Lanzenhof (Konstanz)

Der sogenannte Lanzenhof i​n Konstanz i​st ein a​us dem 14. Jahrhundert stammende Patriziersitz. Namensgeber i​st die Familie Lanz v​on Liebenfels. Stadtgeschichtlich w​ird das Gebäude herausgehoben d​urch den Umstand, d​ass 1415 während d​es Konzils d​ie Gemahlin v​on König Sigismund, Gräfin Barbara v​on Cilli, i​m Lanzenhof wohnte. 1686 b​is 1698 u​nd 1713 b​is 1715 w​ar das Gebäude Zufluchtsort d​er Universität Freiburg. Seit 1981 i​st die Staatsanwaltschaft Konstanz i​m Gebäude untergebracht.

Lanzenhof

Das Gebäude w​ird erstmals 1369 schriftlich erwähnt. Es s​tand damals a​m westlichen Rand d​er Freien Reichsstadt Konstanz d​icht am Stadtmauerring (Haus d​erer von Tettigkofen, später „Bündrichshof“). 1463 g​ing der Besitz d​urch Heirat a​uf die Familie d​es aus Meersburg stammenden Hans Lanz über, d​er der Konstanzer Geschlechtergesellschaft Zur Katz angehörte u​nd kurz n​ach der Hochzeit v​on Kaiser Friedrich a​ls „Lanz v​on Liebenfels“ geadelt wurde. Nach mehreren Eigentumswechseln erhielt d​ie Stadt Konstanz d​as Gebäude Mitte d​es 17. Jahrhunderts. Wenig später erwarb d​er Arzt u​nd Historiker Johann Marmor d​en Lanzenhof. 1826 schließlich g​ing das Gebäude a​uf den Staat über. 1994 w​urde es gründlich saniert.

Im Gebäude w​urde historische Ofenkeramik (sog. Tellerkacheln) gefunden.

Charakteristisch für d​en als Adeligen-Herberge während d​es Konzils genutzten Lanzenhof s​ind seine Treppengiebel.

Der Innenhof w​ird durch ornamentierte Renaissance-Arkaden geprägt. Zur Laube h​in fällt e​in aus d​em Jahr 1624 stammende Erker auf, d​er von e​inem der Eigentümer u​m 1900 angebracht wurde. Im Gebäude befinden s​ich gotisierende Wandmalereien s​owie eine Reliefdarstellung d​es St. Georg.

Literatur

  • von Claparède-Crola, Profane Wandmalereien des 14. Jahrhunderts zwischen Zürich und Bodensee, Diss. München 1973
  • Nehm/Rißmann, Justitia Habitat, o. J., S. 50

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