Malden (Insel)
Malden (englisch Malden Island) ist eine unbewohnte Koralleninsel im zentralen Pazifischen Ozean, welche zu den Line Islands der Inselrepublik Kiribati gehört.
Malden | ||
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Gewässer | Pazifischer Ozean | |
Inselgruppe | Line Islands | |
Geographische Lage | 4° 0′ 54″ S, 154° 55′ 45″ W | |
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Länge | 8 km | |
Fläche | 39,3 km² | |
Höchste Erhebung | 8 m | |
Einwohner | unbewohnt |
Geographie
Malden befindet sich 200 km nordöstlich der Insel Starbuck, etwa 670 km nordwestlich des Caroline-Atolls sowie etwa 447 km südlich des Äquators.
Bei der Insel handelt es sich um ein sogenanntes Gehobenes Atoll, bei welchem die Lagune zwar mittlerweile komplett vom Korallenring umschlossen, aber noch nicht ausgetrocknet ist. In diesem Fall wird die Lagune als Binnensee zur Landfläche gezählt. Malden hat die Form eines Dreiecks mit zwei abgeschnittenen Ecken, wobei die Seiten je etwa sieben bis acht Kilometer lang sind. Die Fläche der bis zu acht Meter hohen Insel beträgt 39,3 km²,[1] wovon etwa 13 km² auf die unregelmäßig geformte Lagune entfallen. Da die höchsten Erhebungen sich entlang der Küste befinden, kann der Ozean vom Inselinneren aus häufig nicht gesehen werden.
Die Insel ist nahezu vollständig von einem Korallenriff umgeben; ein Anlanden mit Booten gilt als schwierig.
Geschichte
Das Atoll wurde für Europa am 30. Juli 1825 von der HMS Blonde unter Kapitän George Anson Byron entdeckt und nach Charles Robert Malden, welcher als erster auf der Insel landete, benannt. Die Insel wurde zwar unbewohnt vorgefunden, jedoch fanden sich Überreste einer frühen polynesischen Besiedlung. Spätere Untersuchungen kamen zu dem Schluss, dass die Insel wenige hundert Jahre zuvor von etwa 100 bis 200 Einwohnern besiedelt gewesen sein musste.
1828 wurde erstmals über große Guano-Vorkommen berichtet und die Insel nach Verabschiedung des Guano Islands Acts im Jahre 1856 von den Vereinigten Staaten beansprucht. Australische Firmen hatten jedoch bereits mit dem Abbau begonnen, welcher bis etwa 1927 andauerte. In jener Zeit war Malden auch permanent bewohnt, eine kleine Siedlung befand sich am westlichen Ende der Insel. Am 12. Juli 1979 wurde Malden mit weiteren Inseln der Line Islands ein Teil des neu gegründeten Staates Kiribati.
Kernwaffentests
Großbritannien als Kolonialmacht führte vom 15. Mai bis zum 19. Juni 1957 drei Kernwaffentests auf Malden durch, anschließend fanden weitere Kernwaffenversuche auf Kiritimati statt.
Tier- und Pflanzenwelt
Zum Zeitpunkt der Entdeckung durch Europäer war ein Großteil des Inselinneren, ähnlich der Insel Vostok, dicht von Pisonia-Bäumen (Pisonia grandis) bedeckt, welche bis zu 20 m hoch werden. Die Pisonia-Bäume sind durch menschliche Einflüsse jedoch weitgehend verschwunden. Häufig ist heute der Ilima-Strauch (Sida fallax) zu finden. Die ursprünglich vorgekommene Polynesische Ratte (Rattus exulans) wurde von eingeschleppten Hauskatzen ausgerottet.
Malden Island ist ein wichtiges Brutgebiet für elf Arten von Seevögeln, beispielsweise des Maskentölpels (Sula dactylatra), des Rotfußtölpels (Sula sula), des Bindenfregattvogels (Fregata minor) oder der Rußseeschwalbe (Onychoprion fuscatus).
Die Insel wurde am 29. Mai 1975 zum Naturschutzgebiet Malden Island Wildlife Sanctuary erklärt und wird vom Wildlife Conservation Unit of the Ministry of Line and Phoenix Islands Development verwaltet. Allerdings befindet sich kein permanentes Personal auf der Insel, sodass das Naturschutzgebiet nur schwer zu überwachen ist. So kam es 1979 auf der Insel zu einem Brand, ausgelöst vermutlich durch (illegale) Besucher.
Literatur
- Edwin H. Bryan, Jr.: American Polynesia and the Hawaiian Chain; Honolulu, Hawaii 1942 (Rev. ed.)
Weblinks
- Jane's Oceania Page - Malden Island (englisch)
- Malden auf oceandots.com (Memento vom 23. Dezember 2010 im Internet Archive) (englisch)