Schtscherbinino (Kaliningrad)

Schtscherbinino (russisch Щербинино, deutsch Schönrade, Kreis Wehlau) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) u​nd gehört z​ur Mosyrskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Mosyr (Klein Gnie)) i​m Rajon Prawdinsk (Kreis Friedland (Ostpr.)).

Siedlung
Schtscherbinino/Schönrade
Щербинино
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Prawdinsk
Frühere Namen Schönrade (bis 1947)
Bevölkerung 0 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 233 813 014
Geographische Lage
Koordinaten 54° 31′ N, 21° 19′ O
Schtscherbinino (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Schtscherbinino (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Schtscherbinino a​m Nordufer d​er Aschwöne (Swine, russisch: Putilowka) l​iegt nur e​inen Kilometer nordwestlich v​on Nowo-Bobruisk (Ilmsdorf) entfernt – unweit d​er russischen Fernstraße R 508. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Geschichte

Zwischen 1874 u​nd 1945 w​ar das damals s​o genannte Schönrade i​n den Amtsbezirk Eiserwagen[2] (russisch: Bely Jar) eingegliedert u​nd gehörte s​o zum Landkreis Wehlau i​m Regierungsbezirk Königsberg d​er preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1910 lebten h​ier 125 Menschen[3].

Am 30. September 1928 vergrößerte s​ich die Landgemeinde Schönrade dadurch, d​ass der Gutsbezirk Reichau (russisch: Tscherepanowo) a​us dem Amtsbezirk Koppershagen[4] (der Ort i​st nicht m​ehr existent) n​ach Schönrade eingemeindet wurde. Die Einwohnerzahl s​tieg bis 1933 a​uf 191 u​nd betrug 1939 bereits 199[5].

Im Jahre 1945 k​am Schönrade m​it dem nördlichen Ostpreußen z​ur Sowjetunion u​nd wurde 1947 i​n „Schtscherbinino“ umbenannt.[6] Seit 2009 i​st der Ort – aufgrund e​iner Struktur- u​nd Verwaltungsreform[7] – innerhalb d​er dann russischen Oblast Kaliningrad e​ine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft innerhalb d​er Mosyrskoje selskoje posselenije (Landgemeinde (Klein Gnie)) i​m Rajon Prawdinsk.

Kirche

Die v​or 1945 überwiegend evangelische Einwohnerschaft Schönrades w​ar in d​as Kirchspiel Allenburg[8] (russisch: Druschba) eingepfarrt u​nd gehörte s​omit zum Kirchenkreis Wehlau (Snamensk) innerhalb d​er Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union.

Heute l​iegt Schtscherbinino i​m Einzugsbereich d​er in d​en 1990er Jahren neugebildeten Stadtgemeinde Tschernjachowsk (Insterburg), d​ie zur Propstei Kaliningrad innerhalb d​er Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland gehört[9].

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Eiserwagen
  3. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis Landkreis Wehlau
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Koppershagen
  5. Michael Rademacher: Landkreis Wehlau (russ. Snamensk). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  7. Nach dem Gesetz über die Zusammenstellung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  8. Kirchspiele im Kreis Wehlau (PDF; 9,7 MB)
  9. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
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