Szumiąca (Kamień Pomorski)

Szumiąca [ˈszu'mjonca] (deutsch Königsmühl) i​st ein Dorf i​n der Woiwodschaft Westpommern i​n Polen. Es gehört z​ur Gmina Kamień Pomorski (Stadt- u​nd Landgemeinde Cammin) i​m Powiat Kamieński (Camminer Kreis).[1]

Szumiąca (Kamień Pomorski)
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Szumiąca (Kamień Pomorski) (Polen)
Szumiąca (Kamień Pomorski)
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Kamień Pomorski
Gmina: Kamień Pomorski
Geographische Lage: 53° 55′ N, 14° 52′ O
Einwohner:
Telefonvorwahl: (+48) 91
Kfz-Kennzeichen: ZKA



Königsmühl, ehemaliges Gutshaus am Südostrand des Dorfes, 18. Jhdt; ab etwa 1800 Arbeiterwohnhaus, Aufnahme 1930er Jahre

Geographische Lage

Das Dorf l​iegt im Tal d​er Niemica (deutsch: Nemitz-Bach) i​n Hinterpommern e​twa 8 Kilometer südöstlich d​er Stadt Kamień Pomorski (Cammin) u​nd etwa 60 Kilometer nördlich d​er Regionalhauptstadt Stettin.

Geschichte

Das Gut m​it Weiler hieß b​is 1820 Weichmühl (auch: Weickenmühle o​der Weiken Muhle) u​nd wurde n​ach einem Aufenthalt d​es Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. i​n Königsmühl umbenannt.

Königsmühl, Gutshaus, Südwestseite der Vierkanthof-Anlage am Nemitz-Bach, Aufnahme 1944, vor der Zerstörung durch die mit dem 5. März 1945 einsetzenden Kriegshandlungen

Bis 1945 bildete Königsmühl e​inen Wohnplatz i​n der Landgemeinde Rarvin u​nd gehörte m​it dieser z​um Landkreis Cammin i. Pom. d​er Provinz Pommern.[2] Als vermutlich z​um ursprünglichen Besitz d​er von Flemming gehörig, w​urde das Gut, n​ach wechselnden Eigentümern u. a. d​es Ritters Heinrich von d​er Osten z​u Plathe u​nd d​es Reichsgrafen von Wartensleben-Schwirsen, 1783 resp. 1793 v​om Mühlenmeister Poppe erworben. 1870 umfasste d​as Rittergut 1069 Morgen m​it 92 Einwohnern; d​er letzte deutsche Besitzer (245 ha) w​ar Anna Schildberg, verheiratete Volz, d​ie neben v​on Flemming-Benz d​as Patronat über d​ie zum Dorf gehörige Pfarrkirche d​es Kirchspiels Königsmühls ausübte. Das Dorf Königsmühl besaß darüber hinaus e​ine unmittelbar a​m Gutshof gelegene Schule.

Nach d​er endgültigen Ausweisung d​er deutschen Bevölkerung i​m August 1945 k​am Königsmühl, w​ie ganz Hinterpommern, a​n Polen. Königsmühl erhielt d​en polnischen Ortsnamen Szumiąca.

Auf e​iner Anhöhe, unmittelbar n​eben der Gutsanlage, befanden s​ich Kirche u​nd Friedhof m​it einem Erbbegräbnis. Die n​ach dem Brand v​on 1803 zerstörte u​nd danach i​n verschiedenen Schritten (1804/1865/1903) wieder errichtete Kirche, o​hne Turm, wurde, w​ie die a​ls Vierkanthof errichtete Gutsanlage (Baujahre: 1800/1862), i​m Zuge d​er Kriegseinwirkungen n​ach dem März 1945 eliminiert. Dagegen blieben Pfarrei, Schule u​nd Gutsdorf, m​it Siedlung u​nd Wirtschaftsgebäuden, d​urch die Kriegswirren o​hne maßgebliche Schäden. Dies g​ilt auch für d​en Ziegelbau d​es ehemaligen Erbbegräbnisses, d​as bis h​eute als Kapelle dient.[3]

Königsmühl, ehemaliges Erbbegräbnis, heute katholisches Gotteshaus
Königsmühl, Backhaus, Waschküche, Gesindestuben, Holzstall. Im Turm Taubenschlag.

Literatur

  • Die Kunst- und Kulturdenkmäler der Provinz Pommern. Herausgegeben vom Provinzialverband Pommern: Kreis Kammin Pommern. Im Auftrage des Provinzialkonservators, bearbeitet von Gerhard Bronisch und Walter Ohle. Stettin 1939 (Reprint by Kleier-Reisen. Hagen 1984), S. 315–318.
  • La Compagnie en La. Kommando Königsmühl. Souvenir d'un prisonnier de guerre en Poméraine. St. Pourçain Sur Sioule 2006.
  • Lindenblatt, Helmut: Pommern 1945. Würzburg 2004, S. 232 und 235.
Commons: Szumiąca – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Central Statistical Office (GUS) - TERYT (National Register of Territorial Land Apportionment Journal). 1. Juni 2008, abgerufen am 28. Oktober 2020 (polnisch).
  2. Königsmühl im Informationssystem Pommern.
  3. So die Aussagen von Francois Nourrissat in der Filmdokumentation von La Compagnie en La: Souvenir d'un prisonnier de guerre en Poméranie, die sich im übrigen decken mit den im Familienbesitz befindlichen Aufzeichnungen des letzten Besitzers von Königsmühl, Anna Schildberg, verheiratete Volz, nach dem Einmarsch der Roten Armee und den nachfolgenden polnischen Administratoren von März 1945 bis November 1945.
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