Hugo Grille

Hugo Grille (* 14. August 1870 i​n Löbau; † 12. Juni 1962 i​n München) w​ar ein deutscher Richter u​nd Verwaltungsjurist.[1]

Hugo Grille

Leben

Als Sohn d​es späteren Geheimen Justizrates Paul Hugo Grille u​nd seiner Frau Agnes Clara geb. Reichel i​n Löbau geboren, besuchte Grille d​ie Fürstenschule Grimma. Anschließend n​ahm er d​as Studium d​er Rechtswissenschaften a​n der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg a​uf und wechselte a​b dem Wintersemester 1892/93 a​n die Universität Leipzig. 1893 w​urde er i​m Corps Saxonia Leipzig aktiv.[2] Als Inaktiver beendete e​r sein Studium 1896 a​n der Friedrich-Wilhelms-Universität z​u Berlin. 1897 w​urde er i​n Leipzig z​um Dr. iur. promoviert. Danach schlug e​r die Beamtenlaufbahn i​m Königreich Sachsen ein. 1898 w​ar er Justizrat i​n Löbau u​nd anschließend Königlich Sächsischer Amtshauptmann i​n Meißen, w​o er 1917 d​en Meißner Kunstverein.[3] gründete. 1919 w​urde er Polizeipräsident i​n Dresden, w​o er 1922 w​egen Vorenthaltung v​on Nachrichten über d​ie oberschlesischen Freikorps entlassen wurde.[4] Er f​and eine Neuanstellung a​ls Richter a​m Sächsischen Oberverwaltungsgericht i​n Dresden, w​o er b​is zum Direktor aufstieg. Vom 1. Februar 1931 b​is 30. November 1935 w​ar er Kreishauptmann (Regierungspräsident) d​er Kreishauptmannschaft Chemnitz.[5][6] Sein Nachfolger w​urde 1937 d​er SS-Brigadeführer Emil Popp.

Grille w​ar Mitglied d​es Nationalsozialistischen Rechtswahrerbundes u​nd eines Rotary-Clubs. Am 4. September 1937 lösten s​ich unter i​hm als Governor d​ie deutschen Rotary-Clubs m​it Wirkung z​um 15. Oktober 1937 auf.[7]

Ehrungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Sterbejahr nach Kösener Corpslisten 1971, 30, 643
  2. Kösener Corpslisten 1960, 30, 643
  3. Kunstverein Meißen Stadt und Land (1917–1948)
  4. Führerlexikon, S. 154f.
  5. Regierungsbezirk Chemnitz (territorial.de)
  6. Abschied des Chemnitzer Kreishauptmanns. In: Der Freiheitskampf, Dresdner Stadtausgabe, 17. November 1935, S. 15.
  7. Wendt-Dieter Frhr. von Gemmingen: Entwicklungsgeschichte der Wohltätigkeitsclubs: Wohltätigkeitsclubs als zivilgesellschaftliche Akteure, Bachelorarbeit, Universität Salzburg, 2009.
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