Medwyn (Bohuslaw)
Medwyn (ukrainisch Медвин; russisch Медвин Medwin, polnisch Medwin) ist ein Dorf im Süden der ukrainischen Oblast Kiew mit etwa 3700 Einwohnern (2004).[1]
Medwyn | |||
Медвин | |||
| |||
Basisdaten | |||
---|---|---|---|
Oblast: | Oblast Kiew | ||
Rajon: | Rajon Bohuslaw | ||
Höhe: | 250 m | ||
Fläche: | Angabe fehlt | ||
Einwohner: | 3.749 (2004) | ||
Postleitzahlen: | 09751 | ||
Vorwahl: | +380 04561 | ||
Geographische Lage: | 49° 23′ N, 30° 47′ O | ||
KOATUU: | 3220683201 | ||
Verwaltungsgliederung: | 2 Dörfer | ||
Adresse: | вул. Шевченка 1 09751 село Медвин | ||
Statistische Informationen | |||
|
Medwyn ist das administrative Zentrum der gleichnamigen, 11,5 km² großen Landratsgemeinde im Süden des Rajon Bohuslaw, zu der noch das Dorf Dibriwka (Дібрівка ⊙) mit etwa 200 Einwohnern gehört.
Die Ortschaft liegt nahe der Grenze zur Oblast Tscherkassy am Ufer der Chorobra (Хоробра), einem 29 km langen Nebenfluss des Ros und an der Regionalstraße P–04 23 km südlich vom Rajonzentrum Bohuslaw und 145 km südlich von Kiew.
Geschichte
Bereits im 10.–13. Jahrhundert bestand am Ort eine slawische Siedlung, die während der mongolischen Invasion völlig zerstört wurde. 1362 fiel die Ortschaft an das Großfürstentum Litauen und 1569 kam sie unter polnische Herrschaft. Während des Nalywajko-Aufstandes unter Seweryn Nalywajko kam es 1596 zwischen den aufständischen Kosaken und den Truppen der polnischen Feudalherren bei Medwyn zu einer Schlacht. 1620 und 1655 erhielt die Siedlung das Magdeburger Stadtrecht. Im Zuge des Chmelnyzkyj-Aufstandes unter Bohdan Chmelnyzkyj wurde die Stadt zwischen 1648 und 1656 vorübergehend von der polnischen Herrschaft befreit und kam 1793 nach der zweiten Teilung Polens an das Russische Kaiserreich. 1919 wurde der Ort Teil der Ukrainischen SSR. Während des Zweiten Weltkriegs war das Dorf zwischen dem 27. Juli 1941 und dem 27. Januar 1944 von der Wehrmacht besetzt. Nach der Befreiung durch die Rote Armee kam das Dorf erneut an die Sowjetunion[2]. Nach deren Zerfall gehört die Ortschaft seit 1991 zur unabhängigen Ukraine.
Söhne und Töchter der Ortschaft
- Wolodymyr Denyssenko (Володимир Терентійович Денисенко; 1930–1984), Filmregisseur, Drehbuchautor, Volkskünstler der Ukraine und Taras-Schewtschenko-Preisträger
Weblinks
- Medwin. In: Filip Sulimierski, Władysław Walewski (Hrsg.): Słownik geograficzny Królestwa Polskiego i innych krajów słowiańskich. Band 6: Malczyce–Netreba. Walewskiego, Warschau 1885, S. 236 (polnisch, edu.pl).
Einzelnachweise
- Medwyn auf der offiziellen Internetpräsenz der Werchowna Rada; abgerufen am 19. August 2017 (ukrainisch)
- Städte und Dörfer in der Ukraine - Medwyn auf imsu-kyiv.com; abgerufen am 19. August 2017 (ukrainisch)