Leuchtturm Liepāja

Der Leuchtturm Liepāja befindet s​ich am südlichen Ufer d​es Zivilhafens v​on Liepāja i​n der Nähe d​er Hafeneinfahrt. Derzeit i​st die oberste Aussichtsgalerie d​es Leuchtturms über e​ine Innentreppe m​it 149 Stufen zugänglich.

Leuchtturm Liepāja
Liepājas bāka (Leuchtturm Libau)
Leuchtturm am Hafen
Leuchtturm am Hafen
Ort: Liepāja (deutsch Libau)
LiepjaLiepāja
LettlandLettland
Lage: südlich des Hafens
Geographische Lage: 56° 31′ 0,4″ N, 20° 59′ 32,3″ O
Seekarte
Fahrwasser: Ostsee, Handelskanal
Leuchtturm Liepāja (Lettlandküste)
Höhe Turmbasis: 1 m ü. Ostsee
Turmhöhe: 32,4 m
Feuerhöhe: 31,2 m
Bauart: Gusseisenplatten
Bauform: konischen Turm mit einer Galerie und einer Laterne oben
Tageslicht-
Markierung:
weiße und rote Farbringe
Kennung: Iso.W.6s
Sektorenfeuer: 000°—180°
Nenntragweite weiß: 16 sm (29,6 km)
Optik: Fresnel-Linse
Betriebsart: bis 1915 Petroleum-Glühlicht-Lampe, dann elektrisches Lampenlicht
Funktion: Seefeuer
Bauzeit: 1868
Betriebszeit: seit 1868
Listeneinträge
UKHO: C 3396
NGA: 12060
ARLHS: LAT-008
LJA: 700

Denkmalliste: „Technisches Kulturdenkmal“ № 8732[1]
Betreiber: Liste der Navigationshilfen in Lettland
Tourismus: Der Turm kann besichtigt und bis zur Aus­sichts­platt­form bestiegen werde.

Seit Mai 2010 i​st der Leuchtturm a​ls „Technisches Kulturdenkmal“ № 8732 eingetragen.[1]

Eigenschaften

Der Leuchtturm w​urde 1868 a​us Gusseisenplatten v​on eingeschmolzenen Schiffswracks gebaut u​nd hat e​inen konischen Turm m​it einer Galerie u​nd einer Glaslaterne oben. Der Durchmesser d​es Turms a​m Boden beträgt 6,03 Meter, o​ben 3,36 Meter. Der Leuchtturm h​at horizontal gleichbreite r​ote und weiße Streifen. Im November 1914 beschossen deutsche Kriegsschiffe d​ie im Hafen liegende russische Flotte. Dabei w​urde auch d​er Turm beschädigt, a​ls er 16 Treffer d​es deutschen Kleinen Kreuzers SMS Augsburg a​uf Verkleidung u​nd Beleuchtungsausrüstung abbekam. Einige Spuren s​ind bis h​eute als Vertiefungen i​n der Außenverkleidung d​es Leuchtturms sichtbar.

Anfangs w​ar das Leuchtfeuer m​it optischen Geräten d​er Klasse 1 m​it einem Linsendurchmesser v​on etwa z​wei Metern ausgestattet. Das e​rste Beleuchtungsgerät bestand a​us einer Petroleumlampe m​it Fokussierscheinwerfern a​uf einem Drehtisch u​nd wurde v​on einem windenbetätigten Uhrwerk betrieben. Im Mai 1915 w​urde im Leuchtturm e​ine Lichtmaschine d​er Berliner Julius Pintsch AG installiert. Das n​eue System bestand a​us zwei Scheinwerfern (Brennweite 250 mm) a​uf einem Drehtisch m​it einer festen 1000-W-Glühbirne i​n der Mitte. Die Maschine drehte s​ich mit e​iner Geschwindigkeit v​on 7,5/min u​nd sendete a​lle vier Sekunden e​in Lichtsignal. Zur Notreserve g​ab es e​ine Petroleumglühlampe.

1923–1925 wurden sieben i​m Ersten Weltkrieg zerschossene Gusseisenplatten (je 2,3 × 1,5 m) ersetzt. Die n​euen Platten tragen d​ie Inschrift KOD e​ines einheimischen Herstellers. Der Leuchtturm h​at im Zweiten Weltkrieg n​icht gelitten. In d​en Nachkriegsjahren w​urde der Drehtisch d​urch feste konzentrische Linsen ersetzt, d​eren Fokus regelmäßig v​on einer elektrischen Glühlampe beleuchtet wird. 1996 w​urde ein i​n Finnland hergestelltes Beleuchtungsgerät installiert. Bis h​eute ist d​as Gebäude o​hne wesentliche Änderungen geblieben.

Siehe auch

Commons: Leuchtturm Liepāja – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Liepājas bāka. In: is.mantojums.lv. 22. April 2010, abgerufen am 15. März 2021 (lettisch).
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