Mercury Villager
Der Mercury Villager war ein vom US-amerikanischen Automobilhersteller Mercury von 1992 bis 2002 in zwei Generationen gebauter Van.
Mercury | |
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Mercury Villager, 1992–1996 | |
Villager | |
Produktionszeitraum: | 1992–2002 |
Klasse: | Van |
Karosserieversionen: | Kombi |
Motoren: | Ottomotoren: 3,0–3,3 Liter (110–126 kW) |
Länge: | 4823–4950 mm |
Breite: | 1872–1902 mm |
Höhe: | 1666–1781 mm |
Radstand: | 2450 mm |
Leergewicht: | 1730–1789 kg |
Mercury hatte die Bezeichnung Villager bereits in den 1960er- und 1970er-Jahren als Modellbezeichnung für Kombimodelle verwendet.
Der Villager war das Schwestermodell des Nissan Quest.
Modellgeschichte
Mercury Villager und Nissan Quest waren das Ergebnis eines Joint Ventures von Ford und Nissan. Zweck des Bündnisses war die Konstruktion eines kleineren und stilistisch anspruchsvolleren Minivans. Beide Modelle debütierten Anfang 1992 auf dem Autosalon in Detroit und unterschieden sich nur in optischen Details voneinander; so besaß der Villager das für die Mercury-Modelle jener Zeit typische Leuchtenband zwischen den Scheinwerfern. Beide besaßen einen Nissan-Motor und wurden im Ford-Werk in Avon Lake/Ohio produziert.
Den Villager der ersten Generation gab es in drei Ausstattungsstufen: als GS, als LS und als Luxusversion Nautica Special Edition. Der Nautica besaß eine Zweifarbenlackierung (Blau/Weiß oder Rot/Weiß) und einen gelben Zierstreifen, Lederpolster in Blau/Grau oder Grau uni. Eine Besonderheit seiner Zeit war das Kurven/Abbiegelicht mit dem alle Villager serienmäßig ausgestattet waren und das in den USA bei Lincoln-Modellen beliebte keyless entry über einen Zahlencode auf der Fahrertür das aber nur den ganz wenigen und seltenen Lincoln Mercury Villager Modellen vorbehalten blieb.
Das Villager/Quest-Joint Venture kam beiden Herstellern zupass; der Ford Aerostar war in die Jahre gekommen und im Verkauf stark abgefallen, während sein Nachfolger Ford Windstar noch auf sich warten ließ. Ford besaß zwar die finanziellen Mittel, ein zusätzliches Werk zu errichten, aber zu wenig freie Ingenieurskapazitäten, um das Fahrzeug zu entwickeln. Nissan andererseits fehlte das Geld, konnte aber Konstruktionsleistungen erbringen und den im Nissan-Werk in Smyrna/Tennessee gebauten Motor beisteuern.
Der Villager war anfangs sehr erfolgreich, geriet aber gegen Ende der 1990er-Jahre aufgrund stärkerer Konkurrenz zunehmend ins Hintertreffen. 1996 erfolgte ein kleines Facelift, bei dem Frontpartie, Scheinwerfer und Heckleuchten geändert wurden (das Leuchtenband zwischen den Scheinwerfern entfiel dabei); 1999 folgte ein großes Facelift, was aber den Absatz nicht belebte, weshalb Ford kurz nach Anlaufen des Jahrgangs 2002 die Villager-Produktion einstellte und das Joint Venture beendete. Den Villager der zweiten Generation gab es in den Ausstattungsstufen Basis, Sport und Estate.
In der Folge lancierte Nissan eine neue Quest-Generation, während Mercury eine Variante des Ford Freestar verkaufte, den Mercury Monterey.