Mariä Himmelfahrt (Rodenberg)
Mariä Himmelfahrt heißt die katholische Kirche in Rodenberg im niedersächsischen Landkreis Schaumburg. Sie wurde 1975 erbaut und gehört seit 2006 zur Pfarrei Maria vom heiligen Rosenkranz, Bad Nenndorf.
Geschichte
Die mittelalterliche St.-Jacobi-Kirche in Rodenberg wurde mit der Einführung der Reformation in der Grafschaft Schaumburg lutherisch. Einzelne Katholiken siedelten sich in der Region erst wieder ab dem 19. Jahrhundert an. Sie gehörten kirchlich zunächst zu Rinteln, dann zur 1896 gegründeten Missionsgemeinde in Bad Nenndorf.
Durch die Ostvertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg kamen vor allem schlesische Katholiken in großer Zahl als Heimatvertriebene in die norddeutsche Diaspora. In Rodenberg konnte 1950 das historische Ständehaus, der letzte Überrest der einstigen schaumburgischen Residenz Schloss Rodenberg, als katholische Kirche hergerichtet werden. Sie wurde am 10. Dezember 1950 auf den Titel Mariä Himmelfahrt geweiht.[1] Die Gemeinde wurde, zunächst als Kuratie, von Bad Nenndorf abgetrennt.
Nach weiterem Wachstum der Gemeinde wurde am 3. Mai 1975 der Grundstein der heutigen Kirche neben dem Rodenberger Friedhof gelegt; die Weihe konnte am 6. Dezember desselben Jahres gefeiert werden.
Ab dem Jahr 2000 bildeten die Pfarrgemeinden Bad Nenndorf und Rodenberg eine Seelsorgeeinheit. Seit dem 1. November 2006 gehört die Kirche Mariä Himmelfahrt zur Pfarrgemeinde Maria vom heiligen Rosenkranz in Bad Nenndorf, die Pfarrgemeinde Rodenberg wurde in diesem Zusammenhang aufgelöst.[2]
Architektur und Ausstattung
Die Architektur folgt einem in den 1970er Jahren im Bistum Hildesheim vielfach mit geringen Abweichungen realisierten Entwurf.[3] Die Kirche wurde in Betonfertigteilbauweise errichtet. Sie ist eine von niedrigen Gemeinderäumen umgebene Saalkirche mit hohem, innen offenem, von Betonstreben getragenem Satteldach. An der linken (West-)Seite ist ein schmales Seitenschiff angefügt. Die Altarwand ist flach, den gegenüberliegenden Giebel durchziehen drei senkrechte Fensterbahnen. Der Turm ist ein freistehender, viergeschossiger, offener Betonständer, in dessen oberstem Segment sich das Glockengehäuse mit dem Geläut befindet.
Die Ausstattung umfasst moderne Statuen sowie vierzehn ausdrucksstarke Kreuzwegbilder. Die Buntglasfenster sind überwiegend in Weiß und Blau gehalten. Im Altarbereich, mitgestaltet von Josef Hauke aus Lauenau (1921–2009),[4] fällt der Blick auf die große, aus Backsteinen zusammengesetzte Aureole, vor der eine Figur des auferstandenen Christus schwebt.
Die Orgel ist ein Werk der Firma Hillebrand.[5]
Siehe auch
Weblinks
- Geschichte (Netzpräsenz der Pfarrei)
- Kirche im Ständehaus, Dokumentation einer Sonderausstellung der Museumslandschaft Amt Rodenberg mit historischen Fotos
Einzelnachweise
- Sechs Wochen zuvor hatte Papst Pius XII. die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel zur Kirchenlehre erhoben.
- Kirchlicher Anzeiger des Bistums Hildesheim, Nr. 10/2006, S. 95–97
- Zum selben Typ gehören St. Johannes der Täufer, Celle-Vorwerk, St. Marien, Dransfeld, Heilig Kreuz, Dungelbeck, St. Altfrid, Gifhorn, St. Monika, Hameln-Afferde, St. Andreas, Meine, St. Thomas Morus, Ronnenberg, St. Barbara, Sudmerberg, Heilig Kreuz, Winsen (Aller), St. Marien, Wittingen, Heilig Kreuz, Wunstorf-Luthe.
- Trauer um Josef Hauke, Schaumburger Nachrichten, 8. Juli 2009
- Orgel als „wertvolles Kulturgut“ erhalten, Schaumburger Nachrichten, 21. November 2012