Lelkowo
Lelkowo [lɛlˈkɔvɔ] (deutsch Lichtenfeld) ist ein Dorf im Powiat Braniewski der Woiwodschaft Ermland-Masuren in Polen. Es ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde mit 2763 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2020).
Lelkowo | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Ermland-Masuren | ||
Powiat: | Braniewski | ||
Gmina: | Lelkowo | ||
Geographische Lage: | 54° 19′ N, 20° 13′ O | ||
Einwohner: | 1080 (2006) | ||
Postleitzahl: | 14-521 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 55 | ||
Kfz-Kennzeichen: | NBR | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Straße: | DW510: Głębock ↔ Pieniężno | ||
Żelazna Góra ↔ Górowo Iławeckie | |||
Eisenbahn: | kein Bahnanschluss | ||
Nächster int. Flughafen: | Lech-Wałęsa-Flughafen Danzig | ||
Lage
Lelkowo liegt an der Woiwodschaftsstraße 510 (ehemalige deutsche Reichsstraße 126), die von der russisch-polnischen Grenze (bis 1945 beginnend in Ludwigsort (russisch: Laduschkin) über Zinten (Kornewo)) bei Głębock (Tiefensee) nach Pieniężno (Mehlsack) führt. In Lelkowo wird sie von einer Nebenstraße gekreuzt, die Żelazna Góra (Eisenberg) im Westen mit Górowo Iławeckie (Landsberg in Ostpreußen) im Osten verbindet.
Von 1885 bis 1945 war die damals Lichtenfeld genannte Gemeinde Bahnstation an der Strecke von Königsberg (Preußen) (heute russisch: Kaliningrad) über Zinten nach Allenstein (Olsztyn). Die Bahnstrecke existiert heute nicht mehr – das Bahnhofshaus steht noch. Auf der Straße aus Richtung Müngen (Miłaki) bzw. Mühlenfeld (Mlyniec) kommend, ist am Ortseingang Lichtenfeld's der Bahndamm noch gut sichtbar, da die Straße darüber führt.
Geschichte
Das Dorf Lichtenfeld wurde zwischen 1320 und 1330 gegründet, wobei die Gründungsurkunde jedoch später verloren ging. Im Jahre 1361 wurde der Schulze als Landschöppe urkundlich erwähnt.
Im Jahr 1910 zählte der Ort 812 Einwohner. Ihre Zahl sank bis 1933 auf 770 und betrug 1939 795.
Vom 11. Juni 1874 bis 1945 war die Gemeinde Lichtenfeld in den Amtsbezirk Eichholz (heute polnisch: Dębowiec) eingegliedert und gehörte zum Landkreis Heiligenbeil (heute russisch: Mamonowo) im Regierungsbezirk Königsberg (Kaliningrad) der preußischen Provinz Ostpreußen.
Seit 1945 ist Lichtenfeld unter der Bezeichnung Lelkowo polnisch und ist Sitz einer eigenen Gemeinde im Powiat Braniewski in der Woiwodschaft Ermland-Masuren (1975 bis 1998 Woiwodschaft Elbląg). Das Dorf zählt heute mehr als 1000 Einwohner.
Religionen
Bis 1945 war Lichtenfeld bei seiner mehrheitlich evangelischen Bevölkerung in das Kirchspiel Eichholz (Dębowiec) im Kirchenkreis Heiligenbeil (Mamonowo) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingegliedert. Letzter deutscher Geistlicher war Friedrich Wilhelm Grunz.
Nach 1945 wurde in Lelkowo eine katholische Kirche errichtet, die heute Filialkirche in der Pfarrei Dębowiec im Dekanat Pieniężno (Mehlsack) im Erzbistum Ermland der Katholischen Kirche in Polen ist. Außerdem wurde in Lelkowo ein orthodoxes Gotteshaus errichtet. Hier lebende evangelische Kirchenglieder gehören zur Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.
Schule
Seit 1775 war in Lichtenfeld eine Schule vorhanden. Zuletzt war sie dreistufig.
Gemeinde
Zur Landgemeinde (gmina wiejska) Lelkowo mit einer Fläche von 198 km² gehören das Dorf selbst und 14 weitere Dörfer mit Schulzenämtern (sołectwa). Ihre Nordgrenze ist die polnisch-russische Staatsgrenze (Oblast Kaliningrad).
Literatur
- Wulf D. Wagner: Die Güter des Kreises Heiligenbeil in Ostpreußen. Rautenberg, Leer 2005, ISBN 3-7921-0640-X.