Maximilian Hecker
Maximilian Hecker (* 26. Juli 1977 in Heidenheim an der Brenz) ist ein deutscher Musiker aus Berlin, bekannt für ätherische Popmusik, ähnlich Radiohead, Sigur Rós, Tom Baxter und Nick Drake. Seinen Stil bzw. seine Lieder beschreibt er selbst als „melancholische Pophymnen“.
Leben
Hecker wuchs zunächst in Bolheim im Landkreis Heidenheim, in Rheda-Wiedenbrück im Kreis Gütersloh und schließlich in Bünde im Kreis Herford auf. Er lernte Klavier, Schlagzeug und Gitarre und machte 1997 am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Bünde sein Abitur. Nach dem Zivildienst am Klinikum Schwabing in München begann er 1999 eine Ausbildung als Krankenpfleger an der Berliner Charité.
Neben seiner Tätigkeit als Krankenpflegeschüler ging Hecker in Berlin-Mitte in der Gegend um den Hackeschen Markt seinem Hobby, der Straßenmusik nach. Hierdurch kam er im Laufe der Zeit mit der Berliner Musik- und Kulturszene in Kontakt. Um das Jahr 2000 bildete er für kurze Zeit zusammen mit Almut Klotz und Jim Avignon das Trio Maxi unter Menschen.[1][2] Ebenfalls 2000 wurde die Demoversion seines Liedes Cold Wind Blowing für den Soundtrack des Esther-Gronenborn-Filmes alaska.de verwendet, woraufhin ihm die den Soundtrack veröffentlichende Berliner Plattenfirma Kitty-yo einen Plattenvertrag anbot.
Die ersten drei Alben
Im Oktober 2001 brachte Hecker sein von ihm selbst und Tommi Eckart produziertes und international vielbeachtetes Debütalbum Infinite Love Songs heraus, das unter anderem von der deutschen Musikzeitschrift Spex zum Album des Monats ihrer Oktoberausgabe und schließlich von der New York Times unter die zehn besten Alben des Jahres 2001 gewählt wurde. In Neil Strauss' Rezension heißt es:
„In a long list of precious, fragile, heartbroken artists to emerge in the last two years (Tom McRae, Ed Harcourt, the Kingsbury Manx), Mr. Hecker, by legend an oft-disparaged Berlin street musician, whispers the most precious and fragile heartbreak of them all.“[3]
Von Oktober 2001 bis Februar 2002 bestritt Hecker seine erste Europatournee – zu dem Zeitpunkt noch solo, mit E-Gitarre, Keyboard und Groovebox –, unter anderem als Support von Bill Callahan und den Walkabouts. Zur gleichen Zeit wurde sein Lied Polyester in Israel zu einem Hit im Mainstreamradio, und man kürte es dort zu einer Art Friedenshymne. Im April bzw. Mai 2002 schließlich begleitete er Lloyd Cole auf dessen Frankreichtournee.
Im Mai 2003 veröffentlichte Hecker sein zweites, von Depeche-Mode- und Erasure-Produzent Gareth Jones produziertes Studioalbum Rose. Es wurde insbesondere von der britischen Fachpresse sehr gelobt.[4] Dan Martin vom New Musical Express schreibt:
„In the first three minutes, a lovelorn Hecker bemoans how he’s spent seven days without a glance from Kate Moss. But if the former busker has something of the stalker about him, he’s not one of those men who have bad fringes and still live with their mum. ‚Rose‘, Hecker's second LP, is as beautiful and barbed as the flower itself and proves that sinister can also be suave and beautiful. While his sexless Germanic vocals threaten to get smothered in drippy melancholy, he’s wise enough to ease off with the string quartets as things progress, transmuting his snail pace into the kind of pin-drop quiet electro Fischerspooner would make after a pint of heroin. Lovely.“[5]
Auch Neil Tennant von den Pet Shop Boys wurde durch Rose auf Hecker aufmerksam und begann auf seiner Website für ihn zu werben. In direktem Anschluss an die Veröffentlichung des Albums ging Hecker von Mai bis Juni 2003 auf seine zweite und im September und Oktober jenes Jahres auf seine dritte Europatournee, unter anderem als Support von Cat Power. Begleitet wurde er diesmal von den Livemusikern Jens Friebe am Keyboard, Hans Narva am Bass und Chris Imler am Schlagzeug.
Im September 2003 veröffentlichte die südkoreanische Plattenfirma Pastel Music Heckers erste beide Alben in Südkorea, und von Oktober 2003 bis März 2004 wurde er, zusammen mit der Berliner Musikerin Barbara Morgenstern, vom Goethe-Institut auf eine 34 Städte umfassende Welttournee geschickt.
Im Januar 2005 veröffentlichte Hecker sein drittes, von Guy Sternberg produziertes Studioalbum Lady Sleep in Europa und kurze Zeit später auch in Südkorea und bestritt im Januar bzw. Februar jenes Jahres seine vierte Europatournee, begleitet von seinen neuen Livemusikern Johannes Feige an der E-Gitarre, Philipp Neumann am Bass und Snorre Schwarz bzw. Nicolai Ziel am Schlagzeug. Jim Butler von BBC Collective schreibt über Lady Sleep:
„On 'Lady Sleep', his third album, the criminally underrated Maximilian Hecker returns to his recurring fascination with affairs of the heart. Although simpler (ie, less electronic) than his last album, 'Rose', 'Lady Sleep' is just as evocative: opulent orchestral symphonies sway with a shimmering elegance, the neo-Baroque chamber pop hints at stunning torch songs for the 21st Century and Hecker’s softly spoken vocals are gently affecting. Less camp than Antony And The Johnsons, although just as grand, Berliner Hecker, in anyone’s language, deserves to be a star.“[6]
Im Juli 2005 wurde Hecker für zwei Konzerte nach Seoul, Südkorea, und im Juni 2006 für zwei Konzerte nach Taipeh, Taiwan, eingeladen, nachdem die taiwanische Plattenfirma Avant Garden Records im August 2005 seine ersten drei Alben in Taiwan veröffentlicht hatte.
I'll Be a Virgin, I'll Be a Mountain
Im Sommer 2006 wechselte er von Kitty-yo zu V2 Records und veröffentlichte im September des gleichen Jahres sein viertes, erneut von Guy Sternberg produziertes Studioalbum I'll Be a Virgin, I'll Be a Mountain in Europa, Südkorea und Taiwan. Das Album war, im Gegensatz zu seinen drei Vorgängern, die Hecker weitgehend im Alleingang eingespielt hatte, mithilfe einer Reihe von Studiomusikern, unter anderem seinem Live-Schlagzeuger Snorre Schwarz, entstanden. Sharon O’Connell vom britischen Musikmagazin Uncut schreibt in der Dezemberausgabe 2006 über I'll Be A Virgin, I'll Be A Mountain:
»Comparing Hecker to Chris Martin may be something of a backhanded compliment, but it’s an indication of the 29-year-old’s potential reach, rather than an indictment of aesthetic weediness. That said, ‚I’ll Be A Virgin…‘ is a hushed introspective affair, its sweetly mournful melodies augmented by tasteful string arrangements and carrying somewhat poetically strained lyrics ("Wilted Flower" distinguishes itself on that count). Toward the album’s close, a dreary sameness sets in; simpler songs like the folky "Messed-up Girl" are Hecker’s most effective.«
Im Oktober bzw. November 2006 bestritt Hecker seine fünfte Europatournee, gefolgt von erneuten Konzerten in Taipeh und Seoul im November bzw. Dezember jenes Jahres und schließlich dem Support des irischen Musikers Duke Special auf dessen Europatournee im März 2007. Zur gleichen Zeit wurde Heckers Lied Dying für die Untermalung eines in Südkorea und China gesendeten Werbespots des Elektronikkonzerns Samsung ausgewählt.
Speziell für den ostasiatischen Markt nahm Hecker im Frühjahr 2007 die ausschließlich Coverversionen enthaltende EP Once I Was auf, die zusammen mit einer Best-of-Kompilation im Mai bzw. Juni jenes Jahres sowohl in Taiwan und Südkorea als auch erstmals in China, auf Pocket Records (dort unter dem Titel I Am Falling Now), veröffentlicht wurde, und die der Anlass für seine mittlerweile fünfte Asientournee durch Taiwan, Südkorea und China im Juli des gleichen Jahres wurde.
Im November 2007 veröffentlichte Heckers ehemalige Plattenfirma Kitty-yo das Livealbum Live Radio Sessions als digitalen Release. Die LP besteht hauptsächlich aus den Aufnahmen eines Konzertes, das Hecker am 2. März 2005 im Sendesaal von Radio Bremen gegeben hatte.
One Day
Im Mai 2008 machte er eine erneute Stippvisite nach China und Hongkong, und im Herbst des gleichen Jahres veröffentlichte er sein, wieder in Kooperation mit Guy Sternberg entstandenes und zusammen mit seiner Liveband eingespieltes, fünftes Studioalbum One Day in Südkorea, Taiwan, China und erstmals Hongkong, Malaysia und Singapur (auf dem Hongkonger Label Love Da Records), unmittelbar gefolgt von seiner siebten Asientournee durch Südkorea, China, Hongkong und Taiwan.
Mittlerweile hatte Hecker begonnen, Lieder für andere Musiker zu schreiben, und sein Song Miss Underwater wurde im April 2009 von der taiwanischen Sängerin Faith Yang zur ersten Single ihres Albums Self-Selected gekürt. Zur gleichen Zeit wählte die Schnellrestaurant-Kette Dunkin’ Donuts Heckers Lied Silly Lily, Funny Bunny für die Untermalung eines in Südkorea ausgestrahlten Werbespots.
Im April bzw. Mai 2009 erschien One Day dann in Europa auf dem Berliner Label Louisville Records bzw. auf Roadrunner Records, gefolgt von Heckers siebter Europatournee im Mai bzw. Juni 2009. Anja Rützel vom deutschen Rolling Stone schreibt über One Day:
„‚One Day‘ schließlich, der tapfere, geigenumschnörkelte Happily-ever-after-Gesang davon, dass irgendirgendirgendwann auch dieser geplagte Künstler die Ketten vom Herzen sprengen, die Ernte einbringen, den Engel heimführen wird, ist reine katholische Osterfreude.“[7]
Im Oktober bzw. November 2009 ging Hecker erneut in Taiwan, Südkorea und China auf Tournee. Inspiriert von einem Soloauftritt bei der Konzertreihe „FM4 Radio Sessions“ im Wiener Radiokulturhaus am 26. März 2009, bestritt Hecker seine Konzerte nun wieder alleine, ohne Livemusiker, vorzugsweise am Flügel.
I Am Nothing But Emotion, No Human Being, No Son, Never Again Son
Im Januar 2010 gründete Hecker seine eigene Plattenfirma Blue Soldier Records, auf der er im März jenes Jahres sein sechstes Studioalbum I Am Nothing But Emotion, No Human Being, No Son, Never Again Son in Europa veröffentlichte. Dieses Album stellte eine Art Rückkehr zu den Ursprüngen dar, da es ohne die Mithilfe eines Produzenten oder Studiomusikers und, ebenso wie bereits das Debüt Infinite Love Songs, hauptsächlich im Homerecording-Verfahren aufgenommen worden war. I Am Nothing But Emotion, No Human Being, No Son, Never Again Son wurde im Laufe des Jahres erneut in Südkorea, Taiwan (mittlerweile auf Gold Typhoon Music), China, Hongkong, Malaysia und Singapur veröffentlicht. Marco Fuchs von der deutschen Musikzeitschrift Intro über das Album:
„Der Indie-Liebling mit allen Anforderungen von außen und innen war einmal, jetzt ist Hecker nur noch er selbst. Und man mag kaum glauben, was man da hört: ein radikal reduziertes Album, das unschuldig und verletzlich vor einem steht. Und eine ungeheure Wahrhaftigkeit ausstrahlt. Gebannt geht man den Weg durch die Songs mit, durch die einen ein zitternder und dennoch in sich ruhender Künstler führt, der mit jeder Zeile ausstrahlt, bei sich angekommen zu sein. Wie ein Gesprächspartner, der einen mit fast schmerzend ehrlichen Augen ansieht und von sich erzählt. Diese hohe Kunst des reinen und unverfälschten Gefühls, zelebriert von Liwa, Lennon, Van Morrison und Dylan, ist jetzt Heckers Metier. Auch wenn er erst verschütt gehen musste, um aufzuräumen.“[8]
Im April bzw. Mai 2010 spielte Hecker den ersten Teil einer umfangreichen Chinatournee durch insgesamt 24 chinesische Städte – der zweite Teil folgte im Herbst des gleichen Jahres –, und sein zusammen mit Sodagreen-Sänger Wu Qingfeng für die taiwanische Sängerin Wei Ruxuan geschriebenes Lied Kun Zai erschien kurze Zeit darauf als erste Single ihres Albums Graceful Porcupine in Taiwan und China. Im Juni jenes Jahres dann ging Hecker im Rahmen seines aktuellen Albums in Deutschland auf Tournee.
Im November 2010 veröffentlichte er auf digitalem Wege die zwei Alben Favourite Demos und Rare And Unreleased, auf denen sich einerseits die Demoversionen von 27 Liedern seiner ersten fünf Alben und andererseits zwölf bis zu dem Zeitpunkt noch unveröffentlichte Songs bzw. B-Seiten befinden.
Am 23. Januar 2011 gab Hecker zusammen mit der US-amerikanischen Musikerin Rachael Yamagata ein Doppelkonzert im Sejong Cultural Center in Seoul und im Herbst des gleichen Jahres spielte er seine achte Chinatournee, die ihn nach Shanghai, Shenyang, Peking, Hangzhou und Foshan führte.
Mirage of Bliss und die Autobiografie
Im Juli bzw. August bzw. Oktober 2012 veröffentlichte er dann sein siebtes Studioalbum Mirage of Bliss in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Großbritannien, Irland, Norwegen, Belgien, den Niederlanden, Luxemburg, Frankreich, Italien, Japan und den USA, erneut auf seinem eigenen Label Blue Soldier Records, und im Herbst des gleichen Jahres folgte die Veröffentlichung des Albums in China (mittlerweile auf Gold Typhoon Music), Taiwan, Hongkong, Malaysia, Singapur und Südkorea (mittlerweile auf Leeway). Auf dem vom britischen Produzenten Martin Glover alias Youth produzierten Album hatte Hecker, mit Ausnahme des Basses, der von Glover beigesteuert worden war, erneut alle Instrumente selbst eingespielt.
Sascha Krüger von der deutschen Musikzeitschrift Visions über das Album:
„Entstanden ist ein dichtes Album voll zeitloser Größe im Arrangement, die einen ebenso an die schönsten Britpop-Momente denken lässt wie an die orchestrale Größe alter Scott Walker-Aufnahmen. Damit tut sich Hecker einen großen Gefallen. Denn so berührend der Vorgänger in seinem rauchigen Minimalismus auch war: Erst wenn er seine Songs gründlich ausgestaltet, kommt seine ganze kompositorische Grandezza zum Tragen. Hier lebt ein Musiker durch jeden einzelnen Ton, in jeder Zeile, mit jedem Akkord. Zutiefst berührend, maximal aufrichtig.“[9]
Im August des gleichen Jahres veröffentlichte der deutsche Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf Heckers in deutscher Sprache verfasste Autobiografie The Rise and Fall of Maximilian Hecker, in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der Text beschäftigt sich mit Heckers Karriere und seinem Leben zwischen Europa und Asien und wird von seinem Verlag als „intimes Dokument einer Selbstfindung“ bezeichnet.
Der erste Teil von Heckers Asientournee zum Album Mirage of Bliss führte ihn dann im Oktober bzw. November 2012 nach Taiwan und China; Teil zwei der Konzertreise, in deren Rahmen er neben sechs Konzerten in chinesischen Konzerthäusern auch auf dem „Seoul Jazz Festival“ auftrat, folgte im Mai 2013. Von Dezember 2012 bis April 2013 spielte Hecker dann eine ausgedehnte Tournee durch Mitteleuropa, größtenteils als Duo, zusammen mit Polarkreis-18-Sänger Felix Räuber, bevor er im September 2014 für weitere Konzerte nach China (Shenzhen, Chengdu und Shanghai) zurückkehrte.
Spellbound Scenes of My Cure
Im Januar 2015 veröffentlichte Maximilian Hecker sein achtes Studioalbum Spellbound Scenes of My Cure in Europa über die deutsche Plattenfirma Eat The Beat Music, in China über Beijing Dragon Flying Culture Media, in Taiwan über Avant Garden Records und in Südkorea erneut über Leeway. Spellbound Scenes of My Cure, produziert von Johannes Feige und Hecker selbst und, wie bereits Infinite Love Songs, gemischt von Tommi Eckart, kann als Konzeptalbum[10] betrachtet werden, da es thematisch ausschließlich von Orten auf der Welt handelt, die Hecker bereist hat. Begleitet wurde die Veröffentlichung von selbstgefilmten, impressionistischen Videofilmen[11], die Hecker im Rahmen seiner Reisen aufgenommen hatte.
Kerstin Petermann von der deutschen Musikzeitschrift Intro über das Album:
„Yeah. Endlich Winter. Endlich knipst mal wieder jemand die Sonne aus und macht Moll. »Spellbound Scenes of My Cure« ist ein Album mit zehn vertonten Winterabenden. Und zwar nicht die guten Winterabende mit blütenweißem Schnee und Glühwein, sondern die mit kaputter Heizung und Einsamkeit. Begleitet vom traurigsten aller Instrumente – einem langsam gespielten Klavier – singt Maximilian Hecker vom Vermissen, Verlassen und Verirren. Von wegen Singen – er seufzt, schluchzt und schmachtet. Synkopen ziehen die Melodien wie das Warten auf eine neue Staffel »Walking Dead«. Zum Glück gibt es für diese Art von hochkarätiger Schwermut immer eine dankbare Abnehmerschaft – Herzschmerz-Fetischisten, Berufsmelancholiker und Liebesbulimiker (O-Ton Hecker). Es ist aber auch schwer, sich den schwelgerischen Melodiebögen und dem sanft angeschlagenem Staccato des Klaviers zu entziehen. Weniger kitschig, sondern eher surrealistisch und beklemmend wird es, wenn man den Film zum Album sieht: Verhuschte Traumsequenzen in negativ Schwarz-Weiß. Sie sind nicht die Bilder des Laissez-faire, das das Klavier zelebriert. Sie zeigen eher, was dich verfolgen kann, wenn du darüber nachdenkst, warum du hier allein in einem kalten Zimmer sitzt. Keine guten Gedanken zu guter Musik.“[12]
The Best of Maximilian Hecker
Nach einer Solo-Tournee durch Deutschland im Januar 2015 und einer Asientournee durch China, Taiwan und Südkorea im Frühling des gleichen Jahres, dieses Mal als Duo zusammen mit Johannes Feige als E-Gitarrist und Backgroundsänger, veröffentlichte Hecker im Frühling 2016 angesichts seines fünfzehnjährigen Bühnenjubiläums die 30 Lieder umfassende Retrospektive The Best of Maximilian Hecker, die in Europa erneut über Eat The Beat Music veröffentlicht wurde, in China über Want U Music, in Taiwan über Hinote und in Südkorea über Leeway. Zwischen April und August des gleichen Jahres bestritt Hecker die Best of Maximilian Hecker-Tournee durch dreizehn chinesische Städte, gefolgt von zwei Konzerten in Seoul, Südkorea und einem Auftritt in Taipeh, Taiwan. Im April 2017 spielte er zusammen mit seinen Livemusikern eine elf Konzerte umfassende und mit Fancy April betitelte Chinatournee und nahm zwischen September 2017 und Juli 2018 als Livemusiker an insgesamt 16 Aufführungen des von Anja Hilling verfassten und von Friederike Heller inszenierten Theaterstückes Wie kann ich dich finden, zu mir ziehen und überreden zu bleiben am Nationaltheater Mannheim teil, für das er auch die live vorgetragene Musik komponiert hatte.[13][14]
Wretched Love Songs
Im April bzw. Mai 2018 veröffentlichte Hecker schließlich sein neuntes Studioalbum Wretched Love Songs in Europa über seine eigene Plattenfirma Blue Soldier Records, in China über Want U Music, in Taiwan über Hinote und in Südkorea über Leeway. Wie schon der Vorgänger Spellbound Scenes of My Cure war Wretched Love Songs in Zusammenarbeit mit Johannes Feige (Arrangement und Produktion) und Tommi Eckart (Mix) entstanden.
Kristof Beuthner von Intro.de über das Album:
„Unfähig, romantisch zu lieben, und dann diese Musik: Wie passt das denn zusammen? Maximilian Hecker durchleidet die eigene Erbärmlichkeit (so lässt sich das titelgebende »wretched« am besten übersetzen) mit einem zutiefst kathartischen Album und legt schonungslos offen, was alles nicht läuft bei ihm: Bindungstrauma, mangelndes Urvertrauen und ewig scheiternde Liebesbeziehungen stehen einer tiefen Sehnsucht nach Halt und Geborgenheit gegenüber. Beide Seiten reißen aneinander, und dazwischen sitzt Hecker am Piano und singt sich die ganzen wirren Worte aus der Seele, die sich inzwischen nach vielen Jahren der inneren Zerrissenheit angehäuft haben. Mit weidwundem, immer wieder dem Falsett nahem Gesang wirkt Hecker auf seinem neunten Album dabei ganz bei sich: Bei all der Innigkeit in diesen vielen wunderschönen Pop-Momenten ist wirklich kaum zu glauben, dass dieser Mann nicht richtig lieben kann. Dass Hecker es zudem schafft, trotz der schmachtenden Romantik in »Wretched Love Songs« kein kitschtriefendes Rote-Rosen-Werk vorzulegen, ist vielleicht seine größte Leistung.“[15]
Die Asientournee zu Wretched Love Songs (17 Konzerte in China und zwei in Seoul, Südkorea) fand im April und Mai des gleichen Jahres statt, die Deutschlandtournee zum Album folgte im Januar 2019.
Diskografie
Alben:
- 2001: Infinite Love Songs (CD/LP) – Kitty-yo
- 2003: Rose (CD/LP) – Kitty-yo
- 2005: Lady Sleep (CD/LP) – Kitty-yo
- 2006: I’ll Be a Virgin, I’ll Be a Mountain (CD/LP) – V2 Records
- 2007: Once I Was (CD) – Pastel Music / Avant Garden Records
- 2007: I Am Falling Now (CD) – Pocket Records
- 2007: Live Radio Sessions (digital) – Kitty-yo
- 2009: One Day (CD/LP) – Louisville Records
- 2010: I Am Nothing But Emotion, No Human Being, No Son, Never Again Son (CD/LP) – Blue Soldier Records
- 2010: Favourite Demos (digital) – Blue Soldier Records
- 2010: Rare and Unreleased (digital) – Blue Soldier Records
- 2012: Mirage of Bliss (CD) – Blue Soldier Records
- 2015: Spellbound Scenes of My Cure (CD) – Eat The Beat Music
- 2016: The Best of Maximilian Hecker (digital) – Eat The Beat Music
- 2018: Wretched Love Songs (digital) – Blue Soldier Records
Singles:
- 2001: Infinite Love Song (CDM) – Kitty-yo
- 2001: Polyester (CDM) – Kitty-yo
- 2003: Fool (CDM) – Kitty-yo
- 2003: Daylight (CDM) – Kitty-yo
- 2004: Help Me (CDM) – Kitty-yo
- 2006: Silly Lily, Funny Bunny (CDM) – V2 Records
- 2009: Misery (digital) – Louisville Records
- 2009: The Space That You’re In (digital) – Louisville Records
- 2012: It’s All Over Now, Baby Blue (digital) – Blue Soldier Records
- 2012: The Whereabouts of Love (digital) – Blue Soldier Records
- 2012: Summerwaste (digital) – Blue Soldier Records
- 2014: To Liu Wen, The Opposite House, 3 a.m. (digital) – Eat The Beat Music
- 2015: Kastrup (digital) – Eat The Beat Music
- 2015: Gangnam Misery (digital) – Eat The Beat Music
- 2016: Hennigsdorf (digital) – Eat The Beat Music
- 2016: Battery Park (digital) – Eat The Beat Music
- 2018: My Wretched Love (digital) – Blue Soldier Records
- 2018: Paradise on Earth (digital) – Blue Soldier Records
- 2018: Into the Ocean (digital) – Blue Soldier Records
Videos
- 2001: Infinite Love Song (Magnus Winter)
- 2001: Polyester (Jana Oberdörffer)
- 2003: Fool (Miriam Yung Min Stein)
- 2003: Daylight (Miriam Yung Min Stein)
- 2004: Help Me (Liisa Lounila & Henri Tani)
- 2006: Silly Lily, Funny Bunny (Christopher Weser)
- 2009: The Space That You’re In (Til Obladen)
- 2010: Nana (Til Obladen)
- 2010: No One’s Child (Nuflicks)
- 2010: Court My Eyes Alone (Ken-Tonio Yamamoto & Daniela Haitzler)
- 2012: The Whereabouts of Love (Sonja Gutschera & Leif Henrik Osthoff)
- 2014: To Liu Wen, The Opposite House, 3 a.m. (The Sorrows of Young Werther)
- 2015: Kastrup (The Sorrows of Young Werther)
- 2015: Gangnam Misery (The Sorrows of Young Werther)
- 2016: Hennigsdorf (The Sorrows of Young Werther)
- 2016: Battery Park (The Sorrows of Young Werther)
- 2018: My Wretched Love (Julija Goyd)
- 2018: Paradise on Earth (The Sorrows of Young Werther)
- 2018: Into the Ocean (The Sorrows of Young Werther)
Songwriting für andere Künstler
- 2008: The Space That You’re In (Musik und Text) – Künstler: Wei Ruxuan, Album: La Dolce Vita
- 2009: Miss Underwater (Musik und Text) – Künstler: Faith Yang, Album: Self-Selected
- 2010: Kun Zai (Musik) – Künstler: Wei Ruxuan, Album: Graceful Porcupine
- 2019 "mit Jung Taek-woon (VIXX Leo)", "the flower"
Autobiographie
- The Rise and Fall of Maximilian Hecker. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2012. ISBN 978-3-86265-176-4.
Weblinks
- Offizielle Homepage
- Musikplayer
- Interview mit Noisey.vice.com
- Interview mit der Berliner Zeitung
Einzelnachweise
- Immer wieder Liebeslieder taz, 29. Mai 2001
- Biografie Maximilian Hecker auf laut.de
- The New York Times, 23. Dezember 2001, Neil Strauss, beste Alben des Jahres 2001
- Nigel Williamson vom englischen Musikmagazin Uncut im Juli 2003 über Rose: „Given the romantic movement began in Germany, it's odd that the country is today known for electronic experimentalism rather than emotional warmth. Maximilian Hecker's name may not belong in the same breath as Beethoven or Goëthe. But he seeks to readjust the balance with his second album of frail, elegiac hymns of unrequited love. That the opening track is called "Kate Moss" is unpromising. Yet even that turns out to be another exquisite paean to heartbreak. Not as dark or deep as Ed Harcourt. But fans of From Every Sphere should definitely give Max a listen.“
- New Musical Express, 3. Mai 2003, Dan Martin
- BBC Collective, 1. April 2005, Jim Butler
- Anja Rützel: Maximillian Hecker „One Day“, Rolling Stone, Mai 2009.
- Intro, März 2010, Marco Fuchs (Memento des Originals vom 24. März 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Visions, August 2012, Sascha Krüger
- Laut.de, Januar 2015, Artur Schulz
- Homepage Maximilian Hecker
- Intro, Januar 2015, Kerstin Petermann (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Die Liebe ist ein seltsames Spiel, September 2017
- Lieben und lieben lassen, September 2017
- Intro, Mai 2018, Kristof Beuthner