Liskino
Liskino (russisch Лискино, deutsch Lieskendorf, litauisch Liskinas) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)). Er liegt im Rajon Prawdinsk (Kreis Friedland (Ostpr.)) und gehört zur Mosyrskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Mosyr (Klein Gnie)).
Siedlung
Liskino/Lieskendorf
Лискино
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Geographische Lage
Liskino an der Aschwöne (Swine, russisch: Putilowka) liegt ein Kilometer nordöstlich von Podlipowo (Hochlindenberg) nahe der Nebenstraße, die Kamenka ((Groß) Pentlack) mit Mosyr (Klein Gnie) verbindet.
Geschichte
Die ehedem Lieskendorf genannte Landgemeinde wurde im Jahre 1874 in den neugegründeten Amtsbezirk Hochlindenberg[2] (russisch: Podlipowo) eingegliedert. Dieser gehörte bis 1945 zum Landkreis Gerdauen im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen.
Im Jahre 1910 zählte Lieskendorf 149 Einwohner[3], deren Zahl bis 1933 auf 276 anstieg und 1939 noch 238 betrug[4].
Infolge des Zweiten Weltkrieges kam Lieskendorf 1945 mit dem nördlichen Teil Ostpreußens zur Sowjetunion und erhielt 1947 die Umbenennung in „Liskino“.[5] Bis zum Jahre 2009 war der Ort im seit 1991/92 russischen Oblast Kaliningrad in den Krylowski sowjet (Dorfsowjet Krylowo (Nordenburg)) eingegliedert und ist seither aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[6] eine als „Siedlung“ eingestufte Ortschaft innerhalb der Mosyrskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Mosyr (Klein Gnie)) im Rajon Prawdinsk.
Kirche
Bis 1945 gehörten die meist evangelischen Lieskendorfer Einwohner zum Kirchspiel Nordenburg[7] (russisch: Krylowo). Es lag im Kirchenkreis Gerdauen (Schelesnodoroschny) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzte deutsche Geistliche waren die Pfarrer Alfred Kaminsky und Paul Terpitz.
Heute liegt Liskino im Bereich der Pfarrei Tschernjachowsk (Insterburg), die der Propstei Kaliningrad[8] innerhalb der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) zugeordnet ist.
Einzelnachweise
- Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
- Rolf Jehke, Amtsbezirk Hochlindenberg
- Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
- Michael Rademacher: Landkreis Gerdauen (russ. Schelesnodoroschnyj). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
- Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst dem Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch das Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
- Kirchspiel Nordenburg
- Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.