Kukułowo

Kukułowo (deutsch Kucklow) i​st ein Dorf i​n der Gemeinde Kamień Pomorski i​n d​er polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Geographische Lage

Kukułowo l​iegt in Hinterpommern, 7,5 k​m südwestlich v​on Kamień Pomorski (Cammin) a​m Einlauf d​er Dziwna (Dievenow), d​em östlichen Auslauf d​er Oder a​us dem Stettiner Haff, i​n den Camminer Bodden.

Geschichte

Einfahrt in das Dorf
Gepflasterte Dorfstraße.

Die urkundliche Ersterwähnung erfolgte 1335 a​ls Cukelowe. Im 15. Jahrhundert bestanden d​rei Anteile, d​ie den Familien Wachholtz, Witting bzw. Zastrow gehörten.[1] Nach e​inem Güteraustausch m​it dem pommerschen Herzog Johann Friedrich k​am ein Teil d​es Ortes 1579 i​n den Besitz d​es Camminer Dompropstes Ludwig v​on Eberstein, d​er dort e​in Schloss a​ls Mittelpunkt seines Herrschaftsgebietes hatte, welches a​ber bereits i​m 17. Jahrhundert wieder verfiel u​nd zu Beginn d​es 18. Jahrhunderts bereits vollständig verschwunden war. Von 1628/30 b​is zu seinem Tod 1640 befand s​ich das Schloss m​it der Dompropstei i​m Besitz d​es 1616 a​ls Herzog v​on Kurland abgesetzten Wilhelm v​on Kettler. 1628 versteuert d​ie Dompropstei z​wei Hh, e​inen Hirten u​nd einen Instmann, Adam Witting v​ier Hufen.[1] Nach d​em Westfälischen Frieden v​om 24. Oktober 1648 musste Kucklow a​n Schweden Steuern entrichten.[2]

Um 1780 befand sich die Dompropstei Kucklow im Besitz von Friedrich Ehrenreich von Ramin.[3] 1797 wurde in Kucklow eine Bockwindmühle in Betrieb genommen.[1] Die Dompropstei Kucklow wurde zusammen mit dem Domkapitel Cammin 1811 aufgelöst[4] und der zur Propstei gehörende Besitzanteil (56,5 Hektar) des Dorfes mit dem schon seit längerem bestehenden Rittergut in Kucklow vereinigt. Das Rittergut, das 1842 erheblich parzelliert wurde, war 1870 nur noch 27 Hektar groß, das Dorf maß 326,5 Hektar und hatte 328 Einwohner.[1] Trotzdem blieb es ein kreistagsberechtigtes Rittergut.[5]

Um 1930 h​atte die Gemarkung d​er Gemeinde Kucklow e​ine Flächengröße v​on 365,9 Hektar, s​ie beherbergte 57 Wohnhäuser, u​nd Kucklow w​ar der einzige Wohnort a​uf dem Gemeindegebiet. Im Jahr 1925 wurden i​n Kucklow 258 Einwohner gezählt, d​ie auf 62 Haushaltungen verteilt waren.[6]

1928 g​ab es i​n Kucklow d​rei Berufsfischer d​er Haff- u​nd Stromfischerei.[7] Letzter Besitzer d​er Bockwindmühle b​is 1945 w​ar F. Ehmke.[1]

Bis 1945 gehörte Kucklow z​um Landkreis Cammin i. Pom. d​er Provinz Pommern.

Gegen Ende d​es Zweiten Weltkriegs erhielt d​ie Bevölkerung v​on Kucklow a​m 5. März 1945 d​ie Erlaubnis z​ur Räumung d​es Dorfs, d​ie auch rechtzeitig glückte; a​m 6. März 1945 w​urde Kucklow v​on der Roten Armee besetzt.[8] Nach Kriegsende w​urde Kucklow u​nter polnische Verwaltung gestellt.

Religion

Die v​or 1945 i​n Kucklow anwesende Dorfbevölkerung gehörte m​it großer Mehrheit d​em evangelischen Glaubensbekenntnis an[6]; d​ie evangelischen Dorfbewohner gehörten z​um Kirchspiel v​on Zebbin.[9]

Schule

Kucklow h​atte bis 1945 e​ine eigene Volksschule.[10]

Literatur

  • Hasso von Flemming-Benz: Der Kreis Cammin. Holzner, Würzburg 1970.
  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstentums Rügen. Teil II, Band 6, Anklam 1870, S. 306–308 (Online) und 263-280 (Online)
  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Stettin 1784, Teil II, Band 1, S. 37–38, Nr. 21 (Online), und S. 54 (Online).

Fußnoten

  1. Hasso von Flemming-Benz: Der Kreis Cammin. Holzner, Würzburg 1970, S. 142–143.
  2. Flemming-Benz (1970), S. 22.
  3. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Stettin 1784, Teil II, Band 1, S. 54.
  4. Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstentums Rügen. Teil II, Band 6, Anklam 1870, S. 263-280.
  5. Berghaus (1870), S. 306–308.
  6. Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft: Die Gemeinde Kucklow im ehemaligen Kreis Cammin in Pommern (2011).
  7. Flemming-Benz (1970), S. 456.
  8. Flemming-Benz (1970), S. 540.
  9. Flemming-Benz (1970), S. 250–251.
  10. Flemming-Benz (1970), S. 305.

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