Liste der Stolpersteine in Radebeul

Die Liste d​er Stolpersteine i​n Radebeul enthält sämtliche Stolpersteine, d​ie im Rahmen d​es gleichnamigen Kunst-Projektes v​on Gunter Demnig i​n der sächsischen Stadt Radebeul verlegt wurden. Die derzeit einzigen Stolpersteine liegen v​or dem Wettin-Haus, Moritzburger Straße 1 i​m Stadtteil Kötzschenbroda.

Stolpersteinreihe vor dem Wettin-Haus
Wettin-Haus

Erinnerungen a​n die Familie Freund wurden dokumentiert v​on einer Nachbarin, e​iner mit d​er gleichaltrigen Tochter Marion Freund befreundeten Mitschülerin, d​ie nach d​er Schule m​it ihr d​en aktuellen Schulstoff lernte, d​a die Eltern Freund i​hr Kind n​icht nach Dresden i​n die jüdische Schule schicken wollten. In Radebeul g​ab es w​egen nur weniger jüdischer Mitbürger k​eine jüdische Schule, ebenso w​enig wie e​in „Judenhaus“, weswegen d​ie Familie Freund a​uch in i​hrer Wohnung verbleiben durfte. Da e​s auch keinen „Krankenbehandler“ i​n Radebeul gab, wurden d​ie Freunds insgeheim nachts d​urch einen praktischen Arzt beziehungsweise Zahnarzt behandelt.

Liste der Stolpersteine in Radebeul

Bild Adresse Verlege­datum Person, Inschrift Kurzvita
Moritzburger Straße 1
(Wettin-Haus)

(Lage)
26. Juli 2005 Hier wohnte
Martha Ury
geb. Edel
Jg. 1875
Deportiert 1942
Theresienstadt
Tot 14.7.1943
Martha Ury geb. Edel wurde am 28. November 1875 in Schneidemühl geboren. Sie war verwitwet und die Mutter von Charlotte Freund. Sie kam am 14. Juli 1943 in Theresienstadt um.[1]
Moritzburger Straße 1
(Wettin-Haus)

(Lage)
26. Juli 2005 Hier wohnte
Max Freund
Jg. 1884
Deportiert 1942
Theresienstadt
Ermordet 1944 in
Auschwitz
Max Freund kam am 29. Juli 1884 in Deutsch Krone zur Welt. Er war verheiratet mit Charlotte Freund geb. Ury; sie hatten die zwei Töchter Ilse und Marion. Freund wurde im Oktober 1944 in Auschwitz ermordet.[1]
Moritzburger Straße 1
(Wettin-Haus)

(Lage)
26. Juli 2005 Hier wohnte
Charlotte Freund
geb. Ury
Jg. 1899
Deportiert 1942
Theresienstadt
Tot 24.2.1944
Charlotte Freund geb. Ury wurde am 3. November 1899 in Deutsch Krone geboren. Sie war verheiratet mit Max Freund; beide hatten die gemeinsamen Kinder Ilse und Marion. Sie kam am 24. Februar 1944 in Theresienstadt um.[1]
Moritzburger Straße 1
(Wettin-Haus)

(Lage)
26. Juli 2005 Hier wohnte
Ilse Eisner
geb. Freund
Jg. 1921
Deportiert 1942
Lager Hellerberg
Ermordet 1943 in
Auschwitz
Ilse Eisner geb. Freund wurde am 29. August 1921 in Niederlößnitz als Tochter von Max und Charlotte Freund geboren, zu jeder Zeit noch wohnhaft in der Moritzburger Straße 41. Ab 1942 lebte sie in Dresden. Ilse Freund heiratete Fritz Eisner. Sie wurde am 3. März 1943 in Auschwitz ermordet.[1]
Moritzburger Straße 1
(Wettin-Haus)

(Lage)
26. Juli 2005 Hier wohnte
Marion Freund
Jg. 1930
Deportiert 1942
Theresienstadt
Ermordet 1944
Auschwitz
Marion Anita Freund wurde am 7. Juni 1930 in Dresden als Tochter von Max und Charlotte Freund geboren. Sie wurde im Oktober 1944 in Auschwitz ermordet.[1]

Literatur

  • Ingrid Lewek, Wolfgang Tarnowski: Juden in Radebeul 1933–1945. Erweiterte und überarbeitete Ausgabe. Große Kreisstadt Radebeul/Stadtarchiv, Radebeul 2008, ISBN 978-3-938460-09-2.
Commons: Stolpersteine in Radebeul – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ingrid Lewek, Wolfgang Tarnowski: Juden in Radebeul 1933–1945. Erweiterte und überarbeitete Ausgabe. Große Kreisstadt Radebeul/Stadtarchiv, Radebeul 2008, S. 40–44, 54–57.
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