Luftflotte 6

Die Luftflotte 6 (Lfl. 6) war eine am 5. Mai 1943 aufgestellte Luftflotte der Luftwaffe der Wehrmacht, die im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde und bis zur Kapitulation bestand.

Luftflotte 6

Aktiv 5. Mai 1943 bis 8. Mai 1945
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Luftwaffe
Typ Höhere Kommandobehörde
Kommandeur
Befehlshaber siehe unter Führung

Geschichte

Die Luftflotte 6 ging am 5. Mai 1943 aus dem im April 1942 gebildeten Luftwaffenkommando Ost mit Hauptquartier in Smolensk hervor und war für den Mittelabschnitt der Ostfront zuständig. Im Juni 1943 wurden von ihr Angriffe gegen die sowjetische Rüstungsindustrie u. a. in Gorki, Saratow und Jaroslawl geflogen. Beim Unternehmen Zitadelle im Juli 1943 unterstützte sie, verstärkt durch Abgaben der Luftflotte 1, mit annähernd 1000 Flugzeugen die Angriffskräfte der Heeresgruppe Mitte im Raum Orel.

Aufgrund der Gegenangriffe der Roten Armee verlegte sie im September 1943 ihr Hauptquartier nach Minsk, später nach Priluki. Im Vorfeld der Operation Bagration besaß die sowjetische Luftwaffe bereits die Luftüberlegenheit. Die starke Einschränkung der Luftaufklärung war ein wesentliches Moment zum Gelingen der Überraschung.

Nach der Weichsel-Oder-Operation der Roten Armee Anfang 1945 versorgte die Luftflotte die eingeschlossenen Truppen u. a. in Breslau aus der Luft und flog Einsätze zur Zerstörung der Oder-Brücken. Obwohl sie noch über zahlreiche Flugzeuge verfügte, war die Luftflotte in den letzten Kriegsmonaten aus Mangel an Kraftstoff kaum noch einsatzfähig. Bei der Teilung des deutschen Kampfraums im April wurde die Luftflotte 6 zuständig für den Südraum.

Führung

Standarte des Oberbefehlshabers einer Luftflotte
Chefs der Luftflotte 6
Oberbefehlshabervonbis
Generaloberst Robert Ritter von Greim[Anm. 1]5. Mai 194324. April 1945
Generaloberst Otto Deßloch26. April 19458. Mai 1945
Chefs des Generalstabs der Luftflotte 6
Chef des Generalstabsvonbis
Generalmajor Friedrich Kless5. Mai 19438. Mai 1945

Unterstellte Großverbände

Juli 1943
(Unternehmen Zitadelle)
Juni 1944
(Operation Bagration)
  • IV. Fliegerkorps
  • 1. Flieger-Division
  • 4. Flieger-Division
  • Fliegerführer 1
  • Jagdabschnittsführer 6
  • II. Flak-Korps
Ende April 1945
  • Luftwaffenkommando 4
  • Luftwaffenkommando VIII
  • Luftwaffenkommando Ostpreußen
  • Luftwaffenkommando West
  • 3. Flieger-Division
  • Fliegerführer 200
  • Jagdfliegerführer Ostpreußen
  • I. Flak-Korps

Literatur

  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 14. Die Landstreitkräfte. Namensverbände. Die Luftstreitkräfte. Fliegende Verbände. Flakeinsatz im Reich 1943–1945. Biblio-Verlag, Bissendorf 1980, ISBN 3-7648-1111-0.

Anmerkungen

  1. Wurde nach Amtsenthebung Görings zum Oberbefehlshaber der Luftwaffe ernannt.
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