Leetze
Leetze ist ein Ortsteil der Gemeinde Kuhfelde im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Leetze Gemeinde Kuhfelde | ||
---|---|---|
Höhe: | 55 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,6 km²[1] | |
Einwohner: | 96 (31. Dez. 2021)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 13 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 20. Juli 1950 | |
Eingemeindet nach: | Heidberg | |
Postleitzahl: | 29416 | |
Vorwahl: | 039035 | |
Lage von Leetze in Sachsen-Anhalt | ||
Geographie
Leetze, ein Haufendorf mit Kirche,[1] liegt etwa vier Kilometer südwestlich von Kuhfelde und 12 km südwestlich der Kreisstadt Salzwedel in der Altmark. Nordöstlich des Dorfes liegt die Kiesgrube Heidberg.[3]
Geschichte
Leetze hat sich von einem Sackgassendorf zu einem Haufendorf entwickelt.[1]
Die erste urkundliche Erwähnung als Letze stammt aus dem Jahre 1344, als Markgraf Ludwig dem Kloster Dambeck Hebungen aus mehreren Dörfern überlässt.[4]
Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird der Ort ebenfalls als Letze aufgeführt, wegen ihrer Armut mussten die 18 Höfe keine Abgaben an das Kloster leisten.[5]
Landwirtschaft
Im Jahre 1952 wurde in der Gemeinde Heidberg die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III gegründet, die LPG „Frischer Wind“ in Leetze. 1966 wurde in Heidberg eine Zwischengenossenschaftliche Einrichtung, die ZGE (Geflügel) „Fortschritt“, gegründet, die 1973 an die LPG „Frischer Wind“ angeschlossen wurde. 1975 entstand aus der LPG in Leetze, der LPG „Eichengrund“ Bierstedt, der LPG „Einigkeit“ Mehmke und LPG „V. Parteitag“ Hohengrieben die LPG (T) „Einigkeit“ Bierstedt.[6]
Eingemeindungen
Mit der Auflösung des Gutsbezirks Tylsen am 30. September 1928 wurde das Vorwerk Wötz mit der Landgemeinde Leetze vereinigt.[7]
Am 20. Juli 1950 wurden die Gemeinde Leetze (mit ihrem Ortsteil Wötz) und die Gemeinde Hohenlangenbeck aus dem Landkreis Salzwedel zur neuen Gemeinde Heidberg zusammengeschlossen.[8] Am 1. März 1973 wurde die Gemeinde Heidberg aus dem Kreis Salzwedel in die Gemeinde Siedenlangenbeck eingemeindet.[9] So kamen die Heidberger Ortsteile Leetze und Wötz zu Siedenlangenbeck. Am 1. Juli 2009 wurde Siedenlangenbeck in Kuhfelde eingemeindet. Damit kamen die Ortsteile Leetze und Wötz zur Gemeinde Kuhfelde.
Einwohnerentwicklung
|
|
|
|
Quelle bis 1946, wenn nicht angegeben:[1]
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Leetze, die früher zur Pfarrei Kuhfelde gehörte,[12] gehört heute zum Kirchspiel Kuhfelde und zum Pfarrbereich Salzwedel–St. Katharinen[13] des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die Dorfkirche in Leetze ist ein kleiner neogotischer Rechteckbau aus Feldstein mit Backsteingiebeln aus dem Ende des 19. Jahrhunderts.[14] Die Kirche ist eine Filialkirche der Kirche in Kuhfelde.[15]
- Die Großsteingräber bei Leetze sind eine Gruppe von acht noch weitgehend erhaltenen jungsteinzeitlichen Megalithanlagen der Trichterbecherkultur.
Verkehrsanbindung
Das Dorf liegt unweit westlich der Bundesstraße 248, die das Gemeindegebiet von Kuhfelde von Südwesten nach Nordosten durchquert und unter anderem von Rohrberg nach Salzwedel führt. Die in der Nähe liegende Bahnstrecke Oebisfelde–Salzwedel ist stillgelegt.
Wirtschaft
- Kieswerk Heidberg
Literatur
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1327–1330, doi:10.35998/9783830522355.
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 138.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 339 (Digitalisat).
Weblinks
- Leetze im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1327–1330, doi:10.35998/9783830522355.
- Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
- Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 29 (Digitalisat).
- Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 404 (uni-potsdam.de (Memento vom 22. März 2019 im Internet Archive)).
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 915–916, doi:10.35998/9783830522355.
- Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 217.
- Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 278 (PDF).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 360, 362, 363.
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 138.
- Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
- Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 98 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- Pfarrbereich Salzwedel–St. Katharinen. Abgerufen am 11. März 2018.
- Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 293.
- Verein für Pfarrerinnen und Pfarrer in der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen e. V. (Hrsg.): Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen (= Series Pastorum. Band 10). Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2009, ISBN 978-3-374-02142-0, S. 398.