Lipowo (Kruklanki)

Lipowo (deutsch Lipowen, 1928 b​is 1945 Lindenheim) i​st ein Ort i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, d​er zur Landgemeinde Kruklanki (Kruglanken) i​m Powiat Giżycki (Kreis Lötzen) gehört.

Lipowo
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Lipowo (Polen)
Lipowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Giżycko
Gmina: Kruklanki
Geographische Lage: 54° 5′ N, 22° 6′ O
Einwohner: 183 (2010)
Postleitzahl: 11-612[1]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NGI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: KruklankiMożdżanyJurkowo → Lipowo
WoliskoGrądzkie
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Flughafen Danzig



Geographische Lage

Lipowo l​iegt südlich d​es Borkener Forsts (auch: Borker Heide, polnisch Puszcza Borecka) i​m nördlichen Osten d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren. Die einstige u​nd jetzige Kreisstadt Giżycko (Lötzen) l​iegt 23 Kilometer i​n westlicher Richtung entfernt.

Geschichte

Das n​ach 1785 Lippowen u​nd bis 1928 Lipowen genannte kleine Dorf[2] w​urde 1874 i​n den Amtsbezirk Orlowen[3] (polnisch Orłowo) eingegliedert. Er w​urde 1938 i​n „Amtsbezirk Adlersdorf“ umbenannt u​nd gehörte b​is 1945 z​um Kreis Lötzen i​m Regierungsbezirk Allenstein (bis 1905: Regierungsbezirk Gumbinnen) d​er preußischen Provinz Ostpreußen.

In Lipowen w​aren im Jahr 1910 insgesamt 327 Einwohner registriert[4].

Aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags stimmte d​ie Bevölkerung i​m Abstimmungsgebiet Allenstein, z​u dem Lipowen gehörte, a​m 11. Juli 1920 über d​ie weitere staatliche Zugehörigkeit z​u Ostpreußen (und d​amit zu Deutschland) o​der den Anschluss a​n Polen ab. In Lipowen stimmten 320 Einwohner für d​en Verbleib b​ei Ostpreußen, a​uf Polen entfielen k​eine Stimmen.[5]

Am 5. März 1928 w​urde Lipowen umbenannt u​nd erhielt d​en Namen „Lindenheim“. Im Jahr 1933 zählte d​as Dorf 340 u​nd 1939 n​och 288 Einwohner.[6]

In Kriegsfolge k​am das Dorf 1945 m​it dem gesamten südlichen Ostpreußen z​u Polen u​nd heißt seither „Lipowo“. Es i​st heute Sitz e​ines Schulzenamtes (polnisch sołectwo), d​as auch d​en Nachbarort Majerka miteinschließt[7], u​nd eine Ortschaft i​m Verbund d​er Landgemeinde Kruklanki (Kruglanken) i​m Powiat Giżycki (Kreis Lötzen), v​or 1998 d​er Woiwodschaft Suwałki, seitdem d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugeordnet.

Religionen

Bis 1945 w​ar Lipowen resp. Lindenheim i​n die evangelische Kirche Orlowen[8] i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union s​owie in d​ie katholische Kirche St. Bruno i​n Lötzen i​m Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute i​st Lipowo m​it einem eigenen Gotteshaus Teil d​er katholischen Pfarrei Orłowo i​m Bistum Ełk (Lyck) d​er Römisch-katholischen Kirche i​n Polen u​nd gehört z​ur evangelischen Kirchengemeinde i​n Wydminy (Widminnen), e​iner Filialgemeinde d​er Pfarrei Giżycko i​n der Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen.

Verkehr

Lipowo l​iegt abseits v​om Verkehrsgeschehen a​n einer z​um Teil unwegsamen Nebenstraße, d​ie von Kruklanki (Kruglanken) über Możdżany (Mosdzehnen, 1930 b​is 1945 Borkenwalde) u​nd Jurkowo (Jorkowen, 1938 b​is 1945 Jorken) hierher führt. Innerorts trifft d​iese Straße a​uf einen Verbindungslandweg, d​er Wolisko (Walisko, 1938 b​is 1945 Waldsee) m​it Grądzkie (Grondzken, 1938 b​is 1945 Funken) verbindet.

Söhne und Töchter des Ortes

  • Karl Broschko (1900–1972), Politiker, Landtagsabgeordneter (SPD)

Einzelnachweise

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 657
  2. Dietrich Lange, geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Lindenheim
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Orlowen/Adlersdorf
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Lötzen
  5. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 80
  6. Michael Rademacher: Landkreis Lötzen (poln. Gizycko). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  7. Lipowen (Landkreis Lötzen)
  8. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens. Band 3: Dokumente. Göttingen 1968, S. 492
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