Kostjantyn Mazijewytsch

Kostjantyn Andrianowytsch Mazijewytsch (ukrainisch Костянтин Андріанович Мацієвич; * 6. Maijul. / 18. Mai 1873greg. i​n Deremesna, Gouvernement Kiew, Russisches Kaiserreich; † 2. April 1942 i​n Prag, Protektorat Böhmen u​nd Mähren, Deutsches Reich) w​ar ein ukrainischer Agrarwissenschaftler, Politiker u​nd Diplomat. Er w​ar von Februar b​is April 1919 Außenminister d​er Ukrainischen Volksrepublik.

Kostjantyn Mazijewytsch

Leben

Kostjantyn Mazijewytsch kam als Sohn einer Priesterfamilie in der heutigen ukrainischen Oblast Kiew zur Welt.[1] 1899 schloss er sein Studium am Landwirtschaftlichen Institut in Nowa Aleksandria ab, wo er bereits Führer der ukrainischen Studentenschaft war.[2] Im Anschluss an sein Studium arbeitete er bei landwirtschaftlichen Organisationen sowie als Lehrer. Von 1917 an war er Parteimitglied der Ukrainischen Radikaldemokratischen Partei (UPSF) und Abgeordneter der Zentralna Rada sowie Angehöriger des Kleinen Rates. 1918 gehörte er zur ukrainischen Delegation bei den Friedensverhandlungen mit Sowjetrussland und leitete 1918/1919 die Gespräche mit der Entente.[1]

Vom 13. Februar b​is zum 9. April 1919 w​ar er Minister für auswärtige Angelegenheiten d​er Ukrainischen Volksrepublik i​n der Regierung v​on Serhij Ostapenko,[2] u​nd zwischen 1919 u​nd 1923 w​ar er Botschafter d​er Ukrainischen Volksrepublik i​n Rumänien. 1923 emigrierte e​r in d​ie Erste Tschechoslowakische Republik[1] u​nd war d​ort Professor a​n der ukrainischen Wirtschaftsakademie i​n Poděbrady. Seit 1936 w​ar er i​n Prag Vorsitzender d​es ukrainischen Wissenschaftsverbandes u​nd des Ukrainischen diplomatischen Klubs.

Er schrieb u​nter anderem 1917 Die wichtigsten Grundsätze d​er Bodenreform i​n der Ukraine, 1931 Die Agrarpolitik d​er UdSSR i​m Lichte d​er gegenwärtigen Krise s​owie seine Memoiren Das Leben meiner Zeitgenossen.[2]

Einzelnachweise

  1. Biografie Kostjantyn Mazijewytsch im Kleinen Lexikon Geschichte der Ukraine; abgerufen am 30. Dezember 2016 (ukrainisch)
  2. Biografie Kostjantyn Mazijewytsch im Lexikon der Geschichte der Ukraine; abgerufen am 30. Dezember 2016 (ukrainisch)
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