Wöpel

Wöpel ist ein Ortsteil der Gemeinde Kuhfelde im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Wöpel
Gemeinde Kuhfelde
Höhe: 28 m
Fläche: 2,85 km²[1]
Einwohner: 81 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 28 Einwohner/km²
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Eingemeindet nach: Siedenlangenbeck
Postleitzahl: 29416
Vorwahl: 039035
Wöpel (Sachsen-Anhalt)

Lage von Wöpel in Sachsen-Anhalt

Windmühle in Wöpel
Windmühle in Wöpel

Geografie

Das altmärkische Dorf Wöpel, ein Sackgassendorf mit Kirche, liegt knapp drei Kilometer südwestlich von Kuhfelde und 11 Kilometer südlich der Kreisstadt Salzwedel. Im Westen liegt der etwa 42 Meter hohe Windmühlenberg. Im Süden fließt der Neugraben (Hainholzgraben) zur Jeetze.[3]

Geschichte

Im Jahre 1311 wurde Greyte, monialis dicte de wopelt in Salzwedel erwähnt.[4]

Die erste urkundliche Erwähnung als Wopelde ist aus dem Jahr 1348 überliefert, als Markgraf Ludwig den von Schulenburgs Beden aus verschiedenen Dörfern überlässt.[5] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird der Ort als Wuͤpelte aufgeführt.[6] Die von der Schulenburg hatten hier Besitz, der auch weiterverlehnt war.

Im Jahre 1818 wurde eine Windmahlmühle erwähnt, die heute in umgebauter Form noch existiert.[7]

Bei der Bodenreform wurden 1946 wurden 48,7 Hektar enteignet. 1948 gab es daraus 10 Erwerber, davon 5 Neusiedler.[1]

Im Jahre 1975 wurde die Milchviehanlage Wöpel errichtet, die inzwischen modernisiert wurde und in der 700 Kühe und gut 150 Jungrinder gehalten werden. Seit 2011 gibt es eine Biogasanlage.[8]

Die in der Nähe liegende Bahnstrecke Oebisfelde–Salzwedel wurde 2002 stillgelegt.

Eingemeindungen

Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Wöpel aus dem Landkreis Salzwedel in die Gemeinde Siedenlangenbeck eingemeindet.[9] Am 1. Juli 2009 schloss sich die Gemeinde Siedenlangenbeck mit anderen Gemeinden zur neuen Gemeinde Kuhfelde zusammen, damit kam der Ortsteil Wöpel zur Gemeinde Kuhfelde.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
173464
177482
178960
179862
180167
181863
Jahr Einwohner
1840099
1864100
1871101
1885092
1892[00]080[10]
1895090
Jahr Einwohner
1900[00]107[10]
1905103
1910[00]134[10]
1925119
1939118
1946177
Jahr Einwohner
2015[00]98[11]
2018[00]83[11]
2020[0]83[2]
2021[0]81[2]

Quelle bis 1946, wenn nicht angegeben:[1]

Religion

Die evangelischen Christen aus Wöpel gehören zur evangelischen Kirchengemeinde Kuhfelde, die früher zur Pfarrei Kuhfelde gehörte.[12] Heute gehört die Kirchengemeinde zum Kirchspiel Kuhfelde im Pfarrbereich Salzwedel–St. Katharinen[13] des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirche in Wöpel
  • Die Dorfkirche Wöpel ist ein kleiner spätgotischer Feldsteinbau aus der Zeit um 1500.[14]
  • Der Friedhof liegt nordwestlich des Dorfes.

Wirtschaft

  • Agrargesellschaft mbH Siedenlangenbeck mit einer Milchviehanlage in tiergerechter Laufstallhaltung[15]
  • Biogas GmbH & Co. KG Wöpel

Literatur

Einzelnachweise

  1. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 2479–2481, doi:10.35998/9783830522355.
  2. Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Joachim Stephan: Die Vogtei Salzwedel. Land und Leute vom Landesausbau bis zur Zeit der Wirren. (= Quellen, Findbücher und Inventare des Brandenburgischen Landeshauptarchivs. Band 17). Peter Lang GmbH, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-631-54808-0, S. 390.
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 325 (Digitalisat).
  6. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 403 (uni-potsdam.de (Memento vom 6. April 2019 im Internet Archive)).
  7. milldatabase International. Wöpeler Mühle auf www.milldatabase.org. Abgerufen am 25. März 2018.
  8. Anke Pelczarski: Einblicke in die Biogasanlage. Kuhfelder Drittklässler verlegten Sachkundeunterricht in Landwirtschaftsbetrieb nach Wöpel. In: Volksstimme Magdeburg. 6. Mai 2011 (Online [abgerufen am 25. März 2018]).
  9. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
  10. Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 138.
  11. Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
  12. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 98 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  13. Pfarrbereich Salzwedel–St. Katharinen. Abgerufen am 11. März 2018.
  14. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 552.
  15. Agrargesellschaft mbH Siedenlangenbeck Wöpel
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