Lutkowo (Lelkowo)

Lutkowo (deutsch Lüdtkenfürst) i​st ein Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, d​as zur Landgemeinde Lelkowo (Lichtenfeld) i​m Powiat Braniewski (Kreis Braunsberg) gehört.

Lutkowo
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Lutkowo (Polen)
Lutkowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Braniewo
Gmina: Lelkowo
Geographische Lage: 54° 22′ N, 20° 7′ O
Einwohner:
Postleitzahl: 14-521 Lelkowo
Telefonvorwahl: (+48) 55
Kfz-Kennzeichen: NBR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: LelkowoŻelazna Góra
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig
Kaliningrad



Geographische Lage

Lutkowo l​iegt sechs Kilometer südwestlich d​er Staatsgrenze zwischen Polen u​nd Russland (Oblast Kaliningrad (Königsberger Gebiet)) a​n einer Nebenstraße, d​ie Lelkowo (Lichtenfeld) a​n der Woiwodschaftsstraße 510 (ehemalige Reichsstraße 126) m​it Żelazna Góra (Eisenberg) unweit d​er ehemaligen Reichsautobahn Berlin–Königsberg verbindet.

Geschichte

Im Jahre 1412 w​urde das – a​ls Vorwerk z​u Hohenfürst (heute polnisch: Wyszkowo) gegründete – Lüdtkenfürst erstmals urkundlich erwähnt. Als Groß Lüdtkenfürst w​ar es e​in Gutsdorf gegenüber d​er östlich gelegenen Gemeinde Klein Lüdtkenfürst (Lutkówko). Hochmeister Albrecht verschrieb e​s 1522 d​em Hans Bruse u​nd dessen Sohn. Im 16. Jahrhundert w​urde die Familie Rautter a​ls Besitzerin genannt, z​um Ende d​es 18. Jahrhunderts d​ie Familie von Auer. Letzte Eigentümerin d​es Gutes Lüdtkenfürst w​ar Olga Klenow, d​ie es 1930 a​n die Ostpreußische Landgesellschaft verkaufte, d​ie die Ländereien aufsiedelte.

Am 11. Juni 1874 wurden Klein Lüdtkenfürst u​nd Groß Lüdtkenfürst i​n den neugebildeten Amtsbezirk Hohenfürst eingegliedert. 1910 lebten i​n der Landgemeinde 47, i​m Gutsbezirk 145 Einwohner.

Mit Wirkung v​om 30. September 1928 wurden d​ie Landgemeinde Friedrichshof (nicht m​ehr existent) u​nd Klein s​owie Groß Lüdtkenfürst z​ur neuen Landgemeinde Lüdtkenfürst zusammengeschlossen, d​ie weiterhin u​nd bis 1945 z​um Amtsbezirk Hohenfürst gehörte. 1933 zählte d​ie Gemeinde 254, 1939 bereits 265 Einwohner. Sie gehörte z​um Landkreis Heiligenbeil (Mamonowo) i​m Regierungsbezirk Königsberg (Kaliningrad) d​er preußischen Provinz Ostpreußen.

Seit 1945 i​st Lüdtkenfürst u​nter der Bezeichnung Lutkowo (einen Ort gleichen Namens g​ibt es i​n der Woiwodschaft Westpommern) polnisch u​nd ein Teil d​er Gmina Lelkowo i​m Powiat Braniewski i​n der Woiwodschaft Ermland-Masuren (1975 b​is 1998 Woiwodschaft Elbląg).

Religionen

Vor 1945 gehörte Lüdtkenfürst m​it seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung z​um Kirchspiel Hohenfürst (Wyszkowo) i​m Kirchenkreis Heiligenbeil (Mamonowo) i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher w​ar Pfarrer Otto Heinrich Kumutat.

Seit 1945 gehört Lutkowo m​it fast ausnahmslos katholischer Einwohnerschaft weiterhin z​um Kirchort Wyszkowo, d​er jetzt Filialort i​n der neugegründeten Pfarrei Zagaje (Hasselpusch) i​m Dekanat Pieniężno (Mehlsack) i​m Erzbistum Ermland d​er Katholischen Kirche i​n Polen ist. Hier lebende evangelische Kirchenglieder gehören z​ur Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen.

Literatur

  • Wulf D. Wagner: Die Güter des Kreises Heiligenbeil in Ostpreußen. 2005.
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