Lexus F-Reihe

Die Lexus F-Reihe repräsentiert die Sparte der Hochleistungsfahrzeuge von Lexus. Die F-Reihe steht für Flaggschiff[1] und für Fuji Speedway, das Haupttestgelände der Lexus Sportwagenentwicklung in Oyama, das in der Präfektur Shizuoka in Japan liegt.[2] Das erste Fahrzeug der Lexus F-Reihe – der Lexus IS-F – wurde bereits im Jahr 2006 angekündigt, gefolgt von einem Coupé-Modell der F-Reihe – dem Lexus LFA – im Jahr 2007 und der Produktion des LFA-Supersportwagen im Jahr 2009. Alle Fahrzeuge der F-Reihe sind mit einer Plakette auf den vorderen Kotflügeln gekennzeichnet. Eine verwandte auf Leistung getrimmte Baureihe – die F-Sport-Reihe – wurde 2007 ins Leben gerufen, mit F-Sport-Zubehörprodukten und den ersten Werksmodellen im Jahr 2010. Die Lexus Vehicle Performance Development Division hat die Modelle der F-Reihe entwickelt,[3] diese war auch beteiligt an Aktivitäten von Lexus im Motorsport.[4] Ursprünglich war die „F“-Bezeichnung bei der Gründung Lexus’ im Jahr 1989 das interne Kodewort für die Entwicklung ihres ersten Vorzeigefahrzeuges.[1]

Geschichte

V8-Motor der F-Reihe

Ende 2006 reichte Lexus die Markenanmeldung für das F-Emblem ein, was zu Spekulationen führte, Lexus wolle eine Hochleistungsmarke gründen. Zu dieser Zeit dachte man, das F stünde für „Fast“ (englisch ‚schnell‘) oder „Flagship“ (englisch ‚Flaggschiff‘). Spätere Berichte vermuteten, das F beziehe sich auf den Fuji Speedway in Japan und dessen erste Kurve – 27R – habe die Form des F-Emblems beeinflusst.[2] Bereits in Interviews aus früheren Jahren mit Führungskräften des Unternehmens gab es Erwähnungen, Lexus startete eine Hochleistungsmarke, um unter anderem mit den Mercedes-AMG, der S/RS-Line von Audi, der V-Serie von Cadillac und den BMW M zu konkurrieren.[5][6] Der TRD-basierte L-Tuned, eine frühere hauseigene Fahrzeugtuning-Bemühung bot Leistungspakete für den IS 300 und den GS 400, Limousinen der frühen 2000er Jahre. Lexus’ Rennsport-Aktivitäten und Sportwagenentwicklungen wurden von der Lexus Vehicle Performance Development Division durchgeführt, eine Marke des Lexus Development Center (Präfektur Aichi).[3]

Im Dezember 2006 kündigte Lexus das erste Fahrzeug der F-Reihe an: Die Premiere der Limousine Lexus IS-F (bis dahin als IS 500 bekannt) sei bei der North American International Auto Show im Januar 2007.[7] Daraufhin fand in Detroit die Premiere des Fahrzeuges zusammen mit einer überarbeiteten Version des LF-A-Sportwagen statt. Bei der Pressevorstellung gab Lexus bekannt, ein gewisses „skunk works“-Team habe den IS-F in einer Art und Weise entwickelt, die sich von den typischen Technikleistungen Lexus’ unterscheide. Der Chefdesigner des IS-F war Yukihiko Yaguchi, der zuvor am Toyota Supra gearbeitet hatte. Medienberichte deuteten an, die Limousine IS-F würde von einer Limousine namens GS-F[8] und einem IS-F Coupé gefolgt werden.

Modelle der F-Reihe

Lexus IS F

Das erste Modell der Lexus F-Reihe: der IS-F

Der Lexus IS F wurde der Öffentlichkeit bei der North American International Auto Show am 8. Januar 2007 vorgestellt. Er ist mit einem 5,0-Liter-V8-Ottomotor mit Direkteinspritzung versehen, der bei 6600 Umdrehungen pro Minute 311 kW (423 PS) und ein maximales Drehmoment von 508 Nm bei 5200/min erzeugt.[9] Der Motor hat ein zweistufiges Ansaugsystem, einen Kühler für Motoröl und Automatikgetriebe-Flüssigkeit sowie eine Ölpumpe, die für Hochgeschwindigkeitskurven entwickelt wurde. Im Vergleich zum 2GR-FSE-V6-Motor des IS 350 mit 228 kW (306 PS) hat der IS-F den 2UR-GSE-V8-Motor mit über 300 kW. Der IS-F sollte bis Anfang des Jahres 2008 in den Autohäusern sein.

Seine Premiere in Europa hatte der IS-F bei der IAA in Frankfurt im September und in Japan auf dem Fuji Speedway im Oktober 2007. Der Verkauf des IS-F begann Ende 2007 in Japan, Anfang 2008 in den Vereinigten Staaten und im Laufe des Jahres 2008 in Europa.

Lexus LFA

Modell LF-A der F-Reihe

Der Lexus LFA ist ein zweisitziges Coupé, das bei der NAIAS 2007 als Modell der F-Reihe vorgestellt wurde. Das ursprüngliche Modell des LF-A hatte einen 4,8-Liter-V10-Motor mit geschätzten 411 kW (552 PS) und einer Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h.[10] Automobilmedien berichteten, das LF-A-Modell sei für die Produktion freigegeben.[11] Prototypen des LF-A wurden auch auf dem Nürburgring getestet.[12] Am 10. Mai 2008 wurde ein Prototyp des LF-A bei einem 4-Stunden-Langstreckenrennen der VLN eingetragen, bei dem es überraschenderweise in der SP8-Klasse gewann.[13] Das Fahrzeug wurde außerdem beim 24-h-Rennen eingetragen, wo es sich unter 223 Autos als 27. qualifizierte[14] und als siebtes der SP8-Klasse ins Ziel kam.

Der Lexus LFA, ein Supersportwagen

Am 4. April 2009 gewann ein LF-A bei der ADAC-Westfalenfahrt VLN ein 4-Stunden-Langstreckenrennen[15] die SP8-Klasse.[16] Eine Roadster Version der F-Reihe vom LF-A Modell (genannt LF-A Roadster oder LF-AR) wurde am 13. Januar 2008 bei der North American International Auto Show vorgestellt. Die erste Spezifikation des Roadsters sah einen 5-Liter-V10-Motor vor, mit einer Leistung von mehr als 370 kW (500 PS) und einer Höchstgeschwindigkeit von über 320 km/h.[17] Der LF-A Roadster hatte einen ausfahrbaren Heckspoiler für ein verbessertes Verhalten bei hohen Geschwindigkeiten.

Der Lexus LFA wurde am 21. Oktober 2009 bei der Tokyo Motor Show vorgestellt und dessen Produktion angekündigt.[18] Das Modell wird auf 500 Exemplare limitiert sein, bei einem geschätzten Basispreis von 375.000 Euro.[19] Auf der Tokyo Motor Show wurde außerdem eine Rennversion des Modells für 2012 angekündigt.[20]

F-Sport

Lexus IS 350, das F-Sport-Modell von 2008

Die Lexus F-Sport-Reihe für Standardmodelle von Lexus wurde 2007 bei der Specialty Equipment Market Association Show angekündigt und kam zusammen mit der IS-F Sportlimousine auf den Markt.[21] Ursprünglich war sie eine Produktpalette an Tuningteilen für die Limousinen IS 250 und IS 350; 2009 wurde das Angebot der Teile auf die zweitürigen IS-C-Modelle und die gesamte GS-Reihe ausgeweitet.[22] 2009 wurden ab Werk mit F-Sport-Teilen getunte Sondermodelle des F-Sport IS 350 C angekündigt,[23] gefolgt von IS 250- und IS 350-Modellen für 2011, die mit F-Sport-Paketen ausgestattet sein sollen.[24][25]

Werkseitig produzierte F-Sport-Modelle sind innen und außen verbessert und können an der F-Sport-Plakette, einem netzartigen Kühlergrill und einem Spoiler erkannt werden. F-Sport-Teile werden zusammen mit der Toyota Racing Development gebaut, so gibt es bessere Bremsen, Stabilisatoren, ausfahrende Federn, Bilstein-Stoßdämpfer, F-Sport-Kupplungen und Motorhauben aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff und Chassisverstärkungen (wie zum Beispiel Domstreben).[21] Individuelle Veränderungen sind Heckspoiler, Auspuffanlagen und Leichtmetallräder.[26] Die F-Sport-Modelle sind:

F-Sport (als Sportpaket):

  • IS 250 F-Sport (2010–)
  • IS 250 F-Sport AWD (2010–)
  • IS 350 F-Sport (2010–)
  • IS 350 F-Sport AWD (2010–)
  • IS 250 C F-Sport (2010–)
  • IS 350 C F-Sport (2010–)

F-Sport (Sondermodell):

  • IS 350 C F-Sport (2009)

F-Sport (Zubehör-Reihe):

  • IS 250 (2007–)
  • IS 350 (2007–)
  • IS 250 C (2009–)
  • IS 350 C (2009–)
  • IS 250 AWD (2009–)
  • GS 350 (2009–)
  • GS 350 AWD (2009–)

Zukünftige Modelle

Angeblich umfasst die Erweiterung der Lexus F-Reihe mehrere neue Modelle. Erste Berichte gaben an, dass neben den LFA Modellvarianten der Lexus GS das nächste Fahrzeug sei, das zu einem Modell der F-Reihe entwickelt werden soll. Allerdings soll sich die Entwicklung aufgrund der Finanzkrise 2008 verzögert haben.[27] Die Weiterentwicklung der LFA-Varianten war ebenfalls Gegenstand widersprüchlicher Berichte, so zum Beispiel, ob das Fahrzeug nur als Renntest-Plattform genutzt, die Produktion eingestellt würde oder ob sie doch entstünden, sobald günstigere Wirtschaftsbedingungen vorhanden wären.[27]

Interviews mit Führungskräften von Lexus deuteten darauf hin, dass der Umsatz vom IS-F zum Jahresende 2008 vergleichsweise stark war und dass wahrscheinlich ein LS-F-Modell folgen würde, wenn der GS-F in Produktion ginge.[27] Die Ausstattung des Flaggschiffes von Lexus würde wahrscheinlich die Nutzung des V10-Motors umfassen, der für den LF-A entwickelt wurde.[27] 2009 tauchten Berichte auf, der LF-A würde nicht in einer Roadster-Version produziert, allerdings sei zusätzlich ein Cabriolet des IS-F geplant, auf der Grundlage der ersten Modelle des IS C, dem IS 250 C oder dem IS 350 C.[28] Der LS 460 Sport, eine Hochleistungsvariante des LS-Flaggschiffs, wurde im Jahr 2010 veröffentlicht.[29]

Siehe auch

Commons: Fahrzeuge der Lexus F-Reihe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Lexus F series adds flash to brand (Englisch) Reuters. 11. Oktober 2007. Abgerufen am 2. Januar 2009.
  2. Marton Pettendy, Martin, Terry: IS-F, TRD power-plays (Englisch) GoAuto. 21. Juni 2007. Abgerufen am 27. August 2007.
  3. Lexus IS F-Japonský expres (Tschechisch) automotorevue. 28. Juni 2008. Abgerufen am 17. Oktober 2010.
  4. John Brooks: Speedhunters - Archive>> Lexus RX @ The 2005 Nurburgring 24h (Englisch) 9. Februar 2009. Archiviert vom Original am 4. Oktober 2011.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/speedhunters.com Abgerufen am 17. Oktober 2010.
  5. Lexus Looking at Performance Badge (Englisch) The Car Connection. Abgerufen am 23. September 2009.
  6. Lexus to launch “F” series to rival AMG, M (Englisch) Leftlane News. Abgerufen am 23. September 2009.
  7. Lexus High Performance - Brought to You by the Letter “F” (Englisch) Automoblog. 8. Dezember 2006. Archiviert vom Original am 28. September 2007.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.automoblog.net Abgerufen am 1. Oktober 2007.
  8. Lexus GS-F Artist Impression (Englisch) paultan.org. 3. April 2007. Abgerufen am 17. Mai 2007.
  9. Paul Tan: TOYOTA: News Releases (Englisch) 3. April 2007. Abgerufen am 17. Oktober 2010.
  10. Lexus LF-A Concept Overview (Englisch) Automoblog. 20. April 2007. Archiviert vom Original am 16. Dezember 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.automoblog.net Abgerufen am 17. Oktober 2010.
  11. Lexus LF-A Greenlighted for Production (Englisch) leftlane. Archiviert vom Original am 21. August 2006.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.leftlanenews.com Abgerufen am 17. Oktober 2010.
  12. 2011 Lexus LF-A (Englisch) jalopnik. Abgerufen am 17. Oktober 2010.
  13. Rennauswertung. Archiviert vom Original am 2. September 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ts-vln.com Abgerufen am 17. Oktober 2010.
  14. ADAC Zürich 24h Rennen (Memento des Originals vom 4. Juni 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/adac.24h-rennen.de
  15. Rennwertung "56. ADAC Westfalenfahrt" nach Plätze. VLN. Archiviert vom Original am 9. April 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ts-vln.com Abgerufen am 6. Juli 2009.
  16. BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring – Chronologie 56. ADAC Westfalenfahrt. VLN. 4. April 2009. Archiviert vom Original am 22. Dezember 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vln.de Abgerufen am 5. April 2009.
  17. Lexus Future Models - LF-AR (Englisch) Lexus. Abgerufen am 17. Oktober 2010.
  18. Lexus launches $375k LFA (Englisch) In: BusinessWeek. Abgerufen am 21. Oktober 2009.
  19. Tom Grünweg: Lexus LFA: Ein Brutalo-Renner zur falschen Zeit. Spiegel online. Abgerufen am 11. Oktober 2010.
  20. Lexus LFA Officially Debuts, “Special Model” Due In 2012 (Englisch) In: The Motor Report. Abgerufen am 22. Oktober 2009.
  21. 2007 SEMA Show: Lexus F-Sport (Englisch) Edmunds.com. Abgerufen am 28. Juli 2009.
  22. Lexus Expands F-Sport Accessories to Midsize GS Line, IS 250 AWD and IS Convertible (Englisch) Edmunds.com. Archiviert vom Original am 8. Juli 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/blogs.edmunds.com Abgerufen am 28. Juli 2009.
  23. Kap Shah: 2010 Lexus IS 350C F-Sport Special Edition Prices, Images and Specifications (Englisch) egmCarTech. 8. März 2010. Abgerufen am 17. Oktober 2010.
  24. Lexus Offers Free Upgrade To The Lexus IS F-Sport (Englisch) 11. August 2010. Abgerufen am 17. Oktober 2010.
  25. 2011 Lexus IS250/350 F-Sport Package Gets Updates, Optional Ultrasonic Blue Paint (Englisch) AutoGuide. 20. Juli 2010. Abgerufen am 17. Oktober 2010.
  26. Scott Oldham: 2009 Lexus IS 250 F Sport Follow-Up Test (Englisch) Edmunds.com. Archiviert vom Original am 28. Februar 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.edmunds.com Abgerufen am 28. Juli 2009.
  27. Damon Lavrinc: Lexus F range could expand to include LS F (Englisch) Autoblog. 4. Dezember 2008. Abgerufen am 2. Januar 2009.
  28. Report: Lexus working on IS-F Convertible, new replacement for SC430 (Englisch) egmCarTech. Abgerufen am 28. Juli 2009.
  29. Don Sherman: Automobile Magazine review - LS 460 Sport (Englisch) Automobile. Abgerufen am 17. Oktober 2010.
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