jegliches Blutvergießen verboten wurde. Bald darauf war die neue Religion namens Islam in ganz Arabien verbreitet. Der Prophet erlebte noch die Vollendung seines Werkes, doch begann er allmählich die Nähe des Todes zu spüren. Eine große Tat seines Prophetentums blieb ihm aber noch zu tun übrig; das Verfassen des Siegels. Er rief die Gläubigen zu sich und sprach zum letzten Mal von der Hingabe zu Gott und von der Menschlichkeit gegenüber Menschen.
Gegen Ende des Films spricht die inszenierte Stimme Mohammeds aus dem Off, dass er vermutlich nicht mehr lange unter den Menschen weilen wird. Man solle die Armen speisen, von dem was man auch selber isst und sie kleiden, wie man sich selbst kleidet. Man werde Rechenschaft dafür ablegen müssen, wenn man Gott begegnet; die Anwesenden mögen die Abwesenden darüber warnen. Alle Menschen stammen von Adam ab. Als der Vornehmste unter den Menschen gilt vor Gott derjenige der am frömmsten ist. Alle sollten tief darüber nachdenken, was er sagt. Man solle keine Fehden untereinander aufkommen lassen, da jeder Moslem des anderen Bruder ist. Niemand solle jemand anderen unterdrücken und sich auch nicht unterdrücken lassen. Er sagt des Weiteren: „Oh mein Volk, ich bin nur ein Mensch, vielleicht wird mich bald der Todesengel besuchen und der Tod wird mich übermannen. Doch ich hinterlasse euch ein Buch von Gott offenbart; den Koran. Wenn ihr an dem festhaltet, werdet ihr nie irregehen.“ Am Ende dieser Ansprache rezitiert der Prophet noch Gottesworte aus dem Koran; den dritten Vers der Sure 6: „Heute habe ich (Gott) eure Religion vervollständigt und meine Gnade vollendet. Ich habe den Islam zu eurer Religion erwählt.“
Die Erzählerstimme teilt nun mit, dass der Prophet am 8. Juni 632 im Alter von 63 Jahren starb. Viele Leute konnten nicht glauben, dass ein solcher Mann gestorben war. Doch sein treuer Freund Abu Bakr (und später der erste Kalif) sagte: „Wenn jemand Mohammed verehrt hat, lasset ihn wissen, dass Mohammed tot ist. Den aber der Gott verehrt, lasset wissen, dass Gott lebendig ist und nicht stirbt.“ Man begrub Mohammed neben seiner Moschee in Medina. Es wird im Film weiterhin noch erzählt, dass die Religion, die er verkündet hatte, ihren Weg in die Herzen der Menschen fand, dass sie überdauerte und sich ausbreitete. Und dass immer noch die Gläubigen nach Mekka kommen; „die Anhänger des Islam, weiß gekleidet nach Pilgerart: Alle gleich vor Gott. Alle an der Stätte des Gebets versammelt. Jede einzelne Seele vereinigt mit der großen Gemeinde der Anbetung und Verehrung des einen Gottes.“
Man sieht dabei eine neuzeitlich aufgenommene Szene, in der zahlreiche, weiß gekleidete Pilger bei ihrer Wallfahrt nach Mekka die Kaaba umrunden. Während des Abspanns sieht man verschiedene Minarette und Moscheen und hört, wie unterschiedliche Stimmen zum Gebet rufen. Zum Schluss wird gezeigt, wie Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen und ethnischer Zugehörigkeit zusammen das rituelle Gebet verrichten, während die Titelmusik ertönt.
Auszeichnungen
Der Film wurde 1978 für den Oscar für die Filmmusik von Maurice Jarre nominiert.
Kritiken
„Da die Hintergründe und zeitgeschichtlichen Zusammenhänge nicht ausreichend dargestellt werden, vorwiegend nur ein überlanges Kriegsspektakel aus dem siebten Jahrhundert mit ausgedehnten Kampfszenen. Über die geistige und geistliche Welt des Islam gibt der Film kaum Aufschluß.“
Kontroversen
Die bildliche Darstellung des Propheten Mohammed ist im Islam umstritten und wird zum Teil als verboten angesehen. Obwohl der Film keine solche Darstellung enthält, führte die Aufführung des Films zu teilweise heftigen Reaktionen bei Muslimen. So kam es in London zu Demonstrationen durch dort lebende Araber und in Berlin und Hamburg durch Türken; es gab weiterhin Bombendrohungen gegen Kinos, welche den Film zeigten. In Washington D.C. wurden das Rathaus, eine Moschee und ein Gebäude des jüdischen Ordens B'nai B'rith durch eine radikale islamische Organisation gestürmt. Mehr als 100 Menschen wurden als Geiseln gehalten und ein Mensch getötet.[2]
Arabische Filmversion
Parallel zu den Aufnahmen der englischsprachigen Fassung produzierte Moustapha Akkad den Film in arabischer Sprache mit arabischen Schauspielern.
Weblinks
- Mohammed – Der Gesandte Gottes in der Internet Movie Database (englisch)
- Mohammed – Der Gesandte Gottes in der Online-Filmdatenbank
- Werner Ende: Mustafa Aqqads "Muhammad"-Film und seine Kritiker. In: Hans R. Roemer (Hrsg.): Studien zur Geschichte und Kultur des Vorderen Orients: Festschrift für Bertold Spuler zum siebzigsten Geburtstag. Brill, Leiden 1981, S. 32–52.
Einzelnachweise
- Mohammed – Der Gesandte Gottes. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
- Mohammed oder Von Mekka nach Hollywood vom 25. Juli 1977 in Der Spiegel