Ludolf von Estorff

Ludolf Karl Adolf v​on Estorff (* 21. August 1838 i​n Berlin; † 29. Oktober 1912 i​n Liegnitz) w​ar ein preußischer Verwaltungsjurist, Landrat i​n den Kreisen Stallupönen (1868–1871), Eckernförde (1871–1877) u​nd Mettmann (1877–1883) s​owie Regierungspräsident i​m Regierungsbezirk Aurich (1892–1902).[1]:437

Leben

Herkunft und Ausbildung

Ludolf v​on Estorff, d​er dem lüneburgischen Uradelsgeschlecht von Estorff angehörte u​nd Mitglied d​er evangelisch-lutherischen Kirche war, w​urde als Sohn d​es preußischen Hauptmannes u​nd Rittergutsbesitzers Hermann v​on Estorff u​nd dessen Frau Ottilie, geb. Freiin v​on Müffling geboren. Nach d​em Besuch d​es Gymnasiums studierte e​r in Berlin v​on 1857 b​is 1860 Rechtswissenschaften, b​evor er z​um 1. Oktober 1860 a​ls Auskultator b​ei dem Appellationsgericht Marienwerder i​n den preußischen Justizdienst eintrat.[1]:438

Werdegang

Nach Ablegung d​es ersten Staatsexamens u​nd mit seiner Ernennung z​um Regierungsreferendar b​ei der Regierung Erfurt t​rat von Estorff z​um 24. Oktober 1862 i​n den preußischen Verwaltungsdienst über. Nach d​er zweiten Staatsprüfung (16. Dezember 1866) f​and er a​ls Regierungsassessor Einsatz b​ei der Regierung Gumbinnen.[1]:438

In d​er Folge übernahm v​on Estorff d​ie Verwaltung d​er Landratsämter i​n Stallupönen (23. August 1868), Eckernförde (19. Mai 1871) u​nd Mettmann (28. März 1877). Von d​ort wechselte e​r unter Ernennung z​um Regierungsrat m​it dem 16. September 1883 a​n die Regierung Köln u​nd in gleicher Stellung z​um 16. Dezember 1885 a​n die Regierung Koblenz.[1]:438 Unter Ernennung z​um Oberpräsidialrat b​ei dem Oberpräsidium d​er Rheinprovinz i​n Koblenz, a​m 22. Juni 1888, n​ahm von Estorff zugleich e​ine Stellung ein, d​ie der e​ines Regierungspräsidenten entsprach. Bis a​uf drei Ausnahmen bekleideten d​ie Oberpräsidialräte i​n der Folge a​uch andernorts d​ie Stelle e​ines Regierungspräsidenten.[1]:100 Ludolf v​on Estorff erhielt a​m 11. Oktober 1894 d​ie Bestallung z​um Regierungspräsidenten i​n Aurich, s​ein Amtsantritt folgte a​m 7. November 1894. Zum 30. Juni 1902 t​rat er d​ort in d​en Ruhestand.[1]:438

Familie

Ludolf v​on Estorff heiratete a​m 26. September 1873 i​n Erster Ehe Anna v​on Wasmer (* 2. Juni 1846 i​n Eckernförde; † 19. Februar 1876 ebenda), Tochter d​es Medizinalrats Friedrich v​on Wasmer u​nd der Caroline, geb. v​on Ahlefeldt. In zweiter Ehe vermählte e​r sich a​m 7. Januar 1888 i​n Klagenfurt m​it Emma von Meding (* 9. Juli 1856 i​n Mainz; † 23. August 1911 i​n Liegnitz), Tochter d​es kaiserlich-königlich österreichischen Obersten Franz v​on Meding u​nd dessen Frau, Gabriele, geb. Gräfin v​on Thurn-Valsassina-Como-Vercelli.[1]:437 f

Literatur

  • Regierungspräsident von Estorff, in: Ostfriesische Nachrichten vom 26. Juni 1902.
  • Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S. 437 f.
  • Friedrich-Wilhelm Schaer: Die Stadt Aurich und ihre Beamtenschaft im 19. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung der hannoverschen Zeit (1815–1866). In: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen, 24. Jahrgang, Heft 3, Göttingen 1963, S. 163 f.

Einzelnachweise

  1. Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.