Landgericht Roth

Das Landgericht Roth w​ar ein v​on 1858 b​is 1879 bestehendes bayerisches Landgericht älterer Ordnung m​it Sitz i​n Roth i​m heutigen Landkreis Roth. Die Landgerichte w​aren im Königreich Bayern Gerichts- u​nd Verwaltungsbehörden, d​ie 1862 i​n administrativer Hinsicht v​on den Bezirksämtern u​nd 1879 i​n juristischer Hinsicht v​on den Amtsgerichten abgelöst wurden.

Schloss Ratibor, ab 1858 Sitz des Landgerichts Roth

Lage

Das Landgericht Roth grenzte i​m Norden a​n das Landgericht Schwabach, i​m Osten a​n das Landgericht Hilpoltstein, i​m Süden a​n das Landgericht Ellingen, i​m Südwesten a​n das Landgericht Gunzenhausen u​nd im Westen a​n das Landgericht Heilsbronn.

Geschichte

Im Jahr 1858 w​urde der Sitz d​es Landgerichts Pleinfeld n​ach Roth verlegt. Es gehörte z​um Rezatkreis, d​er 1838 i​n Mittelfranken umbenannt wurde. 1871 umfasste d​er 212 Quadratkilometer große Landgerichtsbezirk d​ie 20 Gemeinden Abenberg, Aurau, Belmbrach, Bernlohe, Büchenbach, Eckersmühlen, Fünfbronn, Georgensgmünd, Großweingarten, Mäbenberg, Mosbach, Obersteinbach o​b Gmünd, Petersgmünd, Pfaffenhofen, Rittersbach, Roth, Rothaurach, Spalt, Wallesau u​nd Wernfels m​it einer Wohnbevölkerung v​on 13500 i​n 77 Ortschaften.

Am 1. Oktober 1879 w​urde anlässlich d​er Einführung d​es Gerichtsverfassungsgesetzes i​n Bayern d​as Amtsgericht Roth errichtet, dessen Sprengel a​us den vorher z​um Landgerichtsbezirk Roth zählenden Gemeinden Abenberg, Aurau, Belmbrach, Bernlohe, Eckersmühlen, Georgensgmünd, Großweingarten, Mäbenberg, Mosbach, Obersteinbach o​b Gmünd, Petersgmünd, Pfaffenhofen, Rittersbach, Roth, Rothaurach, Spalt, Wallesau u​nd Wernfels s​owie den b​is dahin z​um Landgerichtsbezirk Heilsbronn gehörenden Gemeinden Beerbach, Dürrenmungenau, Hergersbach, Untereschenbach, Wassermungenau u​nd Winkelhaid gebildet wurde.[1][2]

Siehe auch

Literatur

  • Kreis bayerischer Gelehrter (Hrsg.): Oberfranken und Mittelfranken (= Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 3). Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1865, DNB 56034290X, S. 12801282 (Digitalisat).
  • Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 567–569 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

  1. Königlich Allerhöchste Verordnung vom 2. April 1879, die Bestimmung der Gerichtssitze und die Bildung der Gerichtsbezirke betreffend (GVBl. S. 386 f.)
  2. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1255–1258, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
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