Lahde

Lahde an der Weser ist einer der beiden zentralen Stadtteile von Petershagen im Kreis Minden-Lübbecke, Nordrhein-Westfalen.

Lahde
Höhe: 40 m ü. NN
Fläche: 6,67 km²
Einwohner: 3540 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte: 531 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Postleitzahl: 32469
Vorwahl: 05702
Karte
Lage von Lahde in Petershagen

Geographie

Lahde grenzt im Osten an die Ortsteile Quetzen, Bierde und Gorspen-Vahlsen, im Norden an Jössen und im Westen an die Weser direkt gegenüber der Kernstadt (Altstadt) von Petershagen sowie im Süden an Frille.

Geschichte

Lahde wurde 1168 erstmals urkundlich erwähnt, jedoch deuten 2005 durchgeführte Ausgrabungen auf eine seit dem 8. Jahrhundert bestehende Besiedlung hin.

Im Jahre 1265 wurde durch das Dominikanerkloster Minden und den Mindener Bischof hier ein Dominikanerinnenkloster gegründet, das jedoch bereits 1306 wegen Streitigkeiten mit den Edelherren vom Berge, zu deren Besitztümern Lahde gehörte, in das 30 km entfernte Lemgo verlegt. Die später vielfach umgebaute ehemalige Kloster- und Pfarrkirche wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts abgerissen.

In der Zeit des Nationalsozialismus bestand in Lahde von 1943 bis 1945 das Arbeitserziehungslager Lahde.[1] Die Häftlinge wurden zum Bau des Kraftwerkes eingesetzt. Mit einem Gedenkstein am ehemaligen Standort und einem Gräberfeld zwischen Lahde und Bierde wird an die Gräueltaten erinnert.

Bis zur kommunalen Neugliederung am 1. Januar 1973 war Lahde eine selbstständige Gemeinde mit einer Gesamtfläche von rund 6,67 km² sowie 2557 Einwohnern (31. Dezember 1972)[2] und gehörte zum Amt Windheim zu Lahde im Kreis Minden. Lahde hatte am 31. Dezember 2008 3540 Einwohner und hat damit seit der Gebietsreform einen enormen Einwohnerzuwachs zu verzeichnen.

Politik

Die Bevölkerung von Lahde wird gegenüber Rat und Verwaltung der Stadt Petershagen seit 1973 durch einen Ortsvorsteher vertreten, der aufgrund des Wahlergebnisses vom Rat der Stadt Petershagen gewählt wird.

Helga Berg ist Ortsbürgermeisterin.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Klostermühle Lahde
  • Als Besonderheit in der Westfälischen Mühlenstraße gibt es in Lahde die kombinierte Wind- und Wassermühle Klostermühle Lahde. Sie kann Energie sowohl mit den Flügeln der Windmühle aus dem Wind als auch mit einer Turbine aus dem Wasser gewinnen.
  • Die Evangelische Kirche Lahde fand im Jahr 1206 erstmals urkundliche Erwähnung und steht heute unter Denkmalschutz.

Wirtschaft und Infrastruktur

Kraftwerk Heyden von Petershagen aus

Unternehmen

Lahde besitzt ein eigenständiges Geschäftszentrum und ein Gewerbegebiet am hier ansässigen Kraftwerk Heyden, dem bis 2017 größten Monoblock-Kohlekraftwerk Europas.

Verkehr

Die Bundesstraße 482 zieht sich in Nord-Süd-Richtung durch Lahde.

Außerdem befindet sich hier der Bahnhof Petershagen-Lahde an der Bahnstrecke Nienburg–Minden, der vom Porta-Express (RE 78) bedient wird. Dieser wird im Zweistundentakt von der eurobahn betrieben.

Der Radfernweg Mühlenroute geht durch Lahde.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Friedrich Brinkmann: Das "Arbeitserziehungslager" Lahde 1943-1945. Mitteilungen des Mindener Geschichtsvereins, Jahrgang 56 (1984), S. 49–68.
  2. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 118.
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