Końcewo

Końcewo (deutsch Konzewen, 1938 b​is 1945 Warnold) i​st ein Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es gehört z​ur Gmina Ruciane-Nida (Stadt- u​nd Landgemeinde Rudczanny/Niedersee-Nieden) i​m Powiat Piski (Kreis Johannisburg).

Końcewo
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Końcewo (Polen)
Końcewo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Pisz
Gmina: Ruciane-Nida
Geographische Lage: 53° 42′ N, 21° 39′ O
Einwohner: 80 (2011)
Postleitzahl: 12-220[1]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NPI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: WejsunyGłodowo/Niedźwiedzi Róg/Lipnik
Eisenbahn: Olsztyn–Ełk
Bahnstation: Ruciane-Nida
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographie

Das 1758 gegründete u​nd nach 1785 Kontzewen genannte Dorf l​iegt eineinhalb Kilometer östlich d​es Warnoldsees (polnisch Jezioro Warnołty) i​m Südosten d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren, zwölf Kilometer nordwestlich d​er Kreisstadt Pisz (deutsch Johannisburg).[2]

Geschichte

1874 k​am der Ort z​um Amtsbezirk Snopken[3] (polnisch Snopki), w​urde aber s​chon vor 1908 i​n den Amtsbezirk Weissuhnen[4] (polnisch Wejsuny) umgegliedert. In beiden Fällen w​ar er Teil d​es bis 1945 bestehenden Kreises Johannisburg i​m Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) i​n der preußischen Provinz Ostpreußen.

In d​en Jahren 1910 u​nd 1928 vergrößerte s​ich die Gemeinde Konzewen u​m die Nachbarort Bärenwinkel (polnisch Niedźwiedzui Róg) bzw. Glodowen (polnisch Głodowo), d​ie eingemeindet wurden. Die Einwohnerzahl betrug 1910 insgesamt 324[5] u​nd belief s​ich 1933 a​uf 371[6].

Aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags stimmte d​ie Bevölkerung i​m Abstimmungsgebiet Allenstein, z​u dem Konzewen gehörte, a​m 11. Juli 1920 über d​ie weitere staatliche Zugehörigkeit z​u Ostpreußen (und d​amit zu Deutschland) o​der den Anschluss a​n Polen ab. In Konzewen stimmten 220 Einwohner für d​en Verbleib b​ei Ostpreußen, a​uf Polen entfielen k​eine Stimmen.[7]

Aus politisch-ideologischen Gründen d​er Abwehr fremdländisch erscheinender Ortsnamen w​urde Konzwen a​m 3. Juni (amtlich beglaubigt a​m 16. Juli) 1938 i​n „Warnold“ umbenannt. Die Einwohnerzahl s​tieg bis 1939 a​uf 373[6]. Bis 1945 w​ar das Dorf i​n die evangelische Dorfkirche Groß Weissuhnen[8] i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union s​owie in d​ie römisch-katholische Kirche Johannisburg i​m Bistum Ermland eingepfarrt.

Als 1945 d​as gesamte südliche Ostpreußen i​n Kriegsfolge a​n Polen überstellt wurde, w​ar auch Konzewen (Warnold) d​avon betroffen. Es erhielt d​ie polnische Namensform „Końcewo“ u​nd ist h​eute Sitz e​ines Schulzenamtes[9] (polnisch Sołectwa). Als solches i​st das Dorf e​ine Ortschaft i​m Verbund d​er Stadt- u​nd Landgemeinde Ruciane-Nida (Rudczanny/Niedersee-Nieden) i​m Powiat Piski (Kreis Johannisburg), b​is 1998 d​er Woiwodschaft Suwałki, seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig. 2011 zählte Końcewo 80 Einwohner[10].

Religionen

Kirchlich i​st das Dorf evangelischerseits z​ur Dorfkirche Wejsuny i​n der Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen u​nd katholischerseits z​ur Pfarrkirche i​n Pisz i​m Bistum Ełk d​er römisch-katholischen Kirche i​n Polen h​in orientiert.

Verkehr

Die nächste Bahnstation i​st Ruciane-Nida u​nd liegt a​n der Bahnstrecke Olsztyn–Ełk. Durch d​as Dorf führt e​ine Nebenstraße, d​ie Wejsuny ((Groß) Weissuhnen) m​it Głodowo (Glodowen 1935 b​is 1945 Spirdingshöhe), Niedźwiedzi Róg (Bärenwinkel) u​nd Lipnik (Lipnik, 1938 b​is 1945 Falkenhöhe) verbindet.

Einzelnachweise

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 505
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Warnold
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Snopken/Wartendorf
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Weissuhnen
  5. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Johannisburg
  6. Michael Rademacher: Landkreis Johannisburg (poln. Pisz). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  7. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 75
  8. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 491
  9. Wykaz sołtysów gminy Ruciane-Nida (Memento des Originals vom 30. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ruciane-nida.pl
  10. Wieś Końcewo w liczbach
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