Landgrafschaft Leuchtenberg
Leuchtenberg mit dem Hauptort Pfreimd und zuvor mit Sitz in Leuchtenberg war eine kleine Landgrafschaft im nördlichen Oberpfälzer Wald, etwa 30 km östlich von Amberg und dem Fürstentum Sulzbach. Sie bestand aus den vier Ämtern Leuchtenberg, Pfreimd, Wernberg und Mißbrunn mit einer Gesamtfläche von etwa 250 km².[1]
Territorium im Heiligen Römischen Reich | |
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Landgrafschaft Leuchtenberg | |
Wappen | |
Karte | |
Herrschaftsform | Gefürstete Landgrafschaft |
Herrscher/ Regierung | Landgraf |
Heutige Region/en | DE-BY |
Reichskreis | bayerisch |
Hauptstädte/ Residenzen | Leuchtenberg, Pfreimd |
Dynastien | 1196–1646 Landgrafen von Leuchtenberg, bis zur Auflösung 1808 Wittelsbacher |
Konfession/ Religionen | römisch-katholisch, kurzzeitig protestantisch |
Sprache/n | Deutsch |
Fläche | 250 km² |
Einwohner | 6.500 |
Aufgegangen in | Königreich Bayern |
Geschichte
Die Gefürstete Landgrafschaft Leuchtenberg lag im Nordgau und hatte einen Sitz im Reichsfürstenrat. Das Territorium zählte 6500 Einwohner und hatte eine Fläche von etwa 4 Quadratmeilen.[2] Die Leuchtenberger führten von 1196 bis zu ihrem Erlöschen 1646 den Landgrafentitel.[3] Das Adelsgeschlecht wurde 1158 in den Grafenstand erhoben, 1196 wurde sie zu Landgrafen und seit dem 15. Jahrhundert zu Reichsfürsten.
Im Jahr 1646 ging das Gebiet nach dem Tod von Landgraf Maximilian Adam an dessen Verwandten Herzog Albrecht VI. von Bayern, der somit zum Landgrafen von Leuchtenberg wurde. Er selbst bezeichnete sich jedoch als Herzog von (Bayern-)Leuchtenberg. Im Jahr 1650 tauschte er von seinem Bruder Kurfürst Maximilian I. die Reichsgrafschaft Haag für Leuchtenberg ein. Leuchtenberg erhielt sein Neffe Maximilian Philipp Hieronymus, der von 1650 bis 1705 Herzog von Bayern-Leuchtenberg war. Mit seinem Tod kam Leuchtenberg an den bayerischen Kurfürsten Max Emanuel. Im Jahr 1706 wurde über ihn die Reichsacht verhängt, daher wurde Leopold Mathias Sigismund von Lamberg 1708 mit Leuchtenberg belehnt. Nach dessen Tod 1711 folgte ihm sein Vater Franz Joseph I. von Lamberg nach. Als dieser 1712 gestorben war, fiel die Landgrafschaft an seinen Bruder Franz Anton von Lamberg und nach dem Frieden von Rastatt 1714 an Bayern zurück. Der jeweilige bayerische Herrscher führte danach unter anderem den Titel Landgraf von Leuchtenberg. 1808 wurde die Landgrafschaft aufgelöst und ging im Königreich Bayern auf.
1817 erhielt Eugène de Beauharnais vom bayerischen König Maximilian I. Joseph den von Maximilian von Montgelas vorgeschlagenen Titel Herzog von Leuchtenberg, jedoch ohne dortigen Territorialbesitz. Sein Besitztum war das für ihn neu gebildete Fürstentum Eichstätt.
Burg Leuchtenberg
In Leuchtenberg befindet sich heute die Burgruine Leuchtenberg. Die erste Burg wurde im 10./11. Jahrhundert errichtet, und um 1300 erfolgte ein Neubau. Das Bauwerk wird heute für die jährlichen Burgfestspiele Leuchtenberg genutzt.
Literatur
- Abhandlung über die Geschichte der Landgrafschaft Leuchtenberg, von den ältesten Zeiten bis auf das Absterben Maximilian Josephs, Kurfürstens in Baiern und Landgrafens zu Leuchtenberg Durchl., o. O. 1778. Digitalisat
- Christoph Maier: Geschichte der Landgrafen und Herzoge von Leuchtenberg, München 1841. Digitalisat
- Franz Michael Wittmann: Geschichte der Landgrafen von Leuchtenberg, München 1850. Digitalisat
- Georg Brunner: Geschichte von Leuchtenberg und der ehemaligen Landgrafen von Leuchtenberg, größtenteils aus bisher unbekannten Urkunden und Acten zusammengetragen, Amberg 1863. Digitalisat
Einzelnachweise
- Mittelwert aus Karte (265 km²) und 4 QM ~230 km²
- Herders Conversationslexikon (1855)
- Geschichte von Leuchtenberg